Ich habs noch nicht ganz verstanden..

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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Slap

Ich habs noch nicht ganz verstanden..

Beitrag von Slap »

Hallo erstmal,


ich habe da ein riesiges Problem mit meiner Leber. Ich wills mal von Anfang an erzählen.

Vor ca. 3 Jahren begann ich mit einer regelmäßigen Blutplasma-spende, 1-2 mal pro Woche.
Da ich Student bin und die Plasma-Zentrale nur 2 Minuten von der Uni
entfernt liegt, bin ich in einer Freistunde hin..
In den Semesterferien habe ich nicht gespendet.

Bei jeder Spende werden natürlich die Blutwerte überprüft. Vor ca 1 3/4 Jahren begann mein Leberwert drastisch zu steigen. Der dortige Wert heißt
ALT und sollte bei knapp über 30 liegen. Innerhalb des letzten 1 3/4 Jahres
stieg er bei mir auf über 120. Ich wurde mehrfach vom dortigen Arzt
angesprochen, letztendlich auch gesperrt.

Daraufhin bin ich zu meinem Hausarzt, der nocheinmal auf alle möglichen
Krankheiten (Hepatitis, HIV) untersucht hat, jedoch nichts feststellen konnte. Auch 3 Ultraschalluntersuchungen blieben erfolglos.
Er überwies mich an einen Hepatologen, der wiederum das komplette
Programm durchlaufen ließ. Auch er fand nichts.

Seine Diagnose, beginnende Fettleber. Kann ich aber nicht ganz glauben,
habe zwar einen kleinen Hüftring, aber auch erst seit gut einem halben Jahr....

Ich bin durch den Artikel in der Apothekenrundschau auf Hämochromatose
aufmerksam geworden und habe den Hepatologen darauf angesprochen.
Dieser meinte jedoch, meine Eisenwerte seien zwar überdurchschnittlich,
aber nicht zu hoch, also käme eine Hämochromatose nicht in Frage.

Leider habe ich keine Werte bekommen, so daß ich mal vergleichen
könnte, aber wäre eine Hämochromatose auch mit nicht zu hohen Eisenwerten möglich?


Gruß

Oliver
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Oliver,

herzlich willkommen hier im Forum :)

Um zu beurteilen, ob Du zu hohe Eisenwerte und eventuell eine Hämochromatose hast, sind zunächst die folgenden zwei Blutwerte zu prüfen: Ferritin + Transferrinsättigung. Sind diese Werte deutlich über der Norm, wäre ein Gentest angemessen.

Möglicherweise wurde bislang bei Dir nur der normale Eisenwerte (Fe) im Blut (Serum) untersucht.Sicher auch der Hb-Wert. Wenn dort keine allzu großen Abweichungen vorliegen, schaut man in der Regel oft nicht weiter, d.h. das Speichereisen wird oft nicht weiter geprüft.

ALso - bitte Deinen Doc doch mal, die oben genannten Werte zu prüfen.
Danach kann man weiter schauen ....

;-) Viele Grüße
Walter
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Lia
Alter Hase
Alter Hase
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Registriert: Mo 15. Mär 2004, 16:08

Beitrag von Lia »

Hallo,

Walter (Mpvd801) hat Dir ja schon geschrieben, wie man feststellen kann, ob (die genetische Disposition für) Hämochromatose vorliegt.

Die Erkrankung Hämochromatose mit den für Hämochromatose typischen Symptomen, mit anderen Worten, die Erkrankung, bei der die genetische Anlage im Laufe des Lebens zu Eisenanspeicherung in den Organen führt geht immer mit erhöhten Eisenwerten einher.

Wenn nur die genetische Disposition und noch kein Krankheitszeichen vorhanden sind, dann können besonders in jungen Jahren( oder bei häufigerem Blutverlust oder zusätzlicher Erkrankung, die normalerweise eine Anämie verursacht) die Eisenwerte noch unauffällig sein, d.h. der Ferritinwert ist noch nicht besonders hoch, weil der Körper noch nicht so viel Eisen anspeichern konnte.

Zur Fettleber:
Die Entstehung einer Fettleber kann verschiedene Ursachen haben: Diabetes, Übergewicht, Fehlernährung, toxische Stoffe wie u.a. Kupfer oder Eisen oder auch Alkohol.
Es können auch mehrere Faktoren zusammenwirken.
Ist die Ursache ein toxischer Stoff wie z.B. ein Zuviel an Alkohol oder aber an Eisen, so kann man durch Meiden dieser Stoffe positive Effekte auf die Leber erzielen.
Daher macht es Sinn, die Eisenwerte bei Dir "unter die Lupe " zu nehmen.
Du hast jetzt keine Werte eingestellt, von daher kann ich nichts näheres dazu sagen.
Sollte sich aber herausstellen, daß Deine Eisenspeicher zu gut gefüllt sind, so ist die Reduzierung der Eisenspeicher mittels Aderlaß meiner Ansicht durchaus sinnvoll, um die Leber zu entlasten.
Alkohol unbedingt vermeiden, hat Dir Dein Arzt sicher alles schon gesagt.
Regelmäßige Bewegung und angepaßte Ernährung.
Diabetes vorhanden? Wenn ja, wirkt sich eine gute Einstellung des Diabetes auch gut auf die Fettleber aus.


Liebe Grüße

Lia
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