Ernährungsberatung bei Hämochromatose? !

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
Eppi
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Ernährungsberatung bei Hämochromatose? !

Beitrag von Eppi »

[font=Comic Sans MS]Hallo ihr Lieben,

ich muß Euch mal wieder nerven ;-)..

Spielt das Essen bei der Krankheit eigentlich eine große Rolle?

Kann man evtl. eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen?

Mein Mann hat etwas Übergewicht und ist auch ziemlich gerne Fleisch, vielleicht wäre dann mal eine Beratung etwas sinnvolles?

Übernimmt die Kasse die Kosten hierfür bei dieser Krankheit?

LG

Anja
[/font]
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sine
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Beitrag von sine »

Hallo Eppi.
Kein Vitamin C unmittelbar vor eisenhaltigen Speisen, nicht unbedingt Leber essen.
So viel habe ich kapiert, viel mehr braucht man auch nicht zu berücksichtigen.
Ernährungsberatung ist bestimmt eine gute Sache, v.A. wenn Uebergewicht ein Thema ist. Obs bezahlt wird, kann ich dir nicht sagen.
Gruss, Sine
BEI EINER ERNSTEN KRANKHEIT GEHE DREI AERZTE AN.
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BirgittaM
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Beitrag von BirgittaM »

Hallo, Eppi!
Eisen ist nicht gleich Eisen bei der Ernährung.
Rotes Fleisch und Innereien z.B. enthalten Eisen, das sozusagen zählt. Pflanzliche eisenhaltige Nahrungsmittel tragen dagegen nicht zur Erhöhung des Eisenwerts bei.
Wie Sine schon schrieb, fördert VitC die Eisenaufnahme aus der Nahrung, deshalb den Salat oder das Gemüse nicht direkt mit dem Steak essen, sondern 2 h vorher oder nachher.
Kaffee oder schwarzer Tee zum Essen hemmt die Eisenaufnahme aus der Nahrung.
Um abzunehmen, sollte dein Mann ja sowieso weniger Fleisch und dann auch nur Geflügel oder Fisch essen, dafür mehr Obst und Gemüse.
Es gibt auch Nahrungsmittel, denen Eisen zugesetzt ist, z. B. Cornflakes.
Im Großen und Ganzen reißt die Art von Ernährung den Ferritinspiegel nicht wirklich herunter, aber man kann die Fallen umgehen.
Gruß, Birgitta

Ärzte vollbringen Wunder, die sich manchmal erst in einer anderen Welt manifestieren (unbekanntes Genie).
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BirgittaM
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Beitrag von BirgittaM »

Habe noch einen Thread dazu gefunden:
http://www.haemochromatose-forum.de/vie ... highlight=
Gruß, Birgitta

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wolle
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Beitrag von wolle »

Hallo Eppi bzw. Anja,

wie schon die Vorgänger schrieben .... kein rotes Fleisch etc....
anderer Seits wird es keinen umbringen ...

Wg. der Ernährungsberatung, spreche doch mal Euren Hausarzt an, -
ich weiß es bei meiner Frau, - Sie hatte zum 2. mal eine Mutter Kindkur beantragt, - da war es von der Krankenkasse eine Voraussetzung das meine Frau mal an so einer Gesundheitsberatung, ich glaube es waren 3 Sitzungen teil nimmt!

Sprich da echt mal Deinen Doc an, an sonsten die Krankenkasse!
LG Wolle
Mein HC Tagebuch: http://www.haemochromatose-forum.de/for ... f=83&t=352



Meine Daten:
Heteor H63D; Ferritin 1160/Transferin 289/ -sättigung 49%/ Eisen 35,4(2005) - Diabetes (09.2012) -
Abstinent (ab 2010 ) - Nichtraucher (auch schon ganz schön lange ) jetzt Erhaltungs-AL´s ( 56 / 25275 [gesamt Al / ml.] )
Stand: 12.2016
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rb25
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Beitrag von rb25 »

Hallo zusammen,

die Hemmung der Eisenaufnahme durch die Tanine in Kaffee und insbesondere schwarzem Tee funktioniert doch aber nur bei pflanzlichem Eisen, oder? Also Steak neutralisieren durch eine Tasse Tee klappt nicht.

Schwein darf man doch neuerdings auch essen.

Und Fleisch fürdert die Aufnahme von anderem Eisen habe ich auch irgendwo gelesen. Mehr fällt mir grad auch nicht ein.


Viele Grüße
Kathrin
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Manes
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Beitrag von Manes »

Hallo zusammen,

ich denke, die Frage ist, in wie weit die Ernährung überhaupt Einfluß auf unseren Eisenhaushalt nimmt. Ich kann hierzu nur von meinem, schon mehrfach erwähntem Onkel berichten. Dieser hat bis vor einigen Jahren wegen der HH auf alles mögliche, was auch nur andeutungsweise erhöhte Eisenspuren enthielt verzichtet. Jetzt ist er ganz normal, auch wieder Leberwurst und sonstige Sorten tierischer Zellstrukturen. Geht er öfter zum Erhaltungs :al :?:
Nein, er geht immer noch genauso häufig, wie in den Jahren mit strenger Eisendiät.

