Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
Benutzeravatar
jo
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 91
Registriert: So 5. Aug 2007, 13:06
Wohnort: Die schönste Stadt im Ruhrgebiet (nicht Gelsenkirchen)

Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von jo »

Hallo Leute,

ich hoffe das ist jetzt kein Crossposting, ich fands aber so wichtig das ich es hier auch noch mal poste. Heute habe ich nachdem ich gerüchteweise von einer Zulassung zur Blutspende erfuhr Kontakt zum DRK aufgenommen und mal ganz dumm angefragt ob das Gerücht stimmt. Die Antwort düfte euch evntuell interressieren. Hier ist sie:

Sehr geehrter Herr........,

vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, per Email mit uns in
Verbindung zu treten.

In der Tat haben sich Mitte 2009 die Zulassungskriterien bei Hämocromatose
verändert. Seitdem dürfen Menschen, die an einer Hämocromatose leiden auch als
Blutspender zugelassen werden, sofern keine sonstigen Erkrankungen bzw.
Medikamenteneinnahmen gegen eine Blutspende sprechen
.

Diese Zulassung zur Blutspende ist allerdings beschränkt auf die für die
Blutspende in Deutschland zulässige Höchstzahl an Blutspenden, die nach den
geltenden Hämotherapie-Richtlinien innerhalb von 12 Monaten abgenommen werden
dürfen. Das sind maximal vier Vollblutspenden bei Frauen und sechs
Vollblutspenden bei Männern. Zwischen zwei Vollblutspenden muss ein Abstand von
mindestens 56 Tagen eingehalten werden. Aus beiden Bestimmungen ergibt sich,
dass Frauen sich möglichst an einem Spendeintervall von drei Monaten orientieren
sollten, während Männer mit einem Abstand von zwei Monaten zwischen den Spenden
eine gleichmäßige Terminkoordination innerhalb eines Jahres erreichen.

Bitte geben Sie bei dem Gespräch mit dem Arzt vor der Spende an, dass Sie
Hämocromatose-Patient sind. Dies dient lediglich der Dokumentation und hat
keinen Einfluss auf die Verwendung des gespendeten Blutes.

Wo und wie erfahren Sie die neuesten Blutspendetermine des Deutschen Roten
Kreuzes?

In unserem Webauftritt (www.blutspendedienst-west.de) bieten wir unter der
Rubrik „Blutspende / Termine“ eine Datenbank mit allen Spendeterminen der
nächsten drei bis vier Monate in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz und Saarland an, die verschiedene Möglichkeiten der Nutzung
eröffnet:

1. die Abfrage von Blutspendeterminen nach Postleitzahl- bzw.
Orts-/Gemeinde-/Städtenameneingabe. Die Abfrage kann jeweils für einen
individuellen Zeitraum oder (ohne Datumsangabe) über alle in der Datenbank
enthaltenen Termine erfolgen. Der direkte Zugriff auf die Datenbank ist
möglich über den Pfad:
http://www.blutspendedienst-west.de/ter ... frage.php3.

2. die Abfrage aller geplanten Blutspendetermine für einen Landkreis oder das
Gebiet einer kreisfreien Stadt über das entsprechende Rollbalkenfeld bei der
Webabfrage.

3. die Suche des nächsten Blutspendetermins, ausgehend vom letzten Spendedatum,
unter Berücksichtigung des Mindestabstandes von 56 Tagen zwischen zwei
Vollblutspenden (Spende-Terminrechner).

Dazu müssen Sie Ihr letztes Spendedatum eingeben sowie zusätzlich die
komplette Postleitzahl Ihres Wohnortes. Die Datenbank sucht dann den nächsten
für Sie erreichbaren Spendetermin unter Berücksichtigung des Mindestabstandes
heraus. Wird kein Termin in Ihrer Nähe gefunden, können Sie über die
Umkreissuche einen erweiterten Suchradius um Ihren Spendeort wählen.

