Hallo, ich bin neu hier und wollte eigentlich mal fragen, was ihr von folgender Sache haltet (sozusagen als Eisen-Experten..).
Ich bin 39, habe 2 Kinder, 5 und 7. Während beider Schwangerschaften wurden natürlich (damals lebte ich noch in Spanien) Bluttests gemacht und immer wieder fielen viel zu hohe Eisenwerte auf. (ich habe keine Zusatzpillchen genommen!).
Bei meiner Tochter: Hierro 233, Ind.Sat. de Transferrin 82,8% (Sättigung?), Capac. de fijacion de Hierro 248, Transferrina 195, Ferritina 259.
Bei meinem Sohn: Ferritina 203, Hierro 192 (die anderen Werte wurden da wohl nicht gemessen).
Ich bin danach in Deutschland einmal zu meinem Hausarzt gegangen und habe das erwähnt und gesagt, sie sollen doch einmal diese Werte testen, wurde auch gemacht und (angeblich?) alles normal. DAmit habe ich mich damals zufrieden gegeben und habe leider auch keine Unterlagen dazu.
Nun ist mein Sohn 5, fällt im Kindergarten auf und der Kinderpsychologe aus dem Krankenhaus, zu dem wir nach langem hin und her gekommen sind diagnostiziert Adhs und will ihn unter Ritalin setzen, was ich auf absolut gar keinen Fall möchte.
Von daher habe ich versucht, etwas nach Ursachen zu recherchieren und stolpere immer wieder über den Zusammenhang Ferritin - Dopamin und frage mich, ob mein Sohn evtl einen "Spätschaden" der zu hohen Werte während der Schwangerschaft haben könnte?? Gibt es so etwas? Ist es denkbar, dass er (muss ich natürlich testen lassen) unter Eisenmangel und daraus resultierend zu wenig Dopamin leidet, weil er während der Schwangerschaft mit zu viel Eisen geflutet war?
Danke für eure Meinungen, Links, Hinweise....
Anja
Eure Meinung Ferritin- Adhs ??
Re: Eure Meinung Ferritin- Adhs ??
Hallo Anja, herzlich willkommen im Forum 
Hast Du die vom dortigen Labor angegebenen jeweiligen Referenzbereiche und Maßeinheiten?
Wenn ja, schreib die bitte noch dazu.
Serumferritin von bis zu 200 ng/ml wird für Frauen vor der Menopause zumeist als oberer Normbereich angegeben. Etwas darüber bedeutet aber noch nicht krank.
Wie Referenzbereiche speziell bei Schwangeren aussehen, die für 2 essen müssen und die für 2 ausreichend Eisen benötigen, weiss ich nicht. Häufig bekommen Schwangere wg Eisenmangel sogar Eisen zugeführt.
Du hattest genug Eisenreserven, um kein Eisen zusätzlich zuführen zu müssen.
Dein Ferritin bei der 1. Schwangerschaft war bei einer Messung 259
bei der 2. Schwangerschaft 203.
(Einheit nehme ich jetzt an ng/ml:)
Da sehe ich kein Problem. Falls Du eine erbliche Disposition für Hämochromatose hast -eine hohe Transferrinsättigung kann z.B. dafür sprechen- hattest Du dadurch evtl. einen genetischen Vorteil für Deine Schwangerschaften gegenüber unmutierten, eher zu Eisenmangel neigenden Frauen.
ADHS
Nimm mir meine folgenden Zeilen bitte nicht krumm, ich kenne Dein Kind nicht und vermutlich wird es zu den Fällen gehören, bei denen eine ADHS-Diagnose seriös gestellt werden kann. Aber ich muss da aus meiner Laiensicht bei diesem Forumsthema ausholen, zumal ich auch ein etwas Erfahrung mit ADHS-diagnostizierten Kindern habe. Das ist eine Erkrankung, die zunehmend durch die Klassenzimmer einer reizüberfluteten Leistungsgesellschaft grassiert, mit der sich sehr viel Geld verdienen lässt. Von der enorm wachsenden Zahl der diagnostizierten ADHS-Patienten profitieren die Hersteller von Methylphenidat als auch Geldmacher in der Esoszene (Indigo-KInder usw) und der "sanften Medizin". Selbst von sehr sektennahen antipsychiatrischen Organisationen wird dieses Thema missbraucht, insbesondere im Internet. Bei googlen des Produktnamens von Methylphenidat "Rit..." gleich an 4. Stelle. (!!!) Beim Thema ADHS muss man also wirklich aufpassen, das ist ein Informations-Sumpf. Eine faire Chance, sich als Eltern im Internet "neutral" zu informieren, hat man kaum.
