Der erste Aderlass

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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wanderer
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Der erste Aderlass

Beitrag von wanderer »

Liebe HHler,
ich war Heute zum ersten Mal beim Aderlass.
Kam mir vor wie bei einem Initiationsritual.
So, als wäre ich einem exklusiven Club beigetreten.
Hatte sozusagen meine Premiere und bin jetzt dabei.

Wie ging´s Euch?

(bisher kannte ich den AL vorwiegend aus der Geschichte der Medizin als z.T. fragwürdige therapeutische Methode)

Ein etwas merkwürdig feierlich gestimmter

wanderer :al :|
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wolle
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Beitrag von wolle »

Hallo wanderer,

willkommen im Club der aktiven al´fern....
wobei ich ja jetzt schon in Erhaltungsal`s über gewechselt habe,
eine höhere Form des Rituals der AL`s, wenn du einen Minimumwert erreicht hast.... - da kommst du dann ja auch noch hin! Das zum Thema Retual!

Mir gehts noch immer nach jedem AL-Ritual besser, dank der Hilfe des Lebenssaftes ( Kochsalzlösung ) vorab! Ich würde das Retual ja gerne erweitern, - aber die Arzthelferinnen wollen da nicht mitmachen :lollen

OK! Spaß bei Seite.... ich denke mal, - viele machen sich darüber viel zu viele gedanken.... und könnte ich so den Al mit einem Zahnarztbesuch vergleichen,
wäre ich der glücklichste Mensch .... ich habe schiss vor dem Zahnarzt, das ist schon schlimmer als eine Pychose.....!

Gruss Wolle
LG Wolle
Mein HC Tagebuch: http://www.haemochromatose-forum.de/for ... f=83&t=352



Meine Daten:
Heteor H63D; Ferritin 1160/Transferin 289/ -sättigung 49%/ Eisen 35,4(2005) - Diabetes (09.2012) -
Abstinent (ab 2010 ) - Nichtraucher (auch schon ganz schön lange ) jetzt Erhaltungs-AL´s ( 56 / 25275 [gesamt Al / ml.] )
Stand: 12.2016
Marie
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Beitrag von Marie »

Hi Wanderer zwischen den Welten,

willkommen in der HH-Welt!

Du hast eine ganz besondere Art, mit der Krankheit umzugehen, Du siehst in allem etwas Positives - das gefällt mir!
Wenn Du in den Beiträgen stöberst, findest Du viele Berichte über den ersten Aderlass (von mir unter "ich hab es auch").

Pass gut auf Deine Venen auf!

Liebe Grüße Marie
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Manes
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Beitrag von Manes »

Hallo Wanderer,

willkommen im Club der :al ler. Meine gesammte :al geschichte findest Du hier: http://www.haemochromatose-forum.de/vie ... highlight=

Ich hoffe, dass Du keinNadelphobiker bist oder durch die :al wirst.

lg

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
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BirgittaM
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Beitrag von BirgittaM »

Ja, wir sind ein ziemlich exklusiver Club mit blutigen Aufnahmeritualen.... :erschreck :D
Gruß, Birgitta

Ärzte vollbringen Wunder, die sich manchmal erst in einer anderen Welt manifestieren (unbekanntes Genie).
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wanderer
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Beitrag von wanderer »

Dann werde ich beschließen, stolz auf mich zu sein.

Auch liebe Grüße

wanderer
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christiane
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Beitrag von christiane »

...das kannst Du auch sein, immerhin ist der Anfang gemacht und nun kanns (fast) nur abwärts gehen (nur mit dem Werten natürlich :wink: )
Liebe Grüße
Christiane



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Wenn nicht jetzt, wann dann?? !!
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Lia
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Beitrag von Lia »

Hallo Wanderer,

Glückwunsch zum ersten AL :D

Für mich war es damals auch ein besonderes Erlebnis und ich habe es als seltsam empfunden, denn so spektakulär ist ein Aderlaß nun eigentlich wirklich nicht.
Fühlte mich danach merkwürdig leicht, also ob kiloweise Eisen aus meinem Körper gezogen worden wäre, dabei war es "nur" die Erleichterung, daß ich ab nun vor den Schäden einer Erbkrankheit bewahrt wurde bzw die weiteren Folgeschäden verhindert werden konnten.
Es tat mir gut, etwas gegen diese ungehemmte Eisenspeicherei machen zu können.

Abgesehen davon war die Stimmung in der Arztpraxis ausgesprochen lustig. Der Kollege meines Hausarztes schaute auch herein, ich war irgendwie Exotin, die erste Aderlaßpatientin damals, und er fragte, sind Sie die mit der Hämochromatose, und wir unterhielten uns nett, auch mit der fähigen und ebenso netten Assistentin usw . Es fehlte nur noch Kaffee und Kuchen.... :wink:


Dieses "High" gefühl hatte ich allerdings nur beim ersten Aderlaß, danach wurde es Routine. Die nette Grundstimmung blieb, weswegen ich mich in dieser Praxis sehr wohlfühle und den Leuten dort auch mal einen Döner für die Mittagspause hole :mrgreen:

Alles Gute für Deine weiteren Aderlässe :D

Liebe Grüße


Lia
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BirgittaM
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Beitrag von BirgittaM »

Dafür krieg ich jetzt (nach 14 ALs "ohne") dank der schön kühlen NaCl-Infusion danach endlich auch mal das "Frier"gefühl... :bibber
Am Dienstag rück ich da mit der Heizdecke an :aerger (muss ich aber vorher noch eine Busfahrt in die Heide machen, ich hab gar keine Heizdecke... :achso )
Gruß, Birgitta

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wanderer
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Beitrag von wanderer »

Liebe Leute,

danke für Eure netten und ermutigenden Rückmeldungen.