Leider kann bei diese Suche nicht berücksichtigt werden, ob die Höchstzahl
der Spenden, die Sie innerhalb von 12 Monaten maximal abgeben dürfen, bereits
erreicht ist oder nicht. Die Termindatenbankabfrage verfügt über keinen
Zugriff auf die Spenderdatei des Blutspendedienstes und kann dies deshalb
nicht prüfen.
Frauen dürfen maximal 4, Männer maximal 6 Vollblutspenden in einem Zeitraum
von 12 Monaten leisten. Da dies nicht über die Datenbankabfrage im Internet
geklärt werden kann ist hierzu der Blick in Ihren Spenderpass erforderlich.
Gegebenenfalls empfehlen wir Ihnen den Telefonanruf in unserem
Spender-Service-Center über die für Sie kostenlose Festnetzrufnummer 08 00 11
949 11 (Montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr). Unsere Mitarbeiterinnen
können Einblick in Ihre Spenderdatei nehmen und nachsehen, ob die Höchstzahl
zulässiger Spenden bereits erreicht ist oder nicht.
Der direkte Zugriff auf den “Spende-Terminrechner” im Internet ist möglich
über den Pfad:
http://www.blutspendedienst-west.de/ter ... bfrage.php?

Bei den Abfragemöglichkeiten wird ein automatischer Erinnerungsdienst angeboten.
Nachdem Sie sich über einen der genannten Wege einen oder mehrere Spendetermine
herausgesucht haben, können Sie diese markieren. Dadurch besteht die
Möglichkeit, sich zwei Tage vor dem ausgewählten Termin per Email oder SMS an
diesen Termin erinnern zu lassen. Sie geben nur noch Ihre Email-Adresse bzw.
Handy-Rufnummer ein und erhalten dann zwei Tage vor dem gewählten Datum die
gewünschte SMS- oder Email-Erinnerung. Die von Ihnen eingegebenen Daten bleiben
nur bis zur Absendung der Erinnerung gespeichert. Deshalb ist mit dieser
Funktion keine regelmäßige Spendereinladung per Email oder SMS möglich. Sie
müssen sich für jeden Spendetermin extra eintragen.

Vielleicht ist dies ein interessanter Weg, jeweils eine aktuelle Erinnerung an
den nächsten möglichen Blutspendetermin auf elektronischem Wege zu erhalten.
Probieren Sie es doch einfach mal aus.

Und noch ein Hinweis: bevor Sie kreuz und quer zu den Blutspendeterminen in
Dortmund fahren, weil die meisten Spendetermine sich an einem Quartalsrhythmus
orientieren, können wir Ihnen auch anbieten nach Hagen zu kommen. Dort haben wir
in unserem Zentrum für Transfusionsmedizin einen Blutspendetermin, der montags,
mittwochs und donnerstags von 14 bis 19:30 Uhr, dienstags und freitags von 11
bis 19:30 Uhr und an jedem ersten Sonntag im Monat von 10 bis 15 Uhr geöffnet
ist.

Wir würden uns freuen, Sie demnächst als Blutspender begrüßen zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen

Mister X (Der Name ist mir bekannt, ich wollte ihn hier nur nicht ohne Genehmigung des Verfassers in´s Netz stellen, per P.N. geht das aber evtl)
Pressesprecher DRK-Blutspendedienst West

Hört sich doch klasse an oder ?

LG Jo
Durch die Gasse der Vorurteile, muss die Wahrheit ständig Spießrutenlaufen (Indira Gandhi)
Benutzeravatar
Harry
Kenner
Kenner
Beiträge: 70
Registriert: So 22. Feb 2009, 09:59

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von Harry »

Das ist ja mal eine Erfreuliche Nachricht :greenkugel

Werde das mal beim nächsten Termin am 29.1. testen, erspart mir weitere :al beim Arzt während der Arbeitszeit.
Habe mal bei uns hier angefragt beim DRK.
Zuletzt geändert von Harry am Fr 15. Jan 2010, 17:04, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Lia
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 5831
Registriert: Mo 15. Mär 2004, 16:08

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von Lia »

Hallo Jo, danke für Deinen wichtigen Beitrag.
Ich bin im Thema Blutspenden nicht drin und kann daher wenig beisteuern außer :wink: :

habe gleich mal hurtig beim Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen :hallo angerufen
http://www.drk-kassel.de/angebote_des_drk/blutspende und habe berichtet, daß ich von einer Flexibilisierung gehört hätte und anfragen möchte, wie es in Kassel sei:

Leider darf man bei diesem Blutspendedienst -jedenfalls in Kassel- auch nach den intensiven Aderlässen nicht spenden.
Therapeutische Aderlässe nach Überweisung vom Hausarzt ja, aber das Blut wird weggeworfen.

