Auch mein Vater hat's, Fragen!?

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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brake
Frischling
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Auch mein Vater hat's, Fragen!?

Beitrag von brake »

Hallo Zusammen,

auch mein Vater kam nach einigen Arztbesuchen nun mit der Diagnose nach Hause.

Nun hat er ein paar Fragen:

Nach sich sein Hausarzt dazu durchgerungen hat, den Aderlass durchzuführen mal eine Frage, wieviel üblicherweise an Blut abgenommen wird? Derzeit sind es 300 ml pro Woche. Danach bekommt er einen Liter NHCl angehangen. Nach dieser Aktion hatte er erst mal starke Kopfschmerzen.

Also wie oft und wieviel Blut sollte abgenommen werden?
Ist das mit den Kopfschmerzen "normal"?

Ach ja, der Wert?? lag' bei 563 ???.

Und, da es sich wohl um einen Gendefekt handelt, werde ich dann auch mal eine Untersuchung machen lassen.

Schon mal danke und Gruß.
Lex
Kenner
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Beitrag von Lex »

Hallo brake,

üblich sind bei Patienten mit guter Konstitution 500 ml/Woche, und zwar so lange, bis der Ferritinwert stabil unter 50 liegt. Die Gabe von NHCl ist eigentlich nicht zwingend erforderlich, es reicht eigentlich, vor und nach dem Aderlass etwas mehr zu trinken (Wasser) als sonst.

Gruß,
Lex
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Manes
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Wohnort: Kreis Düren, wo der Hahn bald nicht mehr regiert

Beitrag von Manes »

Hallo brake und willkommen im Forum,

:winken

bei mir sind es im Moment 500ml pro Woche die mich meine ALs kosten.
Ich gehe mal davon aus, dass Dein Vater NaCl-Lösung (Kochsalzlösung) angehangen bekommt. Ich persönlich halte nach der entnahme von 300ml Blut ein wiederauffüllen der Gefäße mit 1000ml Infusionslösung für übertrieben.
Beispiel. Ich habe einen Eimer voll mit Wasser, aus diesem Eimer entnehme ich 300ml Wasser und fülle im Anschluß 1000ml Wasser hinein. Der Eimer läuft dann über. Das ist etwas, was das Gefäßsystem nicht kann.
Nun ist unsere Körper so geschaffen, dass er gewisse Volumendifferenzen problemlos ausgleichen kann, sowohl nach oben, wie auch nach unten. Bei 700ml Überschuss ist es aber durchaus möglich, dass der Blutdruck so ansteigt, dass Dein Vater Kopfschmerzen bekommt.
Eigentlich müssten sich bei Deinem Vater die Kopfschmerzen nach ca 30 Minuten wider verflüchtigen. So lange dauert es in etwa, bis der Köper die überflüssige Menge an Flüssigkeit aus den Blutbahnen entnommen hat. Kannst Ihn ja mal fragen.

Ich bekomme übrigens nach meinen 500ml AL in der Regel das Volumen nicht wieder aufgefüllt. Funktioniert problemlos. Ist aber von jeder persönlichkeit abhängig.

Lass Dich auf jeden Fall auch testen.

lg

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
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Lia
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Beitrag von Lia »

Hallo,

die anderen haben ja schon dazu geschrieben, schließe mich an.

Willkommen im Forum :winken

Liebe Grüße

Lia
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sine
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Beitrag von sine »

Hallo brake,willkommen!
Ich kann eigentlich nichts Neues beitragen,aber mir ist auch gleich das Mengenverhältnis 300ml/1000ml aufgefallen.Finde ich komisch.
Das sollte man doch mit dem Doc besprechen.Es gibt Leute,die brauchen keine Infusion und andere lassen sich die gleiche Menge wie gespendet ersetzen.Aber über drei mal die Menge??
Ich wünsche ein schönes Wochenende und immer schön weiterfragen!
Sine
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brake
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Beitrag von brake »

Hallo

Danke für die schnellen Antworten.
OK, vielleicht hätte ich noch sagen sollen, das mein Dad 72 Jahre ist.
Werde das auf jeden Fall mal beim Arzt ansprechen, da ich nächste Woche auch mal hin soll. Ggf. hat bei mir dieser Gendefekt auch "zugeschlagen"!?

