Hallo Bine,
ich würde mir in punkto Gelenke da im Moment wenig Gedanken machen. Gelenkschmerzen hat jeder Gesunde mal und natürlich auch jeder gesunde Mensch mit Hämochromatoseveranlagung.
Bei Hämochromatose gitb es eine Gelenkbeteiligung. Man nennt das Hämochromatose-Arthropathie. Aber selbst bei Menschen mit eindeutiger Hämochromatose, hochgradiger Eisenüberladung und Lebersymptomatik ist nicht immer zu sagen, ob ein vorhandenes Gelenkproblem durch Hämochromatose (mit-)verursacht ist.
Sollte sich die genetische Neigung zu Hämochromatose heruasstellen: Man muss nicht zwangsläufig Gelenkprobleme bekommen. Und in der Normalbevölkerung haben wie gesagt auch viele Menschen immer mal wieder Gelenkbeschwerden, das ist normal. Aber eine frühzeitige Aderlasstherapie bei nur geringer Eisenüberladung zu Diagnosezeitpunkt könnte eventuell einen gewissen präventiven Effekt haben, was Hämochromatose-Arthropathie betrifft, sie vielleicht bei manchen Betroffenen verhindern, allerdings ist das mehr Spekulation (die z.B. die Rheuma-Liga schreibt), wirklich gut untersucht ist das nicht. (Dennoch für mich einer der Gründe, warum ich eine Aderlasstherapie schon im Frühstadium für sinnvoll halte.)
Paar Infos zur Hämochromatose-Arthropathie:
Im Rahmen der Hämochromatose-Arthropathie treten zumeist arthroseähnliche Gelenkschmerzen auf,
vor allem typischerweise an den Fingergrundgelenken der Zeige-und Mittelfinger.
Auch Fingermittelgelenke und Handgelenke, Knie-und Hüftgelenke und weitere Gelenke können betroffen sein.
Die arthroseähnlichen Schmerzen beginnen gegenüber "normaler" Arthrose in relativ frühem Lebensalter, je nach Stadium als Schmerz bei Überlastung, als Druckempfindlichkeit oder als Ruheschmerz, der auch ohne besondere Gelenkbeanspruchung auftritt.
Schmerzen haben viele Betroffene schon, bevor erste Schäden im Röntgenbild auffällig werden.
Manchmal sieht man auch gichtähnliche Beschwerden, im Erscheinungsbild ähnlich der rheumatoiden Arthritis.
Blutspenden und Ferritin.
Viele Blutspenderinnen haben niedriges Ferritin. Viele junge Frauen müssen wegen Eisenmangel Eisentabletten nehmen.
Du nicht, bei dauerhaft erhöhtem Ferritin trotz Blutspenden, monatlichem Blutverlust etc bei einem jungen Lebensalter von 26 Jahren könnte das als ein Hinweis gelten, dass möglicherweise eine genetische Neigung zu besonders effektiver Eisenaufnahme bei Dir vorhanden sein könnte und jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, das in Ruhe abzuklären.
Gesunde Menschen mit Hämochromatoseneigung sind besonders gut zur Blutspende geeignet: sie können Blutverlust besser kompensieren, da ihnen genügend Eisen zur zügigen Blutneubildung zur Verfügung steht. Eine bloße genetische Disposition für Hämochromatose eines gesunden Menschen ist keine Krankheit, sondern nur eine kleine Besonderheit: Schutz vor Eisenmangel. Solange das Eisen in Balance ist, wird man nicht eisenkrank. Das Eisen kann man mit Aderlässen (und Blutspenden) in Balance halten. Ob und ab welcher Höhe Blutspendedienste Blutspendewillige auf hohes Ferritin aufmerksam machen, entzieht sich bislang meiner Kenntnis. Aber interessante Frage: wenn unsere Hanne aus dem Urlaub kommt, kann sie mal nachhaken, sie hat Erfahrung mit Blutspendediensten.
Was machen?
Wie gesagt, da jetzt schon so viel Verwirrung, würde ich den Hausarzt bitten, statt Leberbiopsie
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)
einfach mal auf Hämochromatose testen (Transferrinsättigung oder gleich den Gentest) Auch das Blut, das man für den Gentest braucht, kann der Hausarzt abnehmen, das Röhrchen geht dann in ein spezielles Labor und nach meist 1-2 Wochen hat man das Ergebnis.
Solltest Du die genetische Neigung haben, ok, dann weisst Du es, bist eine gute Blutspenderin, bringst das Eisen durch Aderlässe in Balance, hältst das Eisen lebenslang in Balance und Du wirst nie Organschäden einer Hämochromatose bekommen.
Sollte sich herausstellen, dass Du die Neigung nicht hast, sollte man m.E. bei dauerhaft erhöhtem Ferritin nach einer Ursache schauen.
Liebe Grüße
Lia