Ich möchte allerdings darauf keine Gesetztmäßigkeit herleiten. Andererseits mache ich mir wegen Fleisch auch selbst nicht wirklich die riesen Gedanken. Habe allerdings im Moment mal Leberwurst von meinem Speiseplan gestrichen und ich kann ich sagen, manchmal habe ich da richtig Heißhunger drauf (obs am Eisen liegt :?: ). Aber sonst denke ich, ist die Ernährung für unseren Eisenhaushalt nicht wirklich so wichtig. Soll heissen, ob Eisendiät oder nicht, zum :al muss ich ja doch. Die Frage ist eben nur, muss ich öfter oder nicht, wenn ich keine Eisendiät lebe? Und, ist es mir das Wert?
Wenn ich die Artikel hier in diesem Tread lese, dann denke ich, läuft man auch Gefahr zu denken, "lass einfach alles tierische weg, und gut ist".
Ob dem so ist???

lg

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
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rb25
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Beitrag von rb25 »

Da gebe ich dir Recht Manes. Habe ich auch schon mehrfach gelesen, dass eine eisenarme Diät die AL-Häufigkeit eigentlich nicht beeinflusst bzw. man das in Relation zur Lebensqualität des Patienten setzen muss, da die AL-Therapie effektiv ist usw.
Aber die Sache mit dem schwarzen Tee wohl schon. Habe mal am Anfang eine Studie gelesen, dass die ALs um bis zu 1/3 reduziert werden könnten, wenn man konsequent Tee zu den Mahlzeiten trinkt.

Andereseits sollte man wohl nicht jeden Tag rotes Fleisch essen (soll man ja eh nicht). Habe auch irgendwo gelesen, dass bei australischen HH-Patienten im Schnitt schwerere Krankheitsverläufe zu beobachten sind als hierzulande, was man auf die stark rotes-Fleisch-lastige Ernährung zurückführte.

Fazit: Nichts übertreiben und alles ist gut? Das gilt auch für die Leber, die ja soooo schlimm gar nicht ist, weil sie (soweit ich das gelesen habe) im wesentlichen dreiwertiges Eisen hat und das erst spät gelöst wird (???), jedenfalls zum großen Teil als unlösliches Eisenhydroxid. Außerdem ist ja in der Leberwurst auch nicht 100% Leber drin und wieviel packt man sich den auf ein Büttercken? Also ab und zu ein Leberwurstbrot (vor allem, wenn es wirklich "nur noch" um ErhaltungsALs geht) ...

Viele Grüße
Kathrin
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BirgittaM
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Beitrag von BirgittaM »

Heutzutage kann man ja froh sein, wenn in der Leberwurst überhaupt noch verzehrbares Fleisch drin ist, von Leber mal ganz zu schweigen.....
Hier wurde ja schon öfter erwähnt, dass diese Eisen-Diät nicht wirklich der Bringer ist und sicher keinen AL ersetzen kann.
Aber wenn sich jemand besser damit fühlt, auch dieses Quäntchen Eisen noch zu sparen, soll er/sie es ruhig tun. Ist gar nicht falsch, hin und wieder mal nachzulesen, was in welchen LM drin ist - ich lerne immer wieder dazu.
Gruß, Birgitta

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Beitrag von Manes »

Also, ich rekapituliere

essen wir Strauss, damit wir keinen Wahnsinn, sondern nur die Grippe bekommen, wird der Krankheitsverlauf schwerer, das alles aber nur, wenn in der im allgemeinen ungeniesbaren Leberwurst auch nur Spuren von Gammelleber enthalten sind. :lollen Oder habe ich das jetzt falsch verstanden :?:
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Beitrag von ILKA »

Ich beziehe mich noch einmal auf das Trinken von Schwarzen Tee zum Essen.
Dass die Eisenaufnahme - vor allem die pflanzliche -gehemmt wird, glaube ich auch. Aber wieviel Vitaminaufnahme wird durch den Tee o.ä. verhindert.
Nachher fehlen uns Vitamine und wer weiß was sonst noch. Das üppige Fleischportionen -falls sie vorher überhaupt in Mengen verzehrt wurden- oder blutige Steaks und Leber gestrichen sind, keine Frage, aber ansonsten esse ich weiter alles an Obst.
Es grüßt
ILKA
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rb25
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Beitrag von rb25 »

Dafür ist im Tee ja aber auch einiges an Mineralstoffen und Vitaminen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Koffein, Gerbstoffe, etherische Öle, Fluor, Kalium, Kalzium, Kupfer, Zink, Aluminium, Mangan, Theophyllin, Theobromin, Karotin, Vitamin A, Vitamin B, Vitamin B2, Vitamin B12, Vitamin C - wobei allerdings beim schwarzen Tee dadurch, dass er fermentiert ist, einiges verloren geht. Also nach der Tasse schwarzem Tee noch eine grüne, um die schwarze wieder auszugleichen ;-)

Ich habe immer viel scharzen Tee getrunken, weil er lecker ist. Und das werde ich auch weiter. Ansonsten esse ich auch wie vorher. Rotes Fleisch und Schwein habe ich eh kaum gegegssen. Und helles Geflügel und Fisch ist ja in Ordnug.

Übrigens habe ich gelesen, dass Bisonfleisch das eisenhaltigste Fleisch ist. Nur so nebenbei ;-)
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Manes
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Beitrag von Manes »

Nicbt zu vergessen das Wasser im Tee

lg

Manni
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rb25
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Beitrag von rb25 »

Oh ja. Und bei mir auch noch Milch ;-)
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BirgittaM
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Beitrag von BirgittaM »

Na, Hauptsache, die Klammer vom Teebeutel (ja, ich bin ein Banause) wird nicht mitgetrunken - diese Eisenmengen..... :shock:
Gruß, Birgitta

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