Willkommen im Klub

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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Thomas Bosshard
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Willkommen im Klub

Beitrag von Thomas Bosshard »

Hallo Freunde
Seit einer Woche weiss ich, dass ich Hämochromatose habe.
Am 8. April, werde ich mit Ultraschall auf eventuelle Leberschäden untersucht und eventuell anschliessend wird mit einer Leberbiopsie nach weiteren Schäden gesucht.
Meine momentanen Ferritinwerte liegen bei 370.
Nächstens werde ich mit der nötigen Aderlassetherapie beginnen.
Ich möchte mich aus diesem Grund an diesem Forum anschliessen und
freue mich auf einen regen Austausch.

Beste Grüsse

Thomi
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christiane
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Beitrag von christiane »

Hallo THomi,

herzlich willkommen im Forum! :winken
Liebe Grüße

Christiane
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Lia
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Beitrag von Lia »

Hallo Thomi,

auch von mir ein herzliches Willkommen! :)
Hast Du erhöhte Leberwerte, sonstige Symptome -Gelenkprobleme- oder bist Du symptomfrei?

Bis bald, kannst auch mal in den Chat vorbeischauen, wenn Du Lust hast.

Liebe Grüße in die Schweiz
Lia
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wolle
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Beitrag von wolle »

Hallo Thomas,

aaaaauch von mir ein pfürti und herzlich willkommen!

gruß

Wolfgang
LG Wolle
Mein HC Tagebuch: http://www.haemochromatose-forum.de/for ... f=83&t=352



Meine Daten:
Heteor H63D; Ferritin 1160/Transferin 289/ -sättigung 49%/ Eisen 35,4(2005) - Diabetes (09.2012) -
Abstinent (ab 2010 ) - Nichtraucher (auch schon ganz schön lange ) jetzt Erhaltungs-AL´s ( 56 / 25275 [gesamt Al / ml.] )
Stand: 12.2016
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Sprotte
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Beitrag von Sprotte »

Hallo Thomi,

auch von mir herzlich willkommen im Forum!


LG,

Sprotte
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mpvd801
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Beitrag von mpvd801 »

Hallo Thomi,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Ich bin erstaunt, dass bei einem Ferritin von 370 eine Leberbiopsie geplant ist.
Voraussetzung für eine solche Untersuchung sollten auf jeden Fall stark erhöhte Leberwerte sein, ebenso Verdichtungen etc. im Ultraschall sichtbar.
Es handelt sich bei der Biopsie um einen invasiven Eingriff, ich würde dies so ohne weiteres nicht machen lassen. :(
Ich hatte bei Entdeckung meiner HH ein Ferritin von ca. 700, Leberwerte waren leicht verändert, Leber etwas verdichtet. Nach der Aderlasstherapie sind meine Leberwerte wieder völlig ins Lot gekommen, das braucht manchmal etwas Zeit, aber die Leber kann sich doch ganz gut regenerieren, wenn Sie noch nicht massiv geschädigt ist.
Man hat bei mir damals ein MRT (= Kernspin) gemacht, eine schonende und nichtinvasive Untersuchung, ich wollte keine Biopsie. Die Untersuchung hat keine Eiseneinlagerung in der Leber von Bedeutung ergeben. Bei Ferritin 370 ist wahrscheinlich ähnliches bei Dir zu finden.

Lass Dir mal Deine Leberwerte geben und sprech mal mit Deinem Doc über die Untersuchungsalternativen.

;-) Viele Grüße
Walter
Wer Tippfehler findet darf sie behalten ... ;-)
Thomas Bosshard
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Änderung der Ernährung und sonstigen "Gewohnheiten"

Beitrag von Thomas Bosshard »

Hallo Freunde!

Herzlichen Dank für den freundlichen Empfang in diesem Forum und die vielen interessanten Beiträge von euch.

Für mich als Greenhorn ist diese Forum echt Klasse, da für mich alles neu ist.

Könnt Ihr mir noch Inputs leisten betreffend Ernährung und sonstigen Lebensgewohnheiten, welche mir besser abgewöhnen sollte oder
aber eben umgekehrt............

