Ich bin 39 Jahre und weiß seit 1999, dass ich HC habe. Es war eine komische Geschichte, wie die Krankheit rausgefunden wurde. Ich war beim Arzt, weil ich immer auf der rechten Seite ein unangenehmes Ziehen hatte. Dieses Ziehen war übrigens gegen Herbst und Winter stärker, als z.B. im Sommer. Der Arzt (übrigens ein Freund von mir), hat ein Blutbild angefertigt und alles geschallt. Abgesehen von meinem "sehr guten" Eisenwert, alles ohne Befund.
Beruhigt durch die Untersuchung habe ich das Ziehen Nervosität zugeschrieben. Zwischenzeitlich hatte meine Schwester in einer Apothekerzeitschrift einen Artikel über den Gentest für HC gelesen. Sie lies sich untersuchen, da bei Ihr auch die Eisenwerte immer "sehr gut" waren. Das Ergebnis: HC positiv mit der Bitte alle Familienangehörigen auch zu screenen. So kam dann auch bei mir die Krankheit raus. Mein Ferritin war damals so bei ca. 500. Nicht allzu viel, aber mehr als notwendig.
Ich habe dann sofort mit mehrmaligen Aderlässen den Wert auf ca. 20 gedrückt. Mittlerweile bin ich auf 4-5 Aderlässe im Jahr. Nichts anderes als Blutspenden. Im übrigen hatte ich auch immer Angst vor der Nadel. Aber man gewöhnt sich wirklich an alles. Es ist schon so, dass ich mich auf den ruhigen Moment auf der Liege freue. Ausruhen und entspannen - kann man richtig genießen.
Übrigens habe ich auch eine geraume Zeit Blut gespendet. Bei dem Fragebogen habe ich IMMER "Eisenspeicherkrankheit" angegeben und die Ärzte haben mich alle zugelassen. Das war die schönste Art Blut abzugeben. Irgendwann habe ich dann in geistiger Umnachtung "Hämochromatose" angegeben. Ich könnte mich heute noch in den Hintern beißen. Na ja, nun bin ich auf Lebenszeit gesperrt. Aber man hat dem Arzt, der mich abgewiesen hat, richtig angemerkt, wie leid ihm das Alles tat.
Jetzt renn ich wieder zum Hausarzt. Beim letzten Mal hat mich doch der allen Ernstes gefragt, ob ich das Blut mit nach Hause zum Gießen der Blumen nehmen möchte. Ich habe dankbar abgewunken. Ich dünge die Blumen auf herkömmliche Art, habe ich gesagt. Ob er das wohl verstanden hat?
Beschwerden habe ich eigentlich nur unwesentliche: Ab und zu das Ziehen - das sagt mir dann immer, dass es wieder Zeit für eine Blutspende ist. Etwas unangenehmer sind die rheumatischen Beschwerden in den Händen. Aber auch das ist auszuhalten. Es scheint auch etwas Wetter abhängig zu sein. Seit einem Jahr habe ich leichte Magenbeschwerden. Ob das mit meiner Krankheit oder meinem Job zusammen hängt, kann ich nicht sagen. Außerdem muß ich sehr auf meinen Stuhlgang achten. Er ist manchmal etwas fester. Damit hatte ich eigentlich früher nie Last. Auch hier weiß ich nicht, ob dies an der HC liegt.
Mich würde mal interessieren, wie es den Anderen geht und ob jemand im Raum Nordhessen hier ist. Vielleicht kann man da ja mal Adressen austauschen.
Bin mal gespannt was nun so kommt!

Sikas