Hallo Lea,
nun komme ich dazu, Dir zu schreiben. (Dein letztes Posting habe ich leider auch nur querlesen können, evtl melde ich mich dazu noch später.

)
Ich beschränke mich heute fast ausschließlich auf eine Lotsenfunktion, d.h,. ich habe Dir einiges aufgelistet an ärztlichen Zentren, Organisationen und Personen, wo Du vielleicht weiterkommst.
Schau mal hier unter intensivierte Eiseneliminationstherapie S.12
in den Leitlinien sekundäre Eisenüberladung. Da findest Du ärztl. Empfehlungen, wie man vorgehen kann. Hat man eine kombinierte Therapie mit Deferoxamin mit Deferipron in Betracht gezogen? Vielleicht kämest Du mit einer Kombitherapie und einer geringeren Dosis Deferoxamin besser klar mit den Nebenwirkungen. Das kann allerdings nur ein Arzt beurteilen, aus meiner Sicht unbedingt in einem Zentrum, das sich mit Deiner Erkrankung und transfusionsbedingter Eisenüberladung bestens auskennt. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass bei aplastischer Anämie Deferipron nicht (so?) geeignet sei, aber das wissen die Ärzte besser zu beruteilen.
Auch denkbar ist, dass man die bislang aufgetretenen Nebenwirkungen evtl wirksam medikamentös behandeln könnte, so dass Deferoxamin für Dich besser verträglich wird.
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitli ... 015-07.pdf
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Ausführliche Produktinfos zu einzelnen Medikamenten:
Deferasirox, kennst Du bereits.
http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/doc ... 033925.pdf
Deferipron
http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/doc ... 022050.pdf
Deferoxamin, kennst Du ja auch bereits, auf die Schnelle nicht auf deutsch gefunden. google gibt aber viele Infos. Da schau auch nochmal, ob Du was findest, was Dir helfen könnte.
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Dieser Arzt kennt sich mit Eisenüberladung sehr gut aus, ist an der Eisenstoffwechselambulanz des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) tätig, wo man sich mit sekundären Anämien auskennt. Er ist zudem sehr nett und kontaktierbar:
PD Dr. med.Dr. rer. nat. Peter Nielsen
nielsen@uke.uni-hamburg.de
http://www.eiseninfo.de/eisenueberladung_sek.htm
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr. 52
20246 Hamburg
Tel.: 040 741052398(Ich glaube Caro hat Dir den Tip auch schon gegeben.)
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Prof. Dr. med. Norbert Gattermann am Uniklinikum Düsseldorf ist ebenfalls erfahren mit Eisenchelatoren,
(Er erhält allerdings immer wieder Gelder für seine Arbeit für Novartis. Diese Firma stellt zwei der drei bekannten Eisenchelator-Medikamenten herstellt. Er ist m.A. der Arzt von den Ärzten, die Eisenüberladung behandeln, der mit Abstand am meisten im Zusammenhang mit Novartis zu lesen ist. Deferipron, das z.B. bei einer intensivierten Eiseneliminationstherapie als Kombitherapie hilfreich sein kann, ist NICHT von Novartis.)
Hier findest Du seine Kontaktdaten:
http://www.uniklinik-duesseldorf.de/unt ... nser-team/
(Das war auch schon der Tip von Birgitta)
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Es gab im November ein Symposium für seltene Anämien in den Niederlanden, insbesondere für PNH und PKD.
Eine im unteren niederländischen Link angegebene Kontaktperson ist Dore. Sie hat auch Hämochromatose und schreibt auf der amerikanischen Eisen-Liste des irondisorders institute mit. Ich kenne sie nicht, habe aber Mails von ihr gelesen. Auf dieser Internetseite findest Du ihre aktuelle Mailadresse. Schau, wo Du das Wort Dore findest, dabei steht die pkd...