Es täte sich aber vielleicht was, im März sei eine Sitzung, wo das Thema besprochen werde kann.
Auf keinen Fall würden, falls sich überhaupt die Regelung bei meinem Blutspendedienst ändern würde, kürzere Intervalle als 8 Wochen erlaubt.
Begründung: Hb-Wert o.ä.
Ich antwortete darauf, daß sich die 8-Wochenregel für Nichtbetroffene aufgrund Hb-Wert abfall erklärt. Diese gesundheitliche Einschränkung bei eisenüebrladenen Hämochromatoslern aber wegfalle und Blutspendediensten angesichts des Blutnotstands somit gar keine bessere Mutation passieren könnte als die HFE-Mutation, die Betroffene zum Turbospender mache.
Und angesichts so vieler Betroffenen der Blutnotstand verringert wenn nicht gar beseitigt werden könne.
Ich würde daher freundlich anfragen wollen, ob man nicht auch eine Flexibilisierung der 8 Wochen Regelung in der Märzsitzung thematisieren könne, da ja kein medizinischer Grund dagegenspreche.

Antwort des Arztes: Ja, er wolle sich damit mal auseinandersetzen und ich soll Ende März wieder anrufen.

Vielleicht tut sich da was.

Liebe Grüße

Lia
Benutzeravatar
BirgittaM
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 2610
Registriert: Di 28. Feb 2006, 12:52
Wohnort: 42327 Wuppertal
Kontaktdaten:

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von BirgittaM »

Ich hab auch mal eine Email abgeschickt, guckt Ihr hier:
"Sehr geehrte Damen und Herren!
Seit 4 Jahren weiß ich, dass ich an der erblichen Form der Hämochromatose leide, seit 3 Jahren befinde ich mich in der Erhaltungsphase, d.h. meine Blutwerte (Ferritin, Serumeisen) sind normal und werden durch ca. 4 Aderlässe pro Jahr (Volumen einer Vollblutspende) reguliert. Alle anderen Parameter befinden sich im Normbereich. Ich bin in ständiger ärztlicher Betreuung in einer internistischen Gemeinschaftspraxis in Wuppertal.
Von verschiedenen Mitgliedern der Hämochromatose-Vereinigung Deutschland weiß ich, dass das DRK mittlerweile (seit Mai 09) uns regional durchaus zur Blutspende zulässt, d.h. dass unser Blut nicht verworfen wird, sondern wie "normales" Spenderblut behandelt wird, was es ja auch ist.
Wie hält es der Kreisverband Wuppertal damit?
Gerade in Zeiten knapper Ressourcen wären wir Turbospender (4 sichere Spenden pro Jahr lebenslang) doch eigentlich der Hauptgewinn. Ich habe nie verstanden, warum wir in der Erhaltungsphase mit völlig normalen Blutwerten nicht zur Blutspende zugelassen werden.
Ich habe mittlerweile 17 Vollblutkonserven der Müllabfuhr gespendet - ein Wahnsinn, oder?
Hochachtungsvoll!"
Schau´n wir mal... :gruebel !
Gruß, Birgitta

Ärzte vollbringen Wunder, die sich manchmal erst in einer anderen Welt manifestieren (unbekanntes Genie).
Marie
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 925
Registriert: Do 16. Nov 2006, 22:53
Wohnort: Berlin

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von Marie »

Hallo Birgitta,

wahrscheinlich hast Du mit Deinem Schreiben in dem Dir eigenen Stil :applaus :D :D :D
das gesamte DRK so richtig aufgerüttelt,
und nun kommen die Herren u. Damen langsam drauf,
dass sie mit "Turbospendern" :schadenfroi doch eigentlich gut bedient wären!?

