Depression ( Winterdepession )

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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wolle
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Depression ( Winterdepession )

Beitrag von wolle »

Hallo alle miteinander,

es mag sich vielleicht irre an hören,
aber seit es winterlich kalt ist, - würde ich am liebsten in den Winterschlaf fallen!

Nicht nur, das ich am liebsten nur noch schlafen würde, - habe ich tierische Schwierigkeiten, meinen jetzigen Arbeitstag, bei dieser Kälte zu ertragen!

Meine Gefühle - Empfindungen schwanken zwischen frieren und tierischen Schwitzen, - fühle mich tierisch unwohl, in meinem sweatshirt ( also nicht mal zu warm angezogen ... ) aber ich fühle mich sehr unwohl!

Ich habe heute meinen Blutdruck kontolliert, und er erscheint mir zu hoch!

Ich nenne es einfachmal Winterdepression, - doch diese habe ich früher nicht so gekannt!

Gibt es da einen Zusammenhang zur HC?

Und wer hat da einen Tip, - was man da machen kann, evtl. hömopatisch oder ähnlich?

Gruß Wolfgang




:cry:
LG Wolle
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Meine Daten:
Heteor H63D; Ferritin 1160/Transferin 289/ -sättigung 49%/ Eisen 35,4(2005) - Diabetes (09.2012) -
Abstinent (ab 2010 ) - Nichtraucher (auch schon ganz schön lange ) jetzt Erhaltungs-AL´s ( 56 / 25275 [gesamt Al / ml.] )
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo Wolle,

ich habe das zur zeit noch nicht,da ich ja noch zu hause bin und noch nicht arbeiten gehen muß.
Doch glaube ich,das das nicht mit dem winter zusammen hängt,sondern einfach,das wir zu wenig sonne sehen. Klar ist das leben in dieser zeit mehr als trist,aber geh doch einfach mal ne runde spazieren und versuch dabei ab zuschalten. Ich mache das sehr viel mit meiner frau und ich liebe es,bei der kälte draußen rum zulaufen und mich mit ihr zu unterhalten.
Hast du einen büro job? Das kennt meine frau nämlich aus dem büro. Sie wäre dann auch lieber zu hause,wenn das wetter so wie jetzt ist.
Wünsche dir trotzdem eine gute zeit,lass den kopf nicht hängen.

LG

Rolf
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mpvd801
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Beitrag von mpvd801 »

Hallo Wolle,
ich kenne das Gefühl im Winter ebenfalls. Ich könnte auch viel länger schlafen als im Sommer, wenn ich die Zeit dafür hätte. Auch überfällt mich im Winter oft ein Heißhunger auf herzhaftes Essen etc., so dass ich mich wirklich zügeln muss...
Meiner Meinung nach ist dieses Symptom nicht typisch für HC-Patienten, sondern ein allgemein und häufig zu beobachtendes Phänomen der kalten und dunklen Jahreszeit.
Ich kann mich dem Tipp von Rolf nur anschließen: Viel frische Luft, auch wenn der Himmel bedeckt ist. :schweb

Solltest Du dazu keine Gelegenheit haben, weil Du den ganzen Tag im Büro arbeiten musst, dann empfiehlt sich eine sogenannte "Lichtdusche", d.h. es handelt sich hierbei um künstliches Licht (Lichttherapie-Gerät),
das den Sonnenschein sozusagen ersetzt. Bekannte von mir haben mit so einem Ding sehr gute Erfahrungen gemacht. Eventuell kann Dein Doc Dir auch eine solche Therapie verschreiben

;-) Viele Grüße
Walter
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wolle
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Beitrag von wolle »

Danke Rolf und Walter,

das baut auf, - aber noch mehr, das ich jetzt eine Woche Urlaub habe, - allso ist auch ausschlafen angesagt!

Und nun haben wir auch viel Schnee hier, - und ich habe bis eben mit meinem Sohn und seinem Freund eine tierische Schneeballschlacht gemacht, - und mein Sohn hat es tatsächlich geschafft, mich ein zu seifen!

