Hallo Caro!
Wie versprochen habe ich eine Runde telefoniert und folgendes in Erfahrung gebracht:
Die Frau von meinem Lieblings-Patienten hatte ursprünglich von ihrer (doofen!

) Hausärztin wegen verschiedenster Schmerzen (Hauptsächlich Rücken/Nacken/Bandscheiben) Diclo, Ibu usw. bekommen.

Dann hat das nicht mehr geholfen. Sie haben sich gesteigert auf Tramadol und als das nichts mehr half, hat die Ärztin ihr Fentanyl Schmerzpflaster verschrieben (die fallen unter das Betäubungsmittelgesetz). Dann, nach ca. 1 Jahr war die Frau natürlich medikamentenabhängig und hat sich nicht nur 1, sondern 2-3 Pflaster gleichzeitig aufgeklebt.

Schmerzen hatte sie aber immer noch. Mein Patient hat dann beschlossen, daß es so nicht weiter gehen kann. Seine Frau wurde in eine Schmerzklinik eingewiesen

, wo sie erst mal einen Entzug machen mußte. Und dann begann die eigentliche Schmerztherapie (erst stationär und dann ambulant).
Ziel der Schmerztherapie war es, die Schmerzwahrnehmung zu verändern und zu lernen, mit den vorhandenen Schmerzen leben zu können. Sie hat unzählige Gesprächstherapien und Psychotherapie-Sitzungen hinter sich, bei denen sie lernen und erkennen sollte, wann sie Schmerzen hat und wann sie Schmerzmittel nehmen möchte. Dazu mußte sie ein „Schmerztagebuch“ führen.

Dann wurde in Situationen, in denen sie normalerweise Medikamente nehmen würde, mit autogenem Training und Yoga-Entspannungsübungen gearbeitet.

Parallel dazu immer Gesprächstherapien. Dann hat sie durch Krankengymnastik begonnen, die Muskulatur wieder aufzubauen und bei der Gelegenheit auch gleich ein paar Kilos abgespeckt. (Mit der Ernährung hatte sie anscheinend keine Probleme. Eine großartige Ernährungsumstellung fand nicht statt.)
Heute ca. 1 Jahr nach Beginn der Schmerztherapie ist die Frau super zufrieden.

Sie hat sich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen und macht weiter täglich zu Hause Yoga und autogenes Training und hat für den Schmerzfall spezielle Entspannungsübungen gelernt

. Medikamente braucht sie fast keine mehr und wenn, dann reicht ihr ein 400-er Ibu vollkommen aus. (eine 20-er Packung hält sich 4 Monate!).
Ende der Geschichte.
Dann habe ich noch unsere Anästhesistin zum Thema befragt und die hat mir für den Raum Hamburg das Schmerz-Palliativ-Zentrum empfohlen:
http://www.schmerz-palliativzentrum-ham ... ntrum.html
(hoffentlich ist das keine unerlaubte Werbung. Falls doch, bitte rauslöschen, Lia. Danke!)
Auf der Seite kannst unter „Schmerztherapie“ Einiges zum Thema nachlesen. Vielleicht magst Du dort ja mal anrufen oder hinschreiben? Interessant sind sicher auch die Selbsthilfegruppen.
Das war´s von mir.
Liebe vorurlaubliche Grüße!
Hanne