
Auf der Suche nach Infos über HH bin ich auf Euch gestoßen und lese mich seit ein paar Tagen durch Eure Seiten.
Kurz vor Weihnachten sah ich im Fernsehen einen Bericht über HH und dachte mir wird gleich ein ganzer Weihnachtsbaum erleuchtet… Die Symptome kamen mir bekannt vor…
„Immer gut im Eisen“, erhöhte Transaminasen (Leberwerte), die kleinen Gelenke… und immer das Gefühl kurz vorm Burn-Out zu stehen.
Beim nächsten Besuch beim Hausarzt angesprochen… „ja, KÖNNTE sein, aber es gibt ja noch 1000 andere Möglichkeiten…“
Dazu muss ich kurz (soweit es geht) meine Vorgeschichte erzählen. Ich bin seit Kindheit an übergewichtig. Mit 30 soweit, dass ich über 150 kg gewogen habe. Da war es leicht die erhöhten Leberwerte auf die (vorhandene) Fettleber zu schieben, die Gelenksbeschwerden waren (natürlich) Gicht – und wenn man bei DEM Gewicht nicht fertig ist, wann denn dann?
ABER: ich bin seit 2,5 Jahren stolze Besitzerin eines RNY-Magenbypasses und habe damit auch 50 kg abgenommen. Die Fettleber ist weg und die Harnsäurewerte (Gicht) nach der Abnahmephase wieder völlig ok. Aber die Symptome sind immer noch da. HMPF.
Leider existieren keinerlei Ferritin oder Transferrinwerte vor der OP, nur dass der Eisenwert immer „gut“ war, das weiß ich noch… brauchte ich mir damals eben keine Gedanken über OP-Fähigkeit zu machen, prima.
Bei einem Magenbypass wird der Magen stark verkleinert und der Zwölffingerdarm stillgelegt (jedenfalls was Resorbtion angeht). Viele solche Operierte haben Probleme, genug Vitamine, Eiweiß und vor allem Eisen aufzunehmen und müssen supplementieren. Vitamin B12 MUSS gespritzt werden. Ich komme ganz gut zurecht.
Da die Wirksicherheit der „Pille“ durch die verkürzte Darmpassage nicht gewährleistet ist, bin ich auf die 3-Monatsspritze umgestiegen – mit dem Erfolg, dass ich keine monatlichen Blutungen mehr habe – ist bei Magenbypasspatientinnen gar nicht schlecht… NORMALERWEISE.
In den letzten 10 Monaten habe ich 3 große Wiederherstellungs-OPs (überflüssige Haut wurde entfernt) hinter mich gebracht – immer mit ordentlich Blutverlust.
Aber ich war immer wieder schnell auf dem Damm. Ich hab´s auf den vielen Sport und meine gute Konstitution geschoben *lach*. Auf die Idee, dass mir der Eisenverlust sogar gut tut bin ich natürlich nicht gekommen.
Meine Werte sind für viele von Euch ein Witz, das weiß ich mittlerweile, aber bitte bedenkt, dass ich KAUM Eisen aus der Nahrung aufnehme…
Laborwerte vom 13.05.2009:
GGT: 43 U/L (bis 40)
GOT: 34 U/L (bis 31)
GPT: 34 U/L (bis 34)
HB: 13,5 g/dl (12 – 16)
Eisen: 175 µg/dL (25 -156)
Transferrin: 195 mg/dL (180 – 382)
Transferrinsättigung, berechnet: 63,6% (16 – 45)
Ferritin: 86 µg/L (20 – 167)
Folsäure: 16,6 ng/mL (2,60 – 14,6)
Vit. B12: 581 pg/mL (211 – 911) ->aber ich habe einen riesigen Verbrauch: 3000µg pro Monat…. Das sollte eigentlich 3 Monate reichen
Die letzte OP war am 25.03.2009, also 7 Wochen vorher.
Diese Werte, vor allem die Transferrinsättigung veranlasste meine Hämatologin (ich bin dort wegen den wegen Vitaminuntersuchungen 2 x im Jahr) den Gentest machen zu lassen und siehe da:
C282Y homozygot.
Jetzt müssen wir halt schauen, wie wir weiter vorgehen. „Einfache“ AL-Therapie kommt nicht in Frage, weil ich ja auch andere Spurenelemente schlechter aufnehme und das schwer zu ersetzen ist. Ich kann mir Plasmapherese vorstellen, muss aber erstmal abklären, in wie weit das die Kasse trägt.
Noch ein paar kurze Infos zu mir (ich bestehe nicht nur aus Krankheit *g*):
Ich bin 36 Jahre alt, Biologielaborantin (lange in der Forschung an der Uni, jetzt in der Forschung bei einem Pharmaunternehmen), verheiratet, keine Kinder, 2 Hunde und 3 Katzen.
Meine Hobbies sind Fotografieren, Badminton, Lesen und Mittelaltermärkte (besuchen)…
… und die Hämochromatose-Faust, die kann ich auch (leider)
LG, Daniela