Meines Laienerachtens wird die Diagnose viel zu häufig gestellt. Mir ist ein Bericht bekannt, wo kein einziges Kind, bei dem die Eltern besorgt waren, ihr Kind könnte ADHS haben, KEIN einiziges Kind von diesem Arzt dann KEINE ADHS Diagnose erhielt. (!) Sollte der Bericht gestimmt haben, fänd ich das seltsam. Das gibt es sonst in der Medizin ausser bei bestimmten ebenfalls "Modediagnosen" so nicht. (Beispielsweise hat nicht jeder, der mit Gelenkschmerzen den Orthopäden aufsucht, in der Sorge, er könne Arthrose haben, dann tatsächlich Arthrose, sondern der Arzt wird in seiner Praxis auch Menschen mit Gelenkschmerzen ohne gesicherte therapiebedürftige Arthrose und mit Gelenkschmerzen anderer Ursache haben.
Ich glaube, dass es behandlungsbedürftige Fälle mit einer Symptomatik im Sinne einer ADHS gibt, auch im Einzelfall mit medikamentöser Therapienotwendigkeit, aber ich glaube, es sind sehr viel weniger tatsächliche ADHS-Fälle, als es uns der geldhungrige Gesundheitsmarkt weismacht.
Es kann m.E. nicht sein, dass 5-10 % der Schulkinder tatsächlich ADHS haben. (Quelle: http://archpedi.jamanetwork.com/article ... eid=485884) Andererseits empfinde ich unsere Leistungs-und Konsumgesellschaft im sich immer schneller drehenden Hamsterrad auch nicht als psychisch gesund ....
Eisen und ADHS
(Auch beim Eisen gibt es Geldmacher. Und es ist wohl kein Zufall, dass die Eisenseite eines Konzerns, der durch Eisen mit nicht ganz unumtrittener Werbestrategie gut Geld verdient, zu der ich vor ein paar Tagen zu deren Eisentest schrieb, just auch ADHS in Verbindung mit seinen speziellen Eisenprodukten zum Thema macht.)
Eisenmangel ist für alle Kinder nicht gut. Vermutlich erst recht für Kinder mit ADHS. ADHS-Symptome können Studien zufolge je nach Schwere eines Eisenmangels verstärkt oder evtl ausgelöst werden, denn zur Herstellung von Dopamin im Gehirn wird Eisen benötigt, den Zusammenhang kennst Du ja bereits. Allerdings lässt sich ein Eisenmangel im Gehirn m.W. nur durch Messung des Serumferritins nicht zuverlässig feststellen. (So bedeuten Eisenablagerungen in der Leber von Hämochromatose-Patienten wegen der Blut-Hirn-Schranke nicht auch gleich Eisenablagerung im Gehirn. ) Methoden zur Bestimmung des Eisens im Gehirn via "Gehirneisenscanner" könnten zukünftig noch besser Aufschluss bei unklaren Fällen von ADHS geben, durch die Bestimmung der Menge des Gehirneisens für die Herstellung von Dopamin.
Zu Deinen Fragen, die Du Dir wahrscheinlich nun selbst beantworten kannst:
Dazu kann Dir Dein Arzt mit Sicherheit seriöse Auskunft geben.
Eine Eisenüberflutung und dergleichen ? Nein, eine Schwangere mit Ferritin 200-250 ng/ml überflutet sein Kind nicht mit schädlicher Dosis Eisen.
Ob ein Eisenmangel im Gehirn des Kindes vorliegt, kann ich natürlich nicht beurteilen, falls ja, spräche das vermutlich für eine richtig gestellte ADHS-Diagnose. Mit leicht über Norm liegenden Ferritin der Mutter hat das nichts zu tun.
