jetzt mal krankschreiben lassen ?

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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dokanja
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jetzt mal krankschreiben lassen ?

Beitrag von dokanja »

Was ich noch vergessen hatte zu fragen : habt ihr in der Phase der massiven AL trotzdem immer brav eure Arbeit gemacht, oder gab es auch mal einen Krankenschein ? Ich leide in den letzten Wochen so sehr unter Schwindel, daß ich mich zeitweilig gar nicht imstande sehe, meine Hammerschichten im Krankenhaus durchzustehen. In dieser Woche ( wie gesagt nach dem 20. AL in Folge ) habe ich mich im Dienst dauernd irgendwo festhalten müssen ( HB 12 Blutdruck 100/60). Mein Chef meint, daß ich lieber mal ein bißchen zu Hause bleiben sollte, bis mein Körper wieder neue Kraft hat ( überhaupt verlasse ich das Haus nicht mehr richtig befreit- kein Wunder, wenn man nicht sicher auf den Füßen steht ) Ich muß allerdings zugeben, daß ich den Hausarzt bisher auch nicht wirklich um eine AU gebeten habe....wollte ja schließlich tapfer sein.
Und dann habe ich noch diese blöden Rückenschmerzen ( und Muskelverspannungen ). Ob das auch auf "unsere Krankheit" zurückzuführen ist ? Wie machen sich denn bei euch die Gelenkbeschwerden bemerkbar ? sind auch Wirbelgelenke betroffen ?

Viele Grüße

Dokanja
PropellerPeter
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Beitrag von PropellerPeter »

Hallo Dokanja,
zur Zeit bin ich in der Phase der Wiedereingliederung, bin schon seit Anfang März wegen HH Krankgeschrieben. Zum arbeiten wäre ich in der ersten Zeit nicht fähig gewesen. Die ersten Wochen waren schlimm, Physisch wie Psychisch.
Hin und wieder wird mir bei körperlicher Anstrengung auch schwindelig, ich versuche auf meinen Körper zu achten und mache meistens rechtzeitig "langsam". Mit Rückenbeschwerden plage ich mich auch rum. Könnte mir da vorstellen dass durch die verminderte Blutmenge im Körper die Muskulatur schlechter versorgt wird. Mal sehen was kompetentere Leute dazu schreiben.
MFG
P. Müller
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wolle
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Beitrag von wolle »

hi dokanja,

erstmal, es sind keine massiven AL, - eher aktive AL!
Massiv, klingt für mich destruktiv.... aber durch die Al´s baust du Eisen ab,
das ist positiv!

Mit dem Schwindel ist eine andere Sache, - das kenne ich auch, - da ich aber im kaufm. Bereich, eher keine körpeliche Arbeit verrichten muss,
komme ich damit klar!

Aber, bitte unterschätze das nicht für dich, - ggf. spreche mit Deinem Doc. darüber! Ich denke mal das ist sehr wichtig!
LG Wolle
Mein HC Tagebuch: http://www.haemochromatose-forum.de/for ... f=83&t=352



Meine Daten:
Heteor H63D; Ferritin 1160/Transferin 289/ -sättigung 49%/ Eisen 35,4(2005) - Diabetes (09.2012) -
Abstinent (ab 2010 ) - Nichtraucher (auch schon ganz schön lange ) jetzt Erhaltungs-AL´s ( 56 / 25275 [gesamt Al / ml.] )
Stand: 12.2016
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christiane
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Beitrag von christiane »

Hallo,

da ich nur alle 14 Tage zum AL musste, ging es mir in der Zeit gut, sodass ich immer gearbeitet habe.
Nach den "intensiven" ALs, als ich mich so vollkommen ausgelaugt fühlte und dann meine Tochter noch plötzlich krank wurde, hab ich auch mal einige Tage fehlen müssen.

Aber ich denke auch, dass das individuell sehr verschieden ist und auch auf den Beruf ankommt. Wer schwer körperlich arbeiten muss, hat sicher mehr Probleme, als jemand, der am Schreibtisch sitzt.
Hör da am besten auf deinen Körper! Überanstrengung bringt sicher gar nichts, denn dann wird man erst richtig krank.

Machs gut
Christiane
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günni
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Beitrag von günni »

Huhu Dokanja.

Tapferkeit ist hier wohl nicht angebracht.
Es ehrt sich zwar... aber immerhin musst du für den Rest deines Lebens auf dich achten... und solltest bald damit anfangen!

Gönn dir ne Pause... lass dich hängen, bleib liegen, geh dich pflegen.. irgendwas... tu dir was Gutes!

Dann gehst bald wieder bergauf!