Mal sehen, wie sich das alles noch entwickelt! :gruebel

Liebe Grüße Marie :winken
Benutzeravatar
stefan69
Frischling
Frischling
Beiträge: 38
Registriert: Do 9. Aug 2007, 14:55
Wohnort: 67685

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von stefan69 »

Ich habe heute mit der Blutspendezentrale des DRK gesprochen und mir wurde aktuell mitgeteilt, dass es seit dem 01.109.2009 möglich ist mit Hämochromatose Blut zu spenden. Die Konserven gehen in Deutschland langsam aus. Es können jedoch noch andere Faktoren hinzukommen bei denen das Blut letztendlich nicht verwendet werden kann. Zum Beispiel hohe Cholesterinwerte. Das wird dann aber entschieden. Generell kann also nun gespendet werden. Allerdings nur bei der Blutspende selbst.
Der Arzt einer Praxis kann das Blut nicht weitergeben. Hier wird es entsorgt.
Wer weitere Fragen hat, hier unsere Hotline vom DRK, kostenlos

0800 11 949 11

lg
Stefan :winke
Benutzeravatar
Lia
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 5831
Registriert: Mo 15. Mär 2004, 16:08

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von Lia »

Hallo,

wie gesagt, in Kassel kann- so gestrige Aussage des verantwortlichen ausführenden Arztes- definitiv (noch?) NICHT gespendet werden, er läßt mich als "Enteisente" Hämochromatoslerin mit ansonsten besten Blutwerten nicht zur Blutspende zu.
Ich kann nach Überweisung des Hausarztes zwar den therapeutischen Aderlaß beim DRK Kassel vornehmen lassen, aber das Blut wird dann nicht zur Blutspende verwendet.
Es scheint also bei verschiedenen Unterverbänden des DRKs eine individuelle Auslegung der Regelungen vom 1.09.2009 zu geben.

Liebe Grüße

Lia, die also demnächst wieder erst mal beim Hausarzt in den Gulli kippt :wink:
Benutzeravatar
Lia
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 5831
Registriert: Mo 15. Mär 2004, 16:08

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von Lia »

Hallo,

vielleicht auch interessant, daß "unsere" Frage heute auch anderswo gestellt wurde.
Je öfter diese Frage gestellt wird, desto besser :) .
Ein Arzt schreibt heute im Deutschen Medizinforum (runterscrollen auf 3.Beitrag):
http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=99998

Liebe Grüße

Lia
Zuletzt geändert von Lia am So 17. Jan 2010, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
Marie
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 925
Registriert: Do 16. Nov 2006, 22:53
Wohnort: Berlin

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von Marie »

Mir scheint, der Beschluss der Zentrale des DRK ist noch nicht bis in alle regionalen Blutspendezentren vorgedrungen!
Kann doch eigentlich nicht sein, dass das nicht bundesweit einheitlich gehandhabt wird, oder? :gruebel

Schönen Sonntag an alle!
Marie :winken
Benutzeravatar
Elena
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 1454
Registriert: Di 14. Okt 2008, 20:55
Wohnort: Mainfranken

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von Elena »

Das ist schon tatsächlich ganz schön absurd...keiner weiß genau bescheid, oder? :guck
Da hilft nur eins.....weiterbohren! :wink:

Elena :winken
Das Gute - dieser Satz steht fest - / Ist stets das Böse, was man lässt. (Wilhelm Busch)
Benutzeravatar
jo
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 91
Registriert: So 5. Aug 2007, 13:06
Wohnort: Die schönste Stadt im Ruhrgebiet (nicht Gelsenkirchen)

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von jo »

Das ist tatsächlich ziemlich absurd, die neue Regelung scheint wohl ne Menge Auslegungsspielraum zu haben und jeder der Leiter dieser Zentren legt es anders aus.
Durch die Gasse der Vorurteile, muss die Wahrheit ständig Spießrutenlaufen (Indira Gandhi)
Benutzeravatar
BirgittaM
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 2610
Registriert: Di 28. Feb 2006, 12:52
Wohnort: 42327 Wuppertal
Kontaktdaten:

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von BirgittaM »

Danke, Marie, für den "mir eigenen Stil" :D, aber ich bezweifele sehr stark, dass der irgendeinen positiven Einfluß auf das DRK haben könnte. Bestimmt haben die doch schon Tausende solcher Mails bekommen.
Ich glaube auch, dass es da nicht die Klasse (höhöhö :greenkugel ) sondern die Masse (mit Klasse) macht. Also, Leute: schreibt dem DRK die "Mehlbox" :wink: voll!
Gruß, Birgitta