Ich habe schon wieder eine Frage.
Hat Jemand(in) von Euch Ahnung, wie sich AL auf Diabetes auswirkt?
Meine Überlegung:
Wenn Eisenablagerungen in den Langerhans´schen Inseln der Bauchspeicheldrüse (dort wird insulin produziert) durch AL rückgängig gemacht werden können, wird dann auch die Insulinproduktion wieder erhöht und somit der Blutzuckerspiegel besser reguliert?

Sich und Euch fragend :?:

wanderer
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Manes
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Beitrag von Manes »

Hmm,

gute Frage, ich denke allerdings, dass die zerstörten Langhanszellen nicht wieder hergestellt werden können. Ist aber bestimmt abhängig vom diabetes Typ. Bei Typ II Diabetikern könnte allerdings an Deine These was dran sein. Wäre mal zu überprüfen. Da aber dabei eine Rezeptorenblockade in den Glucoseverwertenden Zellen vorliegt, halte iuch das für sehr unwarscheinlich.

lg

Manni
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fenja
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Beitrag von fenja »

Hallo Wanderer,

freu dich ruhig und sei stolz. Du wirst sehen, bald ist das wie Ölwechsel am Auto und alles läuft leichter.

Diabetes: Es gibt tatsächlich Hinweise, dass sich der Aderlass in Diabetikern positiv auf Insulinsensitivität und Glukose auswirkt. Kannst du English, guckst du hier: http://endo.endojournals.org/cgi/reprin ... 1/5305.pdf, wobei man die Referenz 24 weiterverfolgen müsste.

@BirgittaBitte wirklich um eine Decke bzw. nimm dir eine mit... Ich weiss, wenn es die Kollegen sind, ist es vielleicht nicht so einfach, aber wenn ich denke, wie ich sonst schlottern würde... Wieso muss die eigentlich gekühlt sein? Das Zeug wird doch nicht schlecht, oder?

LG, Fenja
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Manes
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Beitrag von Manes »

@ Fenja,

kurzer Bericht aus meiner Rettungsdienstpraxis. Die kristalloiden Infusion sind bei uns eigentlich nicht gekühlt, sondern, sie liegen einfach im Auto und passen sich der Umgebungstemperatur an.
Sie liegen zwar in einem Wärmeschrank, dieser ist allerdings seit ca 4 Jahren ausgeschlatet, weil es wohl irgendwo eine Untersuchung gegeben hat, dass diese Infusionen dann doch schneller mit pyrogenen Keimen verseucht sind und das Haltbarkeitsdatum dann nicht mehr stimmt. das Ergebnis ist dann, dass die Patienten regelmäßig sagen, brrrrrr, jetzt wird mir kalt. Auch einem Unterkühlten damit zumindest etwas wärme zuzuführen ist somit nicht mehr möglich. Ist vor allendingen bei den jetzigen Temperaturen echt prikelnd.
Ich gehe mal davon aus, dass auch kein allg. Mediziner hingeht und seine Infusionen in den Kühlschrank stellt.
kleiner Tip, zumindest wenns Kunststoffflaschen ohne Metallversiegelung sind, versucht mal 30 sekunden Mikrowelle bei ca 600 Watt, dann werden die Infusionen etwas Wärmer. Sollte eigentlich auf die kürze, bis zur Anwendung nix ausmachen.

lg

Manni
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fenja
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Beitrag von fenja »

Lieber Mani,

aaaha - vielen Dank! Also können die doch "schlecht" werden, quasi. Ist ja interessant. Ich geh ja zum Aderlass ins Krankenhaus und die haben da so "halbweiche" Plastikflaschen - ich werde das den Damen jedenfalls mal vorschlagen.

Best Grüsse und ein wunderschönes Winterwochenende,
Fenja
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BirgittaM
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Beitrag von BirgittaM »

Wirklich gekühlt ist die Infusionslösung natürlich nicht, aber wie Manni schon so richtig bemerkt hat, passt sich das Zeug der Raumtemperatur an, was dann so ca. 20 °C (ist jedenfalls die Raumtemperatur in unserer klimaanlagengeregelten Abteilung in der Klinik) wären.
Macht 16 °C Unterschied....*schnatter* :bibber
Ist auch eine ganz neue Erfahrung für mich gewesen, deshalb war ich völlig unvorbereitet. In der Klinik mutmaßt man schon, ich hätte so eine Art Magmakern, weil ich immer noch nur im kurzärmeligen T-Shirt und weißer Hose herumlaufe, wo sich die Kollegen doch schon mit Rollkragenpullover , dicken Socken und Halstüchern wärmen... :shock:
Gruß, Birgitta

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