Oder gibt es irgendwelche Links, welche mir meine Fragen beantworten.

Vielen Dank im Voraus

Gruss Thomi
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Lia
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Beitrag von Lia »

Hallo,

man braucht normalerweise keine strikt eisenarme Diät durchzuführen.
Nur wenn Aderlässe aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich sind, spielt die eisenarme Ernährung eine größere Rolle. Die Aderlässe entfernen das Eisen zuverlässig, daher ist die Ernährung nicht so ausschlaggebend.
Ich hatte früher schon mal was zur Ernährung geschrieben, das was wichtig ist, kopiere ich hier mal hier rein.

Liebe Grüße :)
Lia

Eisenarme Diät kann Aderlässe nicht ersetzen.
Bei der Ernährung wird unterschieden zwischen Eisen pflanzlicher und tierischer Herkunft.
pflanzliches Eisen ="nicht Häm Eisen"
tierisches Eisen="Häm-Eisen"
Tierisches Eisen kann vom Körper besser aufgenommen werden als pflanzliches.
Nur 5% von Eisen in pflanzlicher Kost ist für den Körper verfügbar, hingegen 30- 50 % von Eisen in Fleisch.
Fleisch (Häm-Eisen)verstärkt die Bioverfügbarkeit von "nicht-Häm" Eisen, Eisen pflanzlicher Herkunft.
Deswegen ist Fleisch, vor allem rotes Fleisch wie Rindfleisch, nicht so geeignet für HHler, die auf eine eisenarme Diät achten.
Eine basisch betonte eher fleischarme Ernährung gilt generell als gesundheitsfördernd, bei Hämochromatose ist sie angeraten.

Calcium ist die einzige Substanz, die die Aufnahme von tierischem Eisen hemmen kann.Allerdings ist es erst in größeren Mengen wirksam
(ab 300-600 mg Calcium )

Zahlreiche andere Stoffe hemmen die Aufnahme von pflanzlichem Eisen:

Manche der in Nahrungsmitteltabellen gelisteten Nahrungmittel enthalten viel Eisen, wobei dies nicht immer ausschlaggebend ist, es kommt auf die Bioverfügbarkeit des Eisens an.
Beispiel:
Kaffee enthält viel Eisen, dennoch hemmt Kaffee die Aufnahme von Eisen im Körper und kann für Hämochromatosler als "Eisenreduzierer" eingesetzt werden .
Oder Spinat: Spinat enthält viel Eisen, die Bioverfügbarkeit von Spinat ist jedoch gering,da er Oxalate enthält.

[EISENHEMMENDE STOFFE/ NAHRUNGSMITTEL mit eisenhemmenden Stoffen
Polyphenole :
Tannine, Flavonoide etc.
Kaffee,=eine Tasse Kaffee kann die Eisenaufnahme um bis zu 60% mindern!
Schwarztee,=Die Tannine inTee können die Eisenaufnahme von pflanzlichem Eisen
um70-90% vermindern
Eine Tasse schwarzer Tee zu einer Mahlzeit bindet den größten Teil des pflanzlichen Eisen !!

Calcium -in größeren Mengen
Michprodukte ( Die Eisenaufnahme wird durch das sog. Lactoferrin zusätzlich gehemmt!,
man kann ein Glas Milch zu einer Mahlzeit zu trinken, sofern man Milch verträgt)
Milch
Joghurt
Käse
-----------------------

NAHRUNGSMITTEL MIT VIEL EISEN

Fleisch
je "röter" das Fleisch desto mehr Eisen
Rotes Fleisch z. B. Rindfleisch enthält sehr viel Eisen
Schwein liegt in der Mitte
weißes Fleisch Geflügel (Huhn, Pute) enthält am wenigsten Eisen

Innereien
Leber ,Herz ,Niere
Leber (Rind /Schwein) wird als sehr eisenreich angegeben ,jedoch beschreiben manche Autoren die Bioverfügbarkeit des Eisens als eher gering
--------------------
Säuren erhöhen die Bioverfügbarkeit von Eisen
Essig
Milchsäure
u.a. Säuren

Vitamin C
Vitamin C fördert zwar die Eisenaufnahme enorm ,ist aber ein lebenswichtiges Vitamin
und sollte daher nicht vermieden werden.
Jedoch ist es bei eisenarmer Diät empfehlenswert, vitaminC-reiche Kost 2 Stunden vor oder nach einer Mahlzeit sozusagen als Extra-Snack einzunehmen
Durch Kochen wird viel Vitamin C zerstört.

