Verzweifelung / Fettleber / Haemochromatose? / Bitte um Rat!

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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Blackbear
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Verzweifelung / Fettleber / Haemochromatose? / Bitte um Rat!

Beitrag von Blackbear »

Hallo miteinander. Meine Name ist Dominik und ich bin 24 Jahre alt.
Ich bin vor kurzem durch Zufall auf dieses klasse Forum gestossen. Ich hoffe der ein oder andere kann mir vielleicht weiterhelfen. Und zwar habe ich folgendes Problem.
Bei mir sind schon vor 3 - 4 Jahren gelegentlich leicht erhöhte Leberwerte aufgetreten. Diese habe ich dann regelmässig kontrollieren lassen. Mal waren sie normal, mal wieder leicht erhöht. Sämtliche Hepatitarten (A, B, C) wurden untersucht und ausgeschlossen.
Ich arbeit im Krankenhaus und meine Betriebsärztin meinte ich solle mal zu den Gastroenterologen gehen und mal nen Sono (Ultraschall) machen lassen.
Gesagt getan. Dies geschah zum ersten mal vor knapp einem Jahr. Es zeigte sich eine deutliche Fettleber. Diese passte zu den erhöhten Leberwerten und meinem Übergewicht welches ich zu der Zeit noch hatte (1,84m -> 97kg).
Seitdem habe ich auf 83kg abgespeckt und hatte gehofft, dass sich die Fettleber zurückentwickelt hat. Nun war ich letzte Woche wieder bei der Sono und es liegt immer noch eine Fettleber 2. Grades vor. Die Leberwerte waren jedoch alle in Ordnung. Der Arzt erzählte dann etwas von Haemochromatose und NASH (nicht alkohol Fettleber).
Ich trinke so gut wie überhaupt keinen Alkohol und mache mir wirklich Sorgen. Als ich dann erwähnte, dass mein Opa mit Ende 60 an Leberkrebs gestorben war gingen die Alarmglocken des Docs natürlich an.
Er meinte ich sollte das ganze mal gründlich (stationär) durchchecken lassen, mit sämtlichen Blutwerten, Gentests, Leberpunktion etc.
Ich habe richtig Angst im Moment. Denn keiner weiss so Recht was mir fehlt bzw. woher die Fettleber rührt. Könnte es an meiner "ungesunden" Ernährung liegen? Der Gastroenteorologe verneinte dieses. Er meinte eine solche ausgeprägte Fettleber sei für mein Alter und meine Statur sehr ungewöhnlich. So eine Fettleber ist ja auf Dauer nicht gut und kann sich bis hin zur Leberzirrose entwickeln.
Meine Hausarzt ist Facharzt für innere Medizin und ich habe ihm die Bilder gezeigt und ihm entsprechend berichtet. Dieser hat eine Vielzahl Werten abgenommen. Unter anderem auch Ferritinin um eine Hämochromatose auszuschliessen bzw. zu manifestieren.
Ich habe wie gesagt im Moment wirkliche "Todesangst" weil mein Opa auch wie gesagt an einem Leberleiden gestorben ist und ich auch vielleicht diese Veranlagung habe. Woher kann diese scheiss Fettleber denn wohl kommen?
Ich mache täglich Sport, rauche nicht und trinke nicht. Ich bin wirklich verzweifelt...

Gruß
Dominik
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo Dominik,
erstmal herzlich Willkommen im Forum. Es werden noch die richtigen im Forum deinen Beitrag lesen und die werden die auf jeden fall Tip's geben können, wie du dich verhalten kannst. Wäre schön wenn man sich mal im Chat liest. Bis bald mal.

LG

Rolf
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Barbara
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Beitrag von Barbara »

Hallo Dominik

Herzlich willkommen hier im Forum :winken

Ich kann Dir leider auch nicht sagen, was die Ursache für Deine Fettleber sein könnte, aber ich habe einen Hinweis für Dich :wink: :

Dein Hausarzt hat Dir ja bereits Blut abgenommen, um den Ferritin-Wert bestimmen zu lassen. Ein weiterer wichtiger Wert ist die Transferrinsättigung! Frag doch nach, ob diese auch bestimmt wird. Falls nötig, könnte man dies ev. noch "nachbestellen". Oft wird die Blutprobe ja für eine Weile in der Serothek aufbewahrt. Die Transferrinsättigung gibt einen ersten, wichtigen Hinweis darauf, ob eine Eisenüberladung vorliegt. Auch der Gentest wird mittels Blut bestimmt. Dafür braucht es keinen stationären Aufenthalt - und falls sich die Diagnose Hämochromatose erhärten würde - im Normalfall auch keine Leberpunktion.

Eine frühzeitig erkannte Hämochromatose kann mit Aderlässen gut und einfach behandelt werden, sodass ein Vollbild der Erkrankung gar nie eintreten wird.

Jetzt mach Dich nicht allzu sehr verrückt, warte die Ergebnisse ab und wenn Du magst, teile sie uns mit.

Liebe Grüsse
Barbara
Geh schon mal voraus, sagte die Reue zur Sünde, ich komm dann später nach...
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Manes
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Beitrag von Manes »

Hallo Dominik,

herzlich willkommen auch von mir.

Hepatitis geht, wenn ich mich nicht irre schon bis zum Typ H, oder sogar noch weiter. Solltest Du evtl. mit Deinem Hausarzt nochmal drüber reden.

