Gerücht oder wahr ? Blutspende neuerdings erlaubt ?

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Lia
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Re: Gerücht oder wahr ? Blutspende neuerdings erlaubt ?

Beitrag von Lia »

Hallo Klaus,

das DRK läßt wie Du schon schriebst, insulinpflichtige Diabetiker nicht zu im Gegensatz zu mit Tabletten eingestellten Diabetikern, (nat. nur ohne Folgeerkrankungen).
Ich habe allerdings nach meiner kleinen Webrecherche den Eindruck, bei Diabetes verhält es sich beim DRK ähnlich (oder deutlicher gesagt ähnlich wischiwaschi :wink: ) wie bei Hämochromatose.
Jedenfalls verfährt die Uniklinik Freiburg wohl anders als das DRK.

Das oder zumindest ein Argument zum Eigenschutz des Diabetikers vor dem Blutspenden scheint zu sein: Infolge des Diabetes können die Gefäße angegriffen sein und die Blutspende eine Belastung darstellen.
Und falls man irgendwann später- was hoffentlich nie eintritt- mal seine Venen für die Nierenwäsche braucht, sollten die Venen intakt und nicht vernarbt sein.
Als hämochromatosebetroffener Diabetiker wird man in der intensiven Phase aber viel häufiger gepiekst als ein nichtmutierter Blutspender, von daher dürfte dieses DRKArgument wohl nicht greifen.
Evtl. sollte man bei Hämo-Diabetesbetroffenen noch gründlicher gut venenschonend pieksen als bei Hämos ohne Diabetes. Und da die Blutspendenadel dicker sein muß als die Nadel, die man für die Hämo-Blutwegwerfaderlässe braucht, ist dies vielleicht ein kleines Argument gegen das Blutspenden.
Dieses Argument der größeren Einstichstelle bei Blutspendenadeln gilt allerdings für alle Hämos, weil wir unser Leben lang aderlaßfähig sein müssen.

So macht es die Uniklinik Freiburg:
http://www.uniklinik-freiburg.de/blutsp ... riffen.pdf
Diab mellitus 1 insulinpflichtig: spendefähig, allerdings nur bei humanem, gentechnologisch hergestellten Insulin
Diabetes mellitus nicht insulinpflichtig: spendefähig

Klaus, Du könntest also bei Interesse am Blutspenden mal bei der nächstgelegenen Uniklinik anfragen.

Liebe Grüße

Lia
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Manes
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Re: Gerücht oder wahr ? Blutspende neuerdings erlaubt ?

Beitrag von Manes »

Hallo Klaus,

musste mir das auch zuerst einmal durch den Kopf gehen lassen. Die mögliche begründung:

Solltest Du bei einem :al beim Arzt durch en Blutverlusst, in einen Hypoglykämischen Zustand gelangen, so ist der Arzt, zumindest sollte es so sein, problemlos in der Lage, den potentiell Lebensbedrohlichen Zustand abzuwenden und Dich nach Hause zu entlassen. Ausserdem bist Du als diabetiker leider eon potentieller Kandidat für allerlei Gefäßkrankheiten, wo dann ein Blutverlust sich auhc nicht günstig auswirken kann.

lg

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
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klausb
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Re: Gerücht oder wahr ? Blutspende neuerdings erlaubt ?

Beitrag von klausb »

Hallo Lia,
hallo Manni,
danke für Eure Antworten auf meinen Beitrag. Ich muss mit meinen unfreiwilligen Blutspenden in meinem Alter von 64 Jahren nun nicht mehr unbedingt etwas Gutes tun. Wenn ich an die letzten 15 Jahre denke, tut es mir doch weh, dass die vielen Liter an Blut nur für den Ausguss gewesen sind. Vielen Menschen, die Blut dringend benötigen hätte damit geholfen werden können. Der Sinneswandel des DRK ist trotz allem zu begrüßen.

Klaus
Mein Leitspruch: Fallen ist nicht schlimm, aber liegen bleiben.
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