Fisch, Meeresfrüchte
Roher Seefisch und Austern soll bei Hämochromatose nicht verzehrt werden!!
Fisch und andere Meeresprodukte nur durchgegart verzehren.
Für eine Infektion mit dem Bakterium Vibrio vulnificus sind HHler besonders anfällig.
Es findet sich natürlicherweise in warmen Küstengewässern
Dieses Bakterium wird durch Kochen zerstört und unschädlich gemacht.
Nach Kontakt mit rohem Fisch und Meeresfrüchten sollten die Hände gewaschen werden.
Austern und Muscheln enthalten zudem viel Häm- Eisen.
Fische enthalten Häm-Eisen,aber nicht in so großen Mengen wie rotes Fleisch und sind daher für HHler besser geeignet


Alkohol
ist bei HHlern mit guten Leberwerten nicht verboten, sollte aber nur in Maßen genossen werden.
Alkohol vermehrt die Eisenaufnahme.
Bis zum Entleeren der Eisenspeicher ist es ratsam, auf Alkohol ganz zu verzichten, um die Leber zu entlasten.

Rauchen
Rauchen ist ungünstig, da es die Eisenaufnahme sehr erhöht,
dies gilt auch für "Passives Rauchen"

Kochen mit Kochgeschirr aus Eisen
erhöht den Eisengehalt der Speise
besonders wenn man mit "Säuren" kocht:
Tomatensauce in einem Eisen- Topf kann den Eisengehalt des Gerichts um das zehnfache erhöhen.

ZUSAMMENFASSUNG
eisenarme Diät kann Aderlässe nicht ersetzen
gut ist basisch betonte eher fleischarme Ernährung
Rotes Fleisch und Innereien meiden
Keine rohen Meeresfrüchte
Vitamin C ist wichtig ,aber einen VitaminC Snack(Obst,Salate etc)
besser vor oder 2 Stunden nach einer Mahlzeit gesondert einnehmen.
Schwarztee zum Essen senkt die Eisenaufnahme um bis zu 90%
Kaffee zum Essen senkt die Eisenaufnahme ebenfalls, allerdings in einem etwas geringeren Ausmaß wie Schwarztee.
Dennoch muß man bedenken ,daß Tee,Kaffee etc mit der Mahlzeit eingenommen auch die Aufnahme anderer wichtiger Soffe hemmen kann(auf Dauer Mangelerscheinungen?).
Calcium(z.B.Milch) in größeren Mengen gleichzeitig zu einer Mahlzeit eingenommen kann als einzige Substanz neben pflanzlichem Eisen auch tierisches Eisen hemmen.
Generell sind Gemüse ,Obst ,Vollkornprodukte schlechte Eisenspender für den Organismus-also anzuraten.
Alkohol in geringen Mengen ist ok, wenn die Leberwerte in Ordnung sind
Rauchen besser sein lassen
Kochtöpfe sollten nicht aus Eisen sein
Thomas Bosshard
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Beitrag von Thomas Bosshard »

Hallo Lia
vielen Dank für deinen Antwort :applaus.
Ist ja unglaublich was du alles über diese Krankheit weist. ( bist du Doc? )
Werde bei Gelegenheit mein 1. Aufgebot zum Aderlass erhalten............schei......... bin halt auch nicht der Freund der Nadeln.
Na ja - wenn ich mich mit anderen vergleiche, welche einen viel höheren
Ferritinwert haben als ich, kann ich ja zufrieden sein. - Und erst noch ohne
Sympthome

Lass mir vom Arzt aber mal die genauen Zahlen geben, vielleicht gibts ja da noch was spezielles

Nochmals merci für alles - Gruss Thomi
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