Gute Besserung
Günni
In jeder Minute, die man sich ärgert, versäumt man 60 glückliche Sekunden...
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dokanja
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Beitrag von dokanja »

lieber wolle
etgal wie man es nennt, massiv oder aktiv....es ändert nichts an der tatsache, daß es mir zur zeit ein bißchen den boden unter den füßen wegzieht.

ansonsten wie immer herzlichen dank für eure antworten.

es stimmt, ich muß tatsächlich körperlich sehr hart arbeiten und immer unter stress. gestern mußte ich fast grinsen, als mich eine betagte dame bat ihr beim gang zum waschbecken zu helfen, weil es ihr so schwindelig ist....

viele grüße

dokanja
Maik
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Beitrag von Maik »

Hallo auch von mir.

Ich arbeite auch im Schichtdienst und verkrafte das mit den ALs ganz gut. Ich lasse mir immer gleich nach dem AL noch ne Infusion Ringer oder Kochsalz geben, dann gehts mir richtig gut.

Gruß Maik
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BirgittaM
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Beitrag von BirgittaM »

Hallo, dokanja!
Bisher habe ich selbst keine AU gebraucht, weil ich praktisch keine NW hatte. Aber gerade, wenn man wie du für Patienten verantwortlich ist, muss man wahrscheinlich vernünftig sein und mal die Notbremse ziehen. Stell dir vor, die alte Dame und du wärest hübsch gemeinsam der Länge nach hingeschlagen... mal abgesehen davon, dass man sich eh Vorwürfe macht, wäre da sicher noch eine rechtliche Komponente - wenn die lieben Angehörigen dir einen Strick draus drehen wollen.
Ich arbeite als MTR in der Strahlentherapie und würde den gelben Schein lieber nehmen, wenn es mir so schlecht ginge.
Wie kommst du zum Dienst - mit dem Auto??!!!!
Wolle hat Recht - kein Heldentum!
Gruß, Birgitta

Ärzte vollbringen Wunder, die sich manchmal erst in einer anderen Welt manifestieren (unbekanntes Genie).
Donshell
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Hallo Dokanja

Beitrag von Donshell »

Ich habe bisher nur ein AL gehabt (deswegen sind meine erfahrung mit vorsicht zu genießen) mit anschließened Infusion! Wie Maik, ging es mir hinterher sehr gut. Habe mich schon länger nicht so fit gefühlt! Mein Arzt sagt allerdings dass es nicht immer so der fall sein wird! Mein hb werte sind hoch und deswegen war es kein problem!

Ich hoffe es bleibt auch dabei! Meine arbeit verlangt viele lange Auslandsreisen nach Asien! Das ich jetzt nur eine woche am stück weg kann ist schon ein Problem für mein arbeitgeber! Aber mein Gesundheit is wichtiger als alles andere.

Lass dein gewissen dich nicht davon abhalten das richtige zu tun!

Gruß,
Don
May the road always rise to meet you!
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Lia
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Beitrag von Lia »

Hallo docanja,

wie die anderen schon sagen, wenn Du fühlst, eine Auszeit zu brauchen, um Deinen Beruf ausüben zu können, so würde ich diese an Deiner Stelle nehmen. Gerade wenn Du Verantwortung für andere Menschen trägst.

Ich an Deiner Stelle würde mit der Krankschreibung nicht warten. Je früher sich Dein Körper erholen kann, desto besser. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, körperlich anstrengende Arbeit - stressig ist es im Krankenhaus obendrein -und viele Aderlässe, das ist schon klasse, wie Du das bisher geschafft hast. Ich kenne einige Leute, die als Krankenschwestern/-pfleger arbeiten und auch ohne Aderlässe ziemlich erschöpft sind.


@Don: Bei meinem ersten Aderlaß war das ähnlich. Ich fühlte mich nach dem Aderlaß super. Irgendwie leicht - gut 500 ml leichter :)- Fast high.
Bei den nachfolgenden Aderlässen tauchte dieses schöne Phänomen dann nicht mehr auf.

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag


Lia
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rb25
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Beitrag von rb25 »

Hallo Dokanja,

ich kann den anderen nur zustimmen. Den Helden spielen bringt keinem was, und wenn Du dich kaputt machst am allerwenigsten.

Ich studiere und arbeite nebenher 10 Stunden die Wochen an der Uni (obwohl es seit einiger Zeit eher 15-20 sind). Ich vertrage die ALs eigentlich gut, kein Schwindel oder so, aber ich bin weniger belastbar und brauche mehr Schlaf. Wenn ich nachmittags nach Hause komme, bin ich fertig, also nichts mehr mit großartig lernen oder so. In der Arbeit stoße ich auf absolutes Unverständnis, man sieht mir ja auch nichts an. Hinzu kommen allgemein starke Probleme bei der Arbeit, deswegen höre ich demnächst auch auf.
Ich hoffe, dass es mir dan psychisch auch wieder besser geht. Im Moment bin ich ziemlich fertig. Kann man von den ALs depressiv werden? Ich habe so langsam das Gefühl.

