Hallo Walburga,
vorab, kannst Du Einheiten immer zu Laborwertangaben dazuschreiben und am besten noch den vom Labor angegebenen Normbereich? Du bist in Erhaltungsaderlässen, wenn ich mich erinnere?
Lese ich recht

, Ferritin war VOR dem Aderlaß bei 9 ( vorausgesetzt ng/ml) und dennoch wurde ein Aderlaß durchgeführt?
Alles was ich nachfolgend schreibe, schreibe ich jetzt in diesem Verständnis, wenn ich was falsch verstanden habe, bitte korrigieren.
Aus meiner Sicht sollte der Titel Deines Threads eher lauten: "Niedriges Ferritin"
Wie kann das sein? Eisenmangel MUß vermieden werden, denn Eisenmangel macht krank!!
Was sagt Dein Arzt?
Und bitte verzeih, wenn ich das frage: warum hast Du bei einem Ferritin von 9 ng/ml einen Aderlaß zugestimmt?
Zum Hämoglobin (Hb) und Eisenmangel
Jeder Mensch hat seinen individuellen "Wohlfühlbereich" beim HB, es gibt also kleine individuelle Unterschiede, ab wann ein Mensch Beschwerden bekommt.
Bei Menschen mit Eisenüberladung durch erbliche Hämochromatose ist der Hämoglobinwert oft recht hoch bei Diagnosestellung. Er pendelt nach Ende der intensiven Phase der Aderlässe auf meist etwas niedrigerem Niveau ein als zu Diagnosezeitpunkt.
Die roten Blutkörperchen haben normalerweise eine Überlebenszeit von ca 120 Tagen. Im Körper sind rote Blutkörperchen unterschiedlichsten Reifestadiums gleichzeitig vorhanden und ständig werden rote Blutkörperchen auf-und abgebaut.
Zur Blutneubildung braucht der Körper Eisen. Ist nicht genügend Eisen vorhanden, kommt es zur Eisenmangelanämie, was sich u.a. an einem niedrigen Hämoglobin zeigt. Hat der Körper dauerhaft nicht genügend Eisen, sinkt der Hämoglobinwert ab, jedoch nicht aprupt.
Einen deutlichen Abfall des Hämoglobinwerts sieht man nach größerem Blutverlust, also z.B. nach einem Aderlaß:
Unmittelbar nach dem Aderlaß ist die Hbkonzentration noch gleich. Der Körper (oder der Doc mit der Elektrolyte-Infusion direkt nach dem Aderlaß)ersetzt den Volumenverlust an roten Blutkörperchen durch Flüssigkeit, dadurch fällt die Hämoglobinkonzentration. (Genauso, wie: ich habe ein Glas voll roten Traubensafts. Ich trinke die Hälfte davon. Glas ist halbleer, die Farbe des Safts bleibt aber gleich. Vermische ich das halbvolle Glas Traubensaft mit Wasser, dann verblaßt, "verwässert" die Farbe des Safts. So auch beim roten Blutfarbstoff Hämoglobin).
Der Hb steigt bei genügend Eisenvorrat allmählich wieder.
Die Neubildung roter Blutkörperchen wird nach Blutverlust/AL im Turbobetrieb angekurbelt, unter Nutzung von Eisen aus den Eisenspeichern (Ferritin aus der Leber), um den plötzlichen großen Verlust an roten Blutkörperchen wieder möglichst zügig wieder auszugleichen, damit der Körper gut funktionieren kann. Mit dieser indirekten Methode kontrollierten Blutverlusts kann man Hämochromatose therapieren, indem man per Aderlaßtherapie überschüssige Eisendepots der Leber usw. entfernt. So läßt sich die Eisenbalance wieder herstellen.
Wenn bei Dir das so stimmt, wie Du es geschrieben hast, kann von Eisenbalance bei Dir derzeit keine Rede sein. Genügend Eisen ist wichtig, damit der Körper gut funktioniert.
Bei einem vor Aderlaß gemessenen Ferritin von 9 ng/ml sind keine Eisenreserven vorhanden, um den Blutverlust zügig auszugleichen.
Ich muß mich zurückhalten, weil Diagnosen und Therapien nur vom betreuenden Arzt gemacht werden dürfen, daher allgemein gesprochen:
Ein Eisenmangel ist bei einem Ferritin von 9 ng/ml vorhanden.
Bei einem Ferritin von unter 9 ng/ml ist der Eisenmangel noch ausgeprägter.
Ein Hb von 14 g/dl vor Aderlaß ist nach einem Aderlaß à 500 ml nicht mehr 14 g/dl, sondern erstmal niedriger. Wenn man bei sowas weiter Aderlässe macht, ohne Eisenrerven, kommt es zur Eisenmangelanämie. Eine Eisenmangelanämie zu verhindern, ist das A und O auch in der Erhaltungsphase. Ein aktuell im Normbereich liegender Hb-Wert ist besser, als wenn er schon niedrig wäre, aber man sollte dann ein sehr wachsames Auge darauf haben und schauen, daß man gegensteuert. Aderlässe wären da bei jedem Hämo in nächster Zeit bis zur Nomalisierung kontrainidiziert, denn Menschen mit genetisch bedingter vermehrter Fähigkeit zur Eisenaufnahme sind zwar besser als Ottonormaleisenstoffwechsler

aber doch nicht generell vor einer Eisenmangelanämie geschützt! Unter bestimmten Umständen, z.B. wenn man genügend falsch macht, kann auch ein Hämo Eisenmangel und Eisenmangelanämie bekommen.
Arztgemachte(r) Eisenmangel und erst recht Eisenmangelanämie sind völlig unnötig und ungesund, sage ich mal zurückhaltend.
Mein Tip,
geh zum Arzt! Es wird -nach Messung neuer aktueller relevanter Laborwerte- wohl jeder vernünftige Arzt überlegen wollen, wie man bei Dir die Eisenreserven recht zügig wieder auf ein gesundes Maß hochbringt, damit es hier nicht zu typischen, durch Eisenmangel verursachten gesundheitlichen Problemen kommt. Meines Laienerachtens sind gesundheitliche Probleme -angesichts des Ferritins leider erwartungsgemäß- schon vorhanden, nach dem was Du schilderst: k.o. und kurzatmig. Berichte bitte, wie es weitergeht bei Dir.
Liebe Grüße
Lia