Schade, dass Du noch keinen ferritinwert angeben kannst. Ist auf jeden fall interessant. Allerdings ist es so, dass das ferritin auch erhöht sein kann, wenn eine Entzündung im Körper vorliegt.
Den Gentest, solltest Du auch mal durchführen lassen, kann auch dein Hausarzt, dafür stationär im KH zu bleiben ist nicht nötig. Danach kann man dann immer noch entscheiden, ob du Dich in eine stationäre Untersuchung (auf den Kopfstellung) begibst.

Nochmal zu Deinem Opa, es kann ein Hinweis sein, muss aber nicht. Wichtig in diesem Zusammenhang sind auch evtl. begleiterkrankungen, wie z.B. ein Diabetes, wie sah die Haut von Deinem Opa aus. Ist bei Ihme evtl . mal irgendetwas diagnostiziert worden, ausserhalb des Leberkrebs ??
Also noch Fragen über Fragen.

Einfach und schnell (max eine Woche im labor) ist aber der Gentest, das ist ein EDTA Röhrchen, welches dafür an Blut abgenommen werden muss. Mit Ferritin alleine lässt sich die Hämochromatose nicht sicher diagnostizieren.

liebe Grüße

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
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Lia
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Beitrag von Lia »

Hallo, herzlich willkommen im Forum :winken

Die Leber ist ein sehr regenerierungsfreudiges Organ.
Wird Hämochromatose diagnostiziert und es liegt noch keine Leberzirrhose vor, so kann sich die Leber mit etwas Zeit wieder vollständig erholen. Und wenn man jung ist erst recht :D

Daher warte in Ruhe die Tests ab, Todesangst brauchst Du wirklich nicht zu haben.
Sollte sich bei Dir Hämochromatose als (Mit-)ursache für Deine Leberschädigung herausstellen, so entfernt man mit den Aderlässen zuverlässig die Wurzel des Übels: das überschüssige Eisen, das die Leber schädigt.

Wichtig ist, neben der Ursachensuche schon mal Last von der Leber zu nehmen, langsam Übergewicht abbauen, leberschonende Ernährung, kein Alkohol usw. aber das machst Du sicher schon.

Solltest Du Hämochromatose haben, dann weist Du endlich ,wieso Du in jungem Alter schon Leberprobleme hast, obwohl Du Dich nicht ungesund ernährst. Und dann kann man handeln, und die Ursache bekämpfen. So shclecht wäre es also nicht, wenn sich bei Dir Hämochromatose rausstellen sollte, sag ich jetzt mal :wink:

Also -warte ab, und wenn Dir danach ist, dann schau mal in den Chat vorbei, da kann man sowohl Infos, Unterstützung als auch einfach kurzweiligen Spaß haben und das lenkt ab.

Kopf hoch! :)

Liebe Grüße


Lia
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sine
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Beitrag von sine »

Hallo Dominik.
Ich drücke dir auch die Daumen, dass es "nur" Hämochromatose ist. (In deinem Alter diagnostiziert,ist das schon fast ein Glücksfall).
Kopf hoch und halte uns auf dem Laufenden!
Sine
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BirgittaM
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Beitrag von BirgittaM »

Hallo, Dominik!
Auch von mir herzlich willkommen bei uns!
Zum Thema Leber: Sicher ist eine Fettleber in deinem Alter ein ungewöhnlicher Befund. Ein Leberzellkarzinom geht aber meist von einer Leberzirrhose aus, die du nicht hast. Ungefähr 30% aller Patienten mit Leberzirrhose erkranken im Laufe ihres Lebens an einem Leberzellkarzinom HCC. Durch engmaschige Kontrollen kann man es aber früh entdecken und behandeln.
Du hast aber keine Leberzirrhose, sondern "nur" eine Fettleber, die sich regenerieren kann. Deine Leberwerte sind doch normal, du musst dich sicher nicht so ängstigen, auch wenn ich deine Panik gut verstehen kann!
Lass dich einfach öfter mal kontrollieren.
Das Schicksal deines Opas wird dir sicher erspart bleiben!
Gruß, Birgitta

Ärzte vollbringen Wunder, die sich manchmal erst in einer anderen Welt manifestieren (unbekanntes Genie).
Blackbear
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Beitrag von Blackbear »

Hi!

Vielen Dank für euren schnellen Antworten.
Ich halte euch selbstversändlich auf dem laufenden. Die Ergebisse bekomme ich Donnerstag.
Das was mich stutzig macht ist das sämtliche Leberwerte gut sind aber eine solche Fettleber vorliegt?!?! Das passt doch irgendwie alles nicht zusammen?!

Gruß
Dominik
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BirgittaM
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Beitrag von BirgittaM »

Hi!
Wenn ich mich recht erinnere, wird bei einer Fettleber lediglich Fett in den Leberzellen gespeichert, die ihre Funktionstüchtigkeit dadurch nicht einbüßen, sofern der Bogen nicht überspannt wird. Die Leberwerte, die du auf dem Laborzettel liest, sind Enzyme, die sich in den Leberzellen befinden. Sie sind erhöht, wenn Leberzellen kaputt gehen und die Enzyme dann im Blut, bzw. Serum auftauchen.
Dies alles wie die Lottozahlen- ohne Gewähr....
Gruß, Birgitta

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