Hallo Dolores, hallo Erich

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Dolores, was Du im Internet gelesen hast, sind Empfehlungen für den
Start der Aderlasstherapie, also die Ferritinhöhe, ab der man bei unbehandelten neudiagnostizierten HH-Patienten eine Eisenreduzierung durchführt bzw durchführen kann.
(Der Patient kann auch entscheiden, abzuwarten. Gezwungen ist man nicht. M.E. spielt auch die Höhe der Transferrinsättigung eine bislang unterschätzte Rolle für den richtigen Startpunkt der Aderlasstherapie.)
Das sind also NICHT die
Zielwerte für die intensive Aderlassphase und auch NICHT der
Zielbereich, der für das Ferritin in der Erhaltungsaderlässe emfpohlen wird.
Deutschsprachiger Text zu den EASL Leitlinien Hämochromatose, welche aktuell DIE am neuesten Stand d Wissenschaft orientierte Leitlinie auch in Deutschland ist. (frei zugängl. Text)
"Zu viel Eisen – State of the Art: EASL Clinical Practice Guidelines zur Hämochromatose", L. Pammer und B. Schäfer (2024)
https://link.springer.com/article/10.10 ... 23-00183-y
In kurz steht u.a.zu Zielwerten/Zielbereichen:
Für die Induktionsphase, die intensive Aderlass-Phase, die der Diagnose folgt, wird ein Aderlass alle 1–2 Wochen empfohlen, bis das Ferritin auf <50 µg/l reduziert ist.
Für die Erhaltungsphase, des Patienten, der die intensive Phase bereits durch hat, wird empfohlen: i.d. Regel brauchen die Patienten 2–6 Erhaltungsaderlässe pro Jahr. Ziel ist, Ferritin dauerhaft unter 100 µg/l zu halten.
Unter 100 ist also meine Empfehlung auf Deine Frage und auch ich will Ferritin unter 100 halten. Zwischen 50-100 wie Erich sagt, finde ich sinnvoll, weil ein bischen Eisenreserve braucht jeder, unter 50 steigt das Risiko von Eisenmangel.
off topic: Wer gesundheitlich blutspendetauglich ist, also die Kriterien als Blutspender erfüllt, kann sich überlegen, die Erhaltungsaderlässe beim Blutspendedienst als
Blutspende zu machen.
(Hierfür empfiehlt sich bereits vor erster Terminvereinbarung das telefon. Vorab-Gespräch mit dem Arzt des Blutspendedienstes. Der fragt bereits am Telefon Organgesundheit, Medikamente etc ab. Laborzettel mit aktuellen Blut-und Eisenwerten bringt man am BLutspendetag mit zum persönl. Arztgespräch und füllt ein Formular zur Blutspendetauglichkeit aus. Es ist ein gutes Gefühl, das Blut einem Menschen zukommen zu lassen, der es braucht. Auch wenn eine Blutspendenadel dicker ist als eine normale Aderlassnadel: diese Leute dort können gut pieksen, die machen das den ganzen Tag

.)
Liebe Grüße Lia