HH und nun Eisenmangel

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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mogly1611
Frischling
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HH und nun Eisenmangel

Beitrag von mogly1611 »

Hallo!

Letztes Jahr im April erfuhr ich, dass ich HH habe.
Von Juni bis August wurden bei einer Ärztin 3 Aderlässe gemacht und dann bei meinem Hausarzt ab Oktober aller 3 Wochen (300 ml).
Vor meinem letzten AL am 4. April wurden Bluttest gemacht, wo sich herausstellte, dass ich derzeit Eisenmangel habe. Das Speichereisen lag damals bei 8,3. Nach ca. 1,5 Monaten wurde wieder ein Bluttest gemacht wofür ich heute meine Ergebnisse erhalten habe. Mein Speichereisen ist weiter gesungen auf 5,8.
Mein Arzt vermutet, dass ich mit dem Stuhl und Urin nicht sichtbares Blut verliere.
Ich habe seit Mitte/Ende letzten Jahres Magen/Darmprobleme mit plötzlich einsetzenden Krämpfen und Durchfall, aber ob das damit im Zusammenhang steht?
Gleichzeitig esse ich viel Cornflakes dafür seit ca. 1 Monat kein Brot, trinke aber fast täglich Cappuccino. Hat meine Essgewohnheit was damit zu tun?
Woran kann es liegen, dass ich HH habe und nun Eisenmangel?
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Lia
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Beitrag von Lia »

Hallo Mogly

Wie hoch ist denn Dein Hb-Wert?
Ich gehe jetzt mal davon aus, daß Du eine Eisenmangelanämie hast? d.h. das Ferritin niedrig ist und zugleich auch der Hb-Wert.
(Ein niedriges Ferritin allein ist bei Hämochromatose-Betroffenen in der Aussagekraft etwas schwieriger zu bewerten als bei nicht von Hämochromatose Betroffenen.)

Grundsätzlich sind Betroffene der genetischen Konstellation für Hämochromatose nicht vor einem Eisenmangel bzw einer Eisenmangelanämie geschützt, wenn z.B.
die Aderlaßtherapie zu agrressiv vorgenommen wird und zuviel des Guten getan wird.

So wie Frauen vor der Menopause normalerweise nicht so sehr von der übermäßigen Eisenanspeicherung betroffen sind, weil sie monatlich Blut verlieren und neues Blut mithilfe des Speichereisens gebildet werden muß und dadurch Eisen "verbraucht" wird, so kann auch anderer Blutverlust im Körper die Körpereisenreservern aufbrauchen.
Selbst bei uns Betroffenen von der genetischen Disposition für Hämochromatose, die wir mehr Eisen aufnehmen als Nichtbetroffene, wenn mehr Eisen aus dem Körper rausgeht als reinkommt:
Zum Beispiel Blutverlust im Magen/Darmtrakt oder Verletzungen...

Daher hat Dein Arzt die Vermutung, daß im Körper derzeit irgendwo ein Blutverlust stattfindet, der für den Eisenmangel verantwortlich ist.
Dies kann man zum Beispiel durch den Hämoccult-Test (Test auf "verborgenes, nicht sichtbares" Blut) nachweisen.
Dein Arzt sucht jetzt nach der Ursache. Das ist schon mal gut.
Auch Medikamente, wie hochdosierte Diclofenac-einnahme können Blutungen im Magen/Darmtrakt verursachen etc.

Mache Dir um die Ernährung keinen Kopf, an Cornflakes und Capuccino liegt der Eisenmangelzustand nicht, auch wenn Kaffee gleichzeitig mit dem Essen eingenommen die Verwertbarkeit des aufgenommenen Eisens erschwert.
Wenn Du sicher gehen möchtest, daß Dein Körper das in der Mahlzeit enthaltene Eisen gut verwerten kann, dann warte mit dem Capuccino 2 Std... aber das ist wirklich nicht erheblich für Deine jetzige Situation, wenn Du einer Eisenmangelanämie steckst. Capuccino zum Frühstück schmeckt einfach besser. Darum laß Dir das nicht vermiesen und warte erst mal ab, was Dein Arzt herausfindet.

Liebe Grüße

Lia
mogly1611
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Registriert: Mo 2. Mai 2005, 17:27

Beitrag von mogly1611 »

Hallo!

Leider kenne ich meinen derzeitigen Hb-Wert nicht. Am 8.8.05 9,2 und am 21.9.05 8,6. Ob diese Werte stimmen ist fraglich (Es gab einige Vorfälle bei der Behandlung ..., deswegen hatte ich den Arzt gewechselt)

Mein Arzt ist der Meinung, dass er die AL nicht agressiv vorgenommen hat.
Wir hatten zunächst 3 mal einmal im Monat 300 ml abgenommen und dann aller 3 Wochen 300 ml und beim letzten Mal 500 ml. Leider war und ist mein Blut relativ dick, so dass wir nur das eine Mal 500 ml geschafft haben.
Agressiv ist für ihn, wenn man jede Woche oder jeden Tag zum AL geht. Dies hat er aber bei mir abgelehnt, da mein Kreislauf das nicht mitgemacht hätte.

Ich hatte letztes Jahr im September die besagten Tabletten Diclofenac für meine Schmerzen in den Knien bekommen. Nach der ersten Einnahme hatte ich starke Magen/Darmprobleme. Da ich diese Probleme bis zum heutigen Tag habe, habe ich da keinen Zusammenhang gesehen.
Nun bin ich stark am Überlegen, ob ich die Tabletten wieder nehme, wenn die Schmerzen stärker werden.

Ich trinke mehr oder weniger Capuccino, erstens weil er mir schmeckt, aber gleichzeitig auch, weil er bei mir abführend wirkt und ich somit den Krämpfen etwas aus den Weg gehen kann. Hört sich jetzt eigenartig an, ist aber bei mir so. :?

Kann es vielleicht sein, dass das Speichereisen noch einmal runter gegangen ist, da der vorletzte Bluttest vor dem AL gemacht worden ist? Der Test ist allerdings jetzt 2 Monate her.
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