In der Freizeit ist halt alles ganz anders und einfacher, - als wie auf der Arbeit, früh morgens, - wenn mann doch noch sehr müde ist!


In diesem Sinne

:gruebel Wolfgang
LG Wolle
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Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo Wolle,

das freut mich,das es dir jetzt was besser geht und du nun ne woche urlaub hast :tanz . Wünsche dir eine schöne woche,genieß sie und gönn dir ein wenig zeit für dich und deiner familie :party :feier :ham .

Guten rutsch ins neue jahr.

LG

Rolf :)
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günni
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Beitrag von günni »

Hei Wolle.
Erhol dich gut.
Und nicht soviel grübeln!

Komm gut ins neue Jahr.
Zusammen schaffen wir das alles!

Liebe Grüße
Günni
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wolle
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Beitrag von wolle »

Hi Ihr Lieben,

erstmal, verspätetes frohes neues Jahr, gute Enteisung etc. für 2006!

Heute ist mein letzter Urlaubstag, und morgen darf ich dann wieder um 5.00 Uhr aufstehen!

Heute hatte ich Blutabnahmetermin, und so konnte ich schon um 6.30 Uhr aufstehen!

Brrrrrrrrr! Und schon war sie wieder da, die miese Stimmung, nicht das ich so früh aufstehen musste, da ich auch am Wochenende oft schon früh aufstehe, - aber da lümmel ich mich dann noch mal in die Decke im Wohnzimmer, Glotze an, oder Buchlesen.... - heute wars für mich wieder son Druck, früh raus zu gehen!
Und das unbehagen war wieder da.... baaaaaaaaaahhhhhhhh, - wann ist wieder Sommer?

Musste ich einfach noch mal los werden, - manchmal denke ich, ich stelle mich einfach nur so zimmperlich an, - aber es ist für mich ein Graus, und verspanne mich dann auch immer mehr!

Am liebsten im Bett bleiben, noch 1 oder 2 Stunden... Aber irgendwie geht das ja leider auch nicht, - halt die Arbeit wartet!

Na ich denke mal in 2 - 3 Monaten bin ich durch, - will es jetzt mal mit Johannesbeertee probieren, - schaden kanns ja nichts!

Gruß Wolle
:bibber
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günni
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Beitrag von günni »

Nicht JohannisBEER.. du musst
JOHANNISKRAUT-Tee trinken.. oder Kapseln aus der Apotheke kaufen :-)...

Armer Wolle... tut mir leid!

Und nich so viel Grübeln!

Liebe, liebe Grüße
Günni
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wolle
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Beitrag von wolle »

hi Günni,

hast recht, wollte auch Johanniskraut-Tee kaufen :achso
- ist aber doch -beere geworden, - schmeckt aber auch gut :mrgreen: !

Werde mir aber nochmal das richtige Kraut aus der Apo. hohlen, - hoffentlich werde ich dann nicht zum Yogijunkie :aetsch: :greenkugel :achso

... wird wohl wieder werden, spätestens wenn die Sonne sich mal wieder sehen lassen tut!

Ansonsten sollte ich mir wohl auch mal ein :sing gönnen, damit ich nicht noch :krank werde und am :au ! Oder ich gar noch eine :weglauf bekommen muss :bibber !

Ich war heute bei der Blutkontrolle, da war wieder meine :hilde (Exnachbarin), fällt mir gerade ein, die hat auch einen jungen großen Hund, der hat Sylvester nee halbe Pille bekommen, und hat den Jahreswechsel verschlafen! :anbet

Morgen dann wieder zur Arbeit :au , möge der Tag schnell vergehen :anbet ( haben Jahresabschluss )!