Mailadresse. (wills hier nicht öffentlich posten). Ob sie deutsch kann, weiss ich nicht. wenn ich etwas auf englisch übersetzen soll, gib Bescheid. Sie selbst hat allerdings keine PNH sondern PKD, aber sie hat persönliche Erfahrungen mit Eisenchelatoren und sie war vermutlich bei dem Kongress bzw hat Unterlagen und Kontaktadressen.
http://www.oscarnederland.nl/book/export/html/437
Dort findet sich auch ein Link zu den Zentren für seltene Anämien (nicht speziell Eisenüberladung!)aber hier könntest Du evtl eine ärztliche Zweitmeinung einholen, wie man die Grunderkrankung PNH evtl besser in den Griff bekommen könnte und künftig evtl weniger Transfusionen nötig sind.
https://www.enerca.org/members-centers/country/10/
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Gina(=Gabri) hier im Forum könntest Du eine PN/Mail übers Forum schicken. Sie hat Thalassämie und keine PNH, aber Erfahrung mit Eisenchelatoren.
Sie war allerdings leider schon lange nicht mehr im Forum aktiv, aber vielleicht hast Du Glück und sie liest Deine Nachricht Hier ihr Profil:
http://www.haemochromatose-forum.de/for ... file&u=402
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Du könntest auch der Hämochromatose-Vereinigung Deutschland e.V. eine Mail schicken. Hier das Kontaktformular
http://www.haemochromatose.org/mail.php
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Kenst Du sicher schon: Deutsche Webseite und Forum für PNH und Aplastische Anämie:
http://www.aa-pnh.info/ http://www.aa-pnh.info/forum/index.php
Da Eisenüberladung bei PNH aber eher selten ist, anders als bei Thalassämie o.ä., wirst Du zu Deiner speziellen Fragestellung evtl nichts finden, aber vielleicht Hilfreiches zur Behandlung der Grunderkrankung, was vielleicht die Transfusionshäufigkeit senken könnte.
Meiner Ansicht nach sollten Risiko und Nutzen sorgfältig abgewogen werden. Auch wenn eine Eisenreduktionstherapie nicht angenehm ist: Wenn Du es irgendwie gesundheitlich schaffst und es nur temporär schwierig wird und Du dadurch keine langfristigen Schäden hast, solltest Du die Eiseneliminationstherapie wohl dringend irgendwie durchziehen.
Es ist mir noch nicht ganz klar, wie man Deine Eisenüberladung bislang untersucht hat. Wie geht es Deinen Organen aktuell damit? Ist auch das Herz schwer betroffen? Bei transfusionsbedingter Hämochromatose ist das viel häufiger als bei erblicher Hämochromatose. Wurden daher z.B. MRTs neben Leber auch des Herzens gemacht, anhand derer man abschätzen kann, wie Dein persönliches Risiko aussieht?
Man sollte auf jeden Fall gut schauen, wie die Funktion der eisenbelasteten Organe aktuell ist, ob schon Schäden vorhanden sind, ob Deine Grunderkrankung diese Organe vorbelastet etc. und die Organfunktion gut überwachen. Bei Transfusionssiderose können inbesondere Schäden am Herz tödlich sein, damit ist also nicht zu spaßen.
Die "Grenzwerte" für Beginn und Zielpunkt der Eiseneliminationstherapie werden meines Wissens deutlich höher als bei erblicher Hämochromatose angesetzt. (Zahlen müsste ich nachsehen). Ab wann genau ein Organschaden entsteht, ist individuell verschieden. Ich würde an Deiner Stelle nicht pokern, sondern -so gut wie gesundheitlich irgendwie verträglich und sinnvoll - das überschüssige Eisen entfernen.
Gib nicht auf, bleib dran, hab Mut und wir unterstützen Dich, wo wir können. Du wirst einen für Dich verträglichen Weg finden, das Eisen zu reduzieren, da bin ich sicher!
Liebe Grüße
Lia