Jetzt habe ich mich ein bißchen "verannt". Dokanja, ich würde dem Körper auf jeden Fall die Ruhe geben, die er braucht. Alles andere macht keinen Sinn.

Viele Grüße
Kathrin
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo Dokanja,

das mit der Müdigkeit kenn ich. Ok,ich habe mich krankschreiben lassen,weil es Beruflich nicht anders ging. Bin Lkw-Fahrer und im Internationalen Fernverkehr tätig. Dadurch gab es für mich keine möglichkeit,die AL's in Angriff zu nehmen. Ich war 3 Monate krank und habe in der Zeit 45 AL's gemacht. Den letzten am 30.12.05 und am 02.01.06 ging wieder arbeitsaltag wieder los. Die erste Woche war echt hart,weil ich körperlich doch sehr angeschlagen war. Doch jetzt geht es gut und von mir aus,können die jetzt nen AL im stehen bei mir machen,das geht auch 8) . Also bevor du umfällst,ab zum Arzt und mal eine Auszeit nehmen. Nicht den Helden spielen :troest

LG

Rolf
uwe
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Beitrag von uwe »

Hallo dokanja,
wenn Dein Körper eine Auszeit verlangt, dann solltest Du ihm eine Ruhepause gönnen. Nicht zu lange aufschieben.

Ich habe von September 05 bis Februar 06 etwa 15 Liter Blut bei AL's gelassen. Anfangs habe ich kaum was gemerkt. Später habe ich mal ein oder zwei Tage bei der Arbeit gefehlt.
Aber der Körper merkt sich alles ganz genau und reagiert dann selbstständig und unerwartet und nimmt sich die Ruhepause.
So fiel mein HB plötzlich auf unter 8 g/dl ab. Jetzt habe ich seit Mitte Februar keine AL's mehr und der HB liegt weiter unter 9 g/dl. Seit letzter Woche bin ich krank und kann nicht arbeiten, weil es nicht mehr geht. Total schlapp und müde, antriebslos, hoher Ruhepuls, Unruhe, Schwindel.

Mein Fazit aus der Erfahrung:
Ich hätte mir eher mal eine Ruhepause gönnen und dem Körper Zeit zur Erholung geben sollen.

Einzig positiv ist, das mein Ferritin jetzt unter 10 ng/ml gesunken ist und keine Organschäden festgestellt wurden :D

Ich wünsche Dir alles Gute und immer gute Werte :!:

Uwe
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ILKA
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Beitrag von ILKA »

Hi Uwe,
lese ich richtig, in einem 1/2 Jahr hast Du 15 Liter Blut durch AL abgezapft bekommen? Das finde ich hammerhart.
Wenn ich bedenke, daß der Mensch 6-7 Liter Blut in sich hat mußtest Du ja 2x gänzlich neues Blut für den Körper produzieren. Das ist ja wirklich eine Kraftanstrengung.
Hat Dein Arzt denn nicht bevor er das Blut abzapfte den HB Wert gemessen? So ein Wert dürfte doch gar nicht vorkommen!!!!!!!!!
Gruß
ILKA :schwester
uwe
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Beitrag von uwe »

Hallo Ilka,
kaum zu glauben aber es stimmt schon.
Aber insgesamt eher in 7 Monaten. Das war viel Blut und anfangs hatte ich einen HB von 17,7 und eine recht gute Kondition und Leistungsfähigkeit. Physisch und psychisch.
Der HB wurde immer gemessen und hielt sich sehr lange auf hohem Niveau, bis er dann fast ruckartig absackte.
Mein sehr erfahrener Arzt (Internist und Onkologe) hatte vorausgesagt, dass es zu einem "Tief" kommen wird und wir das in Kauf nehmen müssen, um erfolgreich zu sein.
Er geht davon aus, dass der HB- Wert bald wieder ansteigen wird.
Ich hoffe, er hat Recht.

Seinen Angaben nach braucht das Blut, das heute entnommen wird, etwa 6 Wochen bis es ersetzt ist.
Und er sagt, dass es Menschen gibt, die krankheitsbedingt immer mit so niedrigen HB-Werten leben müssen.
Weiter sagt er, der Körper wird sich auf ein niedrigeres HB-Niveau einstellen und sich anpassen, da ich meinen Ausgangs-HB wohl nicht mehr erreichen werde.
Übrigens sind alle anderen Bluwerte, die so bei einem großen Blutbild erhoben werden, optimal. Vor den AL's hatte ich auffällige Leberwerte, obwohl ich mich recht gesund ernähre und kaum Alkohol getrunken hatte.

Morgen habe ich wieder einen Termin beim Arzt und bin mal auf die aktuellen Werte gespannt.

Es ist für mich sehr schwer, mein derzeitiges Leistungstief zu akzeptieren, aber der Körper zwingt mich zur "Untätigkeit".

Alles Gute und immer gute Werte :wink:

Uwe
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