Gruß Wolle :kap :lesen
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christiane
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Beitrag von christiane »

Mensch Wolle,

denk mal ein bisschen positiv!!!!!! :D :feier
Heute wars trotz des grauen Wetters um 16.30 noch fast hell draussen (siehste natürlich nur, wenn du auch rausgehst). Es geht schon wieder aufwärts, die Tage werden SICHTBAR länger!!
:kerze :kerze
Ändere vielleicht auch mal deinen Spruch unter deinen Beiträgen wieder, der macht selbst mich depressiv! :cry:
Und von der von Walter erwähnten Lichttherapie hab ich auch nur gutes gehört. :idea:

In diesem Sinne ein gutes neues Jahr

wünscht dir und allen im Forum

Christiane :D
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wolle
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Beitrag von wolle »

hi Leute,

ich habe mir heute das Johanneskraut gekauft :schwester ! Mal schaun was es bewirkt! Jetzt ist erstmal wieder Wochenende! Da gehts mir immer gut,
und ich bin auch draußen!

Ja, Chris! Leider ist es so in der Woche, im Dunkeln im kalten Bus zur Arbeit und abends im dunklem wieder nach Hause! Und tagsüber auf der Arbeit irgendwelche blöden Sprüche von anderen ....

Chris, - guckst du -, neuen Spruch!

Allso dann nächstes mal wieder im Chat!

Gruß Wolle :winken
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Sprotte
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Beitrag von Sprotte »

Hallo Wolle,

ich bin's schon wieder! Johanniskraut ist ein bewaehrtes pflanzliches Mittel gegen Niedergeschlagenheit - auf alle Faelle vernuenftiger als die rein pharmazeutischen Produkte :!: . Fang bloss nicht damit an! Aber denk doch einfach an folgendes: von nun an geht's bergauf! Die Tage werden laenger und ehe du dich versiehst, stehst du im Hellen auf und kommst im Hellen nach Hause. Mach's dir abends zu Hause gemuetlich und versuch, dich auf den neuen Tag zu freuen - du lebst nur einmal!

Bis bald, :troest

Sprotte
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wolle
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Beitrag von wolle »

Danke Sprotte,

ich finde pflanzliche Mittel auch geeigneter und besser als
irgendwelche antidepressiva, - ganz davon abgesehen, das diese mir
in meinen besten Jugendjahren auch nicht geholfen haben!

Wie Chris auch schreibt: ... positiv denken .... oder Du auch bemerkst, das die Tage ja auch länger werden!

Am meisten hilft mir aber auch, hier schreiben zu können, und so nette und liebe Leute wie euch gefunden zu haben!

Schönes WE an Alle

Wolle :megafroi
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Beitrag von günni »

Liebe Sprotte.
Ob man ein Antidepressivum braucht oder nicht, sollte ein Arzt entscheiden.

Bei ner Winterverstimmung brauchts das vielleicht nicht, aber allgemein zu sagen: fang nicht damit an!.. find ich sehr gewagt.

Das von mir, sorry.
Günni
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Lia
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Beitrag von Lia »

Hallo,

vorab: wegen mir bräuchte es den Winter nicht geben, ich friere im Winter ständig, auch in normal beheizten Räumen, mir werden selbst in der Wohnung ab und an die Finger leicht taub, ich neige zu Nackenverspannungen durch dieses andauernde Frieren und ich habe mir auch schon mal überlegt, einen Nasenwärmer zu stricken :gruebel :wink:

Ein paar Gedanken zu Depressionen und Medikamenten:
Ich leide selbst nicht unter Depressionen, habe daher auch keine Erfahrung mit Medikamenten, aber ich bin mit dem Thema doch ständig konfrontiert, da in meinem Bekanntenkreis Leute mit teils schweren Depressionen sind und mein Vater seit vielen Jahren unter einer besonders schweren, chronischen Depression leidet, immer wieder Suizidversuche unternimmt und für mehrere Monate in der Klinik ist.
Im Moment geht es ihm recht gut, gut heißt hierbei, daß er unter Betreuung in seiner Seniorenresidenz wohnen kann, ab und an ab Nachmittag fähig ist, aus der Wohnung zu gehen, etwas einzukaufen oder einen Gang um den Block zu unternehmen. Und er ist im Moment fähig, sich zu freuen und sogar etwas Anteil an anderen zu nehmen, mitzufühlen, was für ihn sehr viel ist, denn bei dieser Erkrankung kreisen die grüblerischen und selbstzerstörerischen Gedanken ab einem gewissen Stadium nur noch um einen selbst.
Ohne Medikamente würde er nicht mehr leben.
Depression kann unter Umständen eine lebensbedrohliche Erkrankung sein, die der Gefährlichkeit von Krebserkrankungen in nichts nachsteht.
Mein Vater hat erst therapeutische Hilfe in Anspruch genommen, als er nach dem ersten Suizidversuch zwangsweise zum Schutz vor sich selbst in die Klinik eingeliefert wurde. Ich hätte ihm gewünscht, daß er sich früher in therapeutische Behandlung begeben hätte. Dies ist allerdings ein wirklich extremer Fall, sagen auch die Ärzte.