Irgendwie hatte ich Glück, ich bin auch im Kindergarten ziemlich aufgefallen und ich wurde aber nicht kinderpsychologisch diagnostiziert und behandelt, sondern durfte ein eben etwas von der Norm abweichendes Kind sein. Für ein wirkliches ADHS-Kind kann die rechtzeitig gestellte Diagnose allerdings ein Glück sein.
So viel erstmal von mir dazu.
Liebe Grüße
Lia

Hast Du die vom dortigen Labor angegebenen jeweiligen Referenzbereiche und Maßeinheiten?
Wenn ja, schreib die bitte noch dazu.
Serumferritin von bis zu 200 ng/ml wird für Frauen vor der Menopause zumeist als oberer Normbereich angegeben. Etwas darüber bedeutet aber noch nicht krank.
Wie Referenzbereiche speziell bei Schwangeren aussehen, die für 2 essen müssen und die für 2 ausreichend Eisen benötigen, weiss ich nicht. Häufig bekommen Schwangere wg Eisenmangel sogar Eisen zugeführt.
Du hattest genug Eisenreserven, um kein Eisen zusätzlich zuführen zu müssen.
Dein Ferritin bei der 1. Schwangerschaft war bei einer Messung 259
bei der 2. Schwangerschaft 203.
(Einheit nehme ich jetzt an ng/ml:)
Da sehe ich kein Problem. Falls Du eine erbliche Disposition für Hämochromatose hast -eine hohe Transferrinsättigung kann z.B. dafür sprechen- hattest Du dadurch evtl. einen genetischen Vorteil für Deine Schwangerschaften gegenüber unmutierten, eher zu Eisenmangel neigenden Frauen.
ADHS
Nimm mir meine folgenden Zeilen bitte nicht krumm, ich kenne Dein Kind nicht und vermutlich wird es zu den Fällen gehören, bei denen eine ADHS-Diagnose seriös gestellt werden kann. Aber ich muss da aus meiner Laiensicht bei diesem Forumsthema ausholen, zumal ich auch ein etwas Erfahrung mit ADHS-diagnostizierten Kindern habe. Das ist eine Erkrankung, die zunehmend durch die Klassenzimmer einer reizüberfluteten Leistungsgesellschaft grassiert, mit der sich sehr viel Geld verdienen lässt. Von der enorm wachsenden Zahl der diagnostizierten ADHS-Patienten profitieren die Hersteller von Methylphenidat als auch Geldmacher in der Esoszene (Indigo-KInder usw) und der "sanften Medizin". Selbst von sehr sektennahen antipsychiatrischen Organisationen wird dieses Thema missbraucht, insbesondere im Internet. Bei googlen des Produktnamens von Methylphenidat "Rit..." gleich an 4. Stelle. (!!!) Beim Thema ADHS muss man also wirklich aufpassen, das ist ein Informations-Sumpf. Eine faire Chance, sich als Eltern im Internet "neutral" zu informieren, hat man kaum.
Meines Laienerachtens wird die Diagnose viel zu häufig gestellt. Mir ist ein Bericht bekannt, wo kein einziges Kind, bei dem die Eltern besorgt waren, ihr Kind könnte ADHS haben, KEIN einiziges Kind von diesem Arzt dann KEINE ADHS Diagnose erhielt. (!) Sollte der Bericht gestimmt haben, fänd ich das seltsam. Das gibt es sonst in der Medizin ausser bei bestimmten ebenfalls "Modediagnosen" so nicht. (Beispielsweise hat nicht jeder, der mit Gelenkschmerzen den Orthopäden aufsucht, in der Sorge, er könne Arthrose haben, dann tatsächlich Arthrose, sondern der Arzt wird in seiner Praxis auch Menschen mit Gelenkschmerzen ohne gesicherte therapiebedürftige Arthrose und mit Gelenkschmerzen anderer Ursache haben.
