Hallo Diane,
herzlich willkommen im Forum
Eisen findet man im Körper hauptsächlich in den roten Blutkörperchen, wo es dem Sauerstofftransport dient, und in den Körpereisenspeichern, wo Eisen zur späteren Verwendung gelagert ist.
Freies Eisen ist giftig. Es wird daher im Körper möglichst immer in einer gebundenen unschädlichen Form herumtransportiert oder gelagert.
So liegt auch das im Blut vorhandene Eisen immer in gebundener Form vor. Es gibt verschiedene "Arten" der Bindung. Grob gesagt, je nach Funktion des Eisens, Transport oder Speicherung, liegt das Eisen in einer anderen Bindung vor. Und diese verschiedenen Werte kann man im Blut messen.
Serumeisen ist nicht mit dem Serumferritin identisch, daher können sich beide Werte deutlich voneinander unterscheiden.
Serumeisen zeigt an, wie viel Eisen im Serum ist. Dieses Eisen ist gebunden an den Eisentransporter Transferrin.
Der Serumeisenwert ist über den Tagesverlauf starken Schwankungen unterworfen. Er kann bis zu 100% innerhalb von 24 Std. schwanken.
Allein für sich gesehen hat Serumeisen daher keine große Aussagekraft.
Es ist nicht so selten, dass bei Eisenmangel Ferritin niedrig, aber Serumeisen erhöht ist.
Das muss also m.E. noch keine genetische Disposition für Hämochromatose bedeuten.
Ferritin im Serum reflektiert hingegen die Körpereisenspeicher. Ferritin ist ein Eiweiss, in dem die nicht aktuell benötigten Eisenatome "gespeichert" werden. Dieses Speichereiweiss kommt vor allem in Leber, Milz und Knochenmark vor. Etwas Ferritin findet sich aber auch im Blutserum. Serumferritin korreliert gut mit dem Ferritin in den Körpereisendepots und eignet sich daher als Maß zur indirekten Bestimmung der Körpereisenreserven.
Im Gegensatz zum Serumeisen schwankt Serumferritin im Tagesverlauf nicht und zeigt als konstanter Wert gut die Körpereisenreserven an.
Ist Serumferritin sehr niedrig, liegt ein Eisenmangel vor.
Serumferritin kann allerdings bei z.B. entzündlichen Prozessen falsch hoch ausfallen und zeigt dann nicht mehr zuverlässig die Körpereisenreserven an.
Selbst wenn man die genetische Disposition für Hämochromatose geerbt hätte, wäre das bei niedrignormalem Ferritin jetzt nicht erheblich. Da überhaupt nicht eisenüberladungskrank, sondern aktuell völlig ohne Eisenüberladung und natürlich frei von Eisenüberladungssymptomen.
So jemand ist als völlig null eisenüberladungskrank!
Im Gegenteil, Dein Arzt wird Dir wahrscheinlich gesagt haben bzw sagen, dass Deine Eisenreserven aktuell eher im unteren Normbereich sind und keinesfalls eine Eisenüberladung vorliegt. Warte daher mal in Ruhe gelassen den nächsten Termin ab.
Evtl. will Dein Doc demnächst erneut die Eisenwerte bestimmen und dann sieht man mal, wie Deine Werte dann aussehen.
Stelle Deine Fragen auch mal Deinem Arzt. (Ich sehe jetzt hier als Laie eher keinen Grund für eine vorschnelle Hämochromatose-Diagnostik, weil m.E. und meiner kleinen Erfahrung nach auch bei jungen Frauen mit Hämochromatose-Disposition die Transferrinsättigung eher schon deutlich aufällig hoch ist, also über 60 % .Aber das wird und soll Dein Hämatologe besser wissen.) Wie alt bist Du ca. ?
Liebe Grüße
Lia