Die Medikamente spielen bei mittelschweren und schweren Depressionen eine wichtige Rolle, oft ist ein Patient aufgrund der depressiven Situation gar nicht in der Lage, eine Psychotherapie zu beginnen. Die Medikamente verhelfen ihm dazu, daß sich der Zustand soweit stabilisiert, daß eine psychotherapeutische Hilfe Therapie möglich wird.
Die oft geäußerte Sorge, nicht mehr Herr seiner selbst zu sein und die Persönlichkeit durch die Medikamente zu verlieren, ist so nicht berechtigt.
Im Gegenteil, die Medikamente tragen mit dazu bei, wieder zu "sich" zu finden. Die Depression verändert den Charakter und die Persönlichkeit u. U.massiv .
Ebenso helfen Medikamente auch dabei, Rückfälle zu verhindern.

Die sog. Antidepressiva machen nicht abhängig.
Es gibt auch Tranquilizer, die bei Depressionen u. Umständen zum Einsatz kommen. Diese machen in der Tat abhängig und müssen ausgeschlichen werden. Mein Vater bekommt das Sedativum Tavor seit Jahren als Dauermedikation. Dies ist nicht ideal, normalerweise sind diese Medikamente meines Wissens als Kurzzeittherapie gedacht.
Da bin ich auch wahrlich nicht glücklich, daß solche Medikamente als Dauergabe gegeben werden, da aber diverse medikamentöse Therapien und auch die Psychotherapien, Elektrokrampftherapie etc bei meinem Vater keinen dauerhaften Erfolg gebracht haben, scheint dies wohl im Moment nicht anders zu gehen.

Daher bin ich der Meinung, die medikamentöse Therapie ist ab einer bestimmten Schwere der Erkrankung unumgänglich.
Wie jedes andere Medikament gibt es Nutzen und Nebenwirkungen, die der Arzt (und der Patient) abwägt. Diese Medikamente können evtl Leben retten. Dies soll jetzt keine Werbung für die Pharmaindustrie darstellen, aber mir ist wichtig, daß man sich rechtzeitig in die Hände eines Arztes begibt, daß solch schlimme Zustände wie bei meinem Vater vermieden werden können, da ich annehme, daß man ihm hätte besser helfen können, wenn er zu einem früheren Zeitpunkt eine adäquate Therapie bekommen hätte.

Bei Depressionen spielen veränderte Stoffwechselvorgänge im Gehirn eine Rolle. Die teils noch recht neu entwickelten Medikamente können zu einer "Normalisierung " verhelfen.- mal ganz einfach gesagt, wie uns die Aderlässe zu normalen Ferritinwert verhelfen, oder der insulinpflichtige Diabetiker für die Behandlung seines Diabetes das Insulin benötigt.

Ich denke, es ist wichtig, in Phasen in denen es einem gut geht, vorzubauen- zu erkennen, wann sich eine erneute depressive Stimmung anbahnt, frühzeitig etwas dagegen zu tun, sei es mit vermehrter körperlicher Bewegung, in der Therapie gelernten Strategien zur Konfliktbewältigung und auch dadurch, rechtzeitig den Therapeuten anzurufen und Hilfe anzunehmen, welche evtl auch medikamentöse Therapie mitbeinhaltet.

Liebe Grüße

Lia
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