Hallo,
irgendwie verstehe auch ich die Hämatologin nicht.
Einerseits sieht sie Eisenablagerungen nicht in der Leber, jedoch im Knochenmark, was so nicht typisch ist für eine "normale "Eisenüebrladung.
Andererseits rät sie zu eisenarmer Kost, sieht also eine durch Eisenreduktion reduzierbare Eisenüberladung. (Ehrlich gesagt bezwifle ich dies aus Laiensicht hier)
Aderlässe will sie aber erst bei 1000ng /ml machen.
Diese Zahl gilt für transfusionsbedingte Hämochromatose, bei der es sich ander verhält als bei "normaler Eisenüberladung", da hat sie wahrscheinlich mal einen firmengesponserten Vortrag über Eisenchelatbildner gehört oder Dementsprechendes gelesen...
Allerdings kursiert auch eine seltsame Leitlinie im Internet, wenn ich mich recht entsinne, die kurioserweise ähnliches propagiert, warum auch immer.
Denn ab 1000 ng/ml Ferritin bei Eisenüberladung können gravierende Schäden eintreten. Schädigungen reversibler Art z.B. der Leber können aber durchaus schon früher auftreten.
Es gibt also aus meiner Laiensicht allgemein gesprochen keine medizinische Begründung, mit den kostengünstigen Aderlässen zu warten, es sei denn Dein Mann hat niedrigen Hbwert und oder soll keine Blutbestandteile verlieren, was ein Argument wäre und sie Euch dann so mitteilen sollte.
Meines Erachtens ist hier der Arzt-Patienten- Dialog gelinde gesagt verbesserungswürdig

.
Die Ärztin sollte mitteilen, was Ferritinerhöhungen und Veränderungen von bestimmten Werten bedeuten können und Euch nicht damit alleine stehen lassen, zumal ja bereits Ängste von Patientenseite bestehen, weil ja einiges getestet wurde, um Leukämie auszuschließen oder Ist- Zustände/Prozesse, die eventuell irgendwann in eine Leukämie münden könnten.
Ich würde an Eurer Stelle von der Ärztin verlangen, daß sie mit Euch bespricht, wie die Situation ist und auf Eure Ängste eingeht, auch wenn dann dabei rauskommen sollte, daß derzeit noch keine sichere Diagnose möglich ist, man Tendenzen weiterbeobachten muß, aber dann seid Ihr wenigstens ein Stück weiter. Und fragen, was es mit dem erhöhten Ferritinwert auf sich hat
(Wie gesagt, das mit kein Fleisch essen, aber dafür erst ab 1000 ng/ml Aderlässe halte ich gelinde gesagt für undurchdacht und merkwürdig. Ich glaube, sie ist sich da eher unklar....
Wenn Ferritin sich im Knochenmark anreichert und nicht in der Leber, dann würde ich eine Störung vermuten, die nicht mit zuviel Eisen aus der Nahrung zusammenhängt.
Ist eine Eisenüberladung durch Reduktion der Eisenzufuhr reduzierbar, dann kann man generell gesprochen viel wirksamer erst mal das Zuviel an Eisen durch Aderlässe rausholen als eine eisenarme Diät vornehmen. Allerdings nur dann, wenn der Verlust an Vollblut gesundheitlich ok ist und der Hb-Wert ausreichend hoch. Wenn ich s recht in Erinnerung habe, ist der Hb-Wert eher derzeit eher im unteren Normbereich....da sind Aderlässe dann evtl ein Wagnis oder ungerechtfertigte Therapie zumal wenn man nicht weiß, was eigentlich los ist. Da macht man als Arzt weniger falsch, wenn man zu eisenbewußter Kost rät

)
Das wäre es erst mal von mir,
hoffe, das nächste Gespräch mit der Ärztin bringt Euch Antworten auf Eure Fragen.
Liebe Grüße
Lia