Ärzte vollbringen Wunder, die sich manchmal erst in einer anderen Welt manifestieren (unbekanntes Genie).
Benutzeravatar
Lia
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 5831
Registriert: Mo 15. Mär 2004, 16:08

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von Lia »

Hallo miteinander :winke ,

neu bei der Blutspende des DRK-West ist, daß das Blutspendehöchstalter heraufgesetzt ist, wie ich eben gelesen habe.
Die starre Altergrenze bei der Spenderzulassung ist ab 1. Januar 2010 für NRW, Rheinland-Pfalz und Saarland aufgehoben.
Anscheinend hat man dann bei diesem regionalen Blutspendedienst noch andere Betonkopf(tschuldigung das mußte raus :engel? )-Starrheiten, wie grundsätzliches Spendeverbot für Hämochromatosler aufgehoben, aber es scheint wohl regional unterschiedliche Regelungen zu geben.

Neuspender (Erstspender) dürfen bis zum vollendeten 68. Lebensjahr zur ersten Blut zugelassen werden,
Wiederholungsspender werden bis zum vollendeten 72. Lebensjahr zur Blutspende eingeladen. Wer gesund ist, kann vom Arzt in individueller Entscheidung auch nach dem 72. Geburtstag zur Spende zugelassen werden
Quelle:
http://www.blutspendedienst-west.de/blu ... ews_id=125


Meines Wissens gab es in Deutschland nie eine gesetzliche Grundlage, aus der man juristisch wirksam herleiten könnte, daß Hämochromatose-Betroffene grundsätzlich nicht spenden dürfen. Ich lese aber noch mal nach. Irgendwo habe ich im Forum darüber schon mal geschrieben, auch zur Freiwilligkeit. Niemand kann einem die Freiwilligkeit absprechen, solange die Alternative besteht, wie früher beim Hausarzt zum AL zu gehen oder beim Blutspendedienst sich mit freien Willen gegen die Verwendung als Blutspende zu entscheiden. Und medizinische Gründe gibt es für die Erhhaltungsphase eh schon gar nicht, weder das Stammzellenansteckungsgedöns eines Schweizer Arztes noch die erhöhte Transferrinsättigung als Gefährdungsfaktor und ähnliches Haarsträubendes.Die medizinischen Gründe gibt es aber auch nicht bei den intensiven Aderlässen, so man ansonsten blutspendefähig ist, ( frei von ausschließenden Medikamenten,Organschäden u.ä.).

Verschiedene Unikliniken lassen ja schon- jedenfalls in der Erhaltungsphase- das Spenden zu.
Leider wie in dem Beitrag im Deutschen Medizin Forum, die Uniklinik Düsseldorf noch nicht, hingegen meines Wissens aber andere Unikliniken in NRW bzw Deutschland wie Aachen u.a.

Hier die
Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen
Bundesärztekammer

Stand: 05.11.2005
http://www.bundesaerztekammer.de/page.a ... 42.3244#22


Gesetz zur Regelung des Transfusionswesens (Transfusionsgesetz - TFG)
Neufassung vom 28.08.2007
http://www.drk-blutspende.de/pdf/gesamt.pdf
Benutzeravatar
BirgittaM
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 2610
Registriert: Di 28. Feb 2006, 12:52
Wohnort: 42327 Wuppertal
Kontaktdaten:

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von BirgittaM »

Na, dann kann ich ja bezüglich des UKD alle Hoffnung fahren lassen, um es mal literarisch wertvoll auszudrücken... :down
Bleibt mir nur das DRK...naja... :gruebel.
Und mein Doc natürlich, da kann ich ja immer hin gehen! :daumen
Gruß, Birgitta

Ärzte vollbringen Wunder, die sich manchmal erst in einer anderen Welt manifestieren (unbekanntes Genie).
Benutzeravatar
Lia
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 5831
Registriert: Mo 15. Mär 2004, 16:08

Re: Blutspende bei HH unter bestimmten Umständen erlaubt

Beitrag von Lia »

Statt Hoffnung fahren lassen, lasse doch bei der Uniklinik D. ein hoffnungsfrohes Briefchen!? :mrgreen :D
Antworten