Wie hoch sollte denn eigentlich der Wert eines Patienten mit HC dauerhaft nach der Behandlung sein?

Gruß
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo Brake,
auch von mir herzlich willkommen. Wie die anderen schon geschrieben haben,jeder reagiert anders und von daher einfach mal aus probieren,ob es auch ohne kochsalzlösung geht. Aber die dreifache menge wieder zuführen finde ich schon ziemlich heftig. Ich habe immer 500mml ab gegeben und wieder zu geführt bekommen. Und wie gesagt,immer schön fragen :wink:

Liebe Grüße

Rolf
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Manes
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Beitrag von Manes »

Meld mich nochmal, wegen der Volumenauffüllung

prinzipiell hat sich an meiner Meinung von oben nix geändert. Allerdings haben ältere Menschen (ja auch schon mit 72 Jahren) oftmals das Problem, dass die generell zu wenig trinken und deshalb austrocknen. Test ist ganz einfach: nimm die Haut auf der Handoberfläche zwischen Daumen und Zeigefinger und ziehe sie dann hoch. Wenn Du die Haut jetzt losläßt, darf keine Hautfalte stehen bleiben. Bleibt die Hautfalte stehen, ist eine Exsikose (Austrocknung) gegeben. Evtl. Versucht der Hausarzt eine evtl vorhandene Exsikose auszugleichen.
Ist nur ne Möglichkeit. Wobei ich auch da nicht verstehen kann dass diese Auffüllung intravenös versucht wird, ist zwar möglich, wird aber eigentlich über mehrere Stunden subcutan (unter die Haut) gemacht.

Ich würd den Arzt mal fragen.

Der Ferritinwert sollte dauerhaft unter 50 gebracht werden. Es ist übrigens so, dass nach der intensiven AL-Phase immer noch zur Erhaltung regelmäßig ALs notwendig sind (je nach Werten findet man Angaben zwischen 4 und 12 Mal pro Jahr)

dies war der weitere Kommentar eines Rettungsdienstlers

lg

Manni
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brake
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Beitrag von brake »

Hallo

Also Kommando zurück.
Es waren nur 500 ml der NaCl-Lösung.

Gruß
Armin
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wolle
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Beitrag von wolle »

Hallo Brake,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum!
LG Wolle
Mein HC Tagebuch: http://www.haemochromatose-forum.de/for ... f=83&t=352



Meine Daten:
Heteor H63D; Ferritin 1160/Transferin 289/ -sättigung 49%/ Eisen 35,4(2005) - Diabetes (09.2012) -
Abstinent (ab 2010 ) - Nichtraucher (auch schon ganz schön lange ) jetzt Erhaltungs-AL´s ( 56 / 25275 [gesamt Al / ml.] )
Stand: 12.2016
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BirgittaM
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Beitrag von BirgittaM »

Hallo, brake!
Willkommen im Forum!
Im Zusammenhang mit meiner Diagnosestellung Anfang März hat sich auch mein Vater (im November 81, aber gefühlte 70) untersuchen lassen, mit dem Ergebnis, dass er schon 2 ALs hinter sich hat. Er hat jeweils 400 ml gespendet (haha) und ist ohne NaCl-Infusion prima zurecht gekommen. Man muss sich langsam an die für den einzelnen Patienten optimale Vorgehensweise herantasten, aber irgendwann läuft es dann, buchstäblich.
Gruß, Birgitta

Ärzte vollbringen Wunder, die sich manchmal erst in einer anderen Welt manifestieren (unbekanntes Genie).
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