Ich glaube, dass es behandlungsbedürftige Fälle mit einer Symptomatik im Sinne einer ADHS gibt, auch im Einzelfall mit medikamentöser Therapienotwendigkeit, aber ich glaube, es sind sehr viel weniger tatsächliche ADHS-Fälle, als es uns der geldhungrige Gesundheitsmarkt weismacht.
Es kann m.E. nicht sein, dass 5-10 % der Schulkinder tatsächlich ADHS haben. (Quelle: http://archpedi.jamanetwork.com/article ... eid=485884) Andererseits empfinde ich unsere Leistungs-und Konsumgesellschaft im sich immer schneller drehenden Hamsterrad auch nicht als psychisch gesund ....
Eisen und ADHS
(Auch beim Eisen gibt es Geldmacher. Und es ist wohl kein Zufall, dass die Eisenseite eines Konzerns, der durch Eisen mit nicht ganz unumtrittener Werbestrategie gut Geld verdient, zu der ich vor ein paar Tagen zu deren Eisentest schrieb, just auch ADHS in Verbindung mit seinen speziellen Eisenprodukten zum Thema macht.)
Eisenmangel ist für alle Kinder nicht gut. Vermutlich erst recht für Kinder mit ADHS. ADHS-Symptome können Studien zufolge je nach Schwere eines Eisenmangels verstärkt oder evtl ausgelöst werden, denn zur Herstellung von Dopamin im Gehirn wird Eisen benötigt, den Zusammenhang kennst Du ja bereits. Allerdings lässt sich ein Eisenmangel im Gehirn m.W. nur durch Messung des Serumferritins nicht zuverlässig feststellen. (So bedeuten Eisenablagerungen in der Leber von Hämochromatose-Patienten wegen der Blut-Hirn-Schranke nicht auch gleich Eisenablagerung im Gehirn. ) Methoden zur Bestimmung des Eisens im Gehirn via "Gehirneisenscanner" könnten zukünftig noch besser Aufschluss bei unklaren Fällen von ADHS geben, durch die Bestimmung der Menge des Gehirneisens für die Herstellung von Dopamin.
Zu Deinen Fragen, die Du Dir wahrscheinlich nun selbst beantworten kannst:
Da es keinen Eisenüberladungs-Frühschaden gibt, weil die Mutter auch keinen solchen Schaden hatte, sondern nur Ferritin vermutlich etwas über einer Norm liegend, ist sowieso kein Spätschaden zu erwarten, selbst wenn man einfach mal annähme, eisenüberladene Mütter wälzten überschüssiges Eisen zur Hälfte an das Kind ab. Stattdessen wird überschüssiges Eisen in der Leber abgelagert, nicht im Blut (das ist wichtig zu wissen!) und ganz vermutlich nicht im ungeborenen Kind (weil die Körpereisenspeicher eben hauptsächlich in der Leber sind und damit ist die Leber der Mutter gemeint).frage mich, ob mein Sohn evtl einen "Spätschaden" der zu hohen Werte während der Schwangerschaft haben könnte?? Gibt es so etwas? Ist es denkbar, dass er (muss ich natürlich testen lassen) unter Eisenmangel und daraus resultierend zu wenig Dopamin leidet, weil er während der Schwangerschaft mit zu viel Eisen geflutet war?
Dazu kann Dir Dein Arzt mit Sicherheit seriöse Auskunft geben.
Eine Eisenüberflutung und dergleichen ? Nein, eine Schwangere mit Ferritin 200-250 ng/ml überflutet sein Kind nicht mit schädlicher Dosis Eisen.
Ob ein Eisenmangel im Gehirn des Kindes vorliegt, kann ich natürlich nicht beurteilen, falls ja, spräche das vermutlich für eine richtig gestellte ADHS-Diagnose. Mit leicht über Norm liegenden Ferritin der Mutter hat das nichts zu tun.
Irgendwie hatte ich Glück, ich bin auch im Kindergarten ziemlich aufgefallen und ich wurde aber nicht kinderpsychologisch diagnostiziert und behandelt, sondern durfte ein eben etwas von der Norm abweichendes Kind sein. Für ein wirkliches ADHS-Kind kann die rechtzeitig gestellte Diagnose allerdings ein Glück sein.
So viel erstmal von mir dazu.
Liebe Grüße
Lia