ich werde eben noch mal ernst, auch wenn Dokanjas Thema bislang im Kaffeeklatsch steht ....dann höre ich damit auf

Es ist ein heikles Thema, nicht nur bei der Blutspenderegelung.
Was tun, wenn bestehende Vorschriften unsinnig sind, sogar schädlich für die Mitmenschen.
Bei Hämochromatose halte ich die bestehende Regelung für völlig unnsinnig. Sie bedeutet in meinen Augen Verschwendung, Vergeudung von wertvollem und dringend benötigten Blut.
Mittlerweile ist das Wissen um Hämochromatose seit Einführung des Gentestes so weit gediehen, daß man die Betroffenen meist vor Organschäden diagnostizieren und therapieren kann, so fallen frühere Gegenargumente ( Folgeschäden wie Diabetes etc, kontinuierlicher Medikamentengebrauch usw) in den allermeisten Fällen weg.
Was also tun, wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprechen?
Wenn es hauptsächlich um die Freiwilligkeit als Argument geht? (Man spricht uns die Freiwilligkeit ab, da wir ja immer wieder zum Aderlaß müssen, um gesund zu bleiben.)
Haben wir Hämochromatosebetroffenen nicht genauso das Recht, zu entscheiden, ob wir unser Blut, das wir sowieso für unsere eigene Therapie "loswerden" müssen, als Blutspende zur Therapie anderer Mitmenschen dienen zu lassen?
Was macht man als Bürger, wenn eine bestehende Regelung unsinnig oder gar schädlich schädlich für das Allgemeinwohl ist?
Man versucht den Dialog mit verantwortlicher Stelle.
Bei Nichterfolg anschließend mit übergeordneter verantwortlicher Stelle. Bei Nichterfolg?
Ja was macht man als verantwortlich denkender Hämochromatosebetroffener dann? Man ist im Zwiespalt.
In punkto Hämochromatose:
Einerseits fühlt man die moralische Verpflichtung, angesichts der ständigen "Rotkreuz-Blutnotstandsappelle" sein Blut nicht wegzuwerfen und daher Blutspenden zu gehen, obwohl es nicht erlaubt ist oder man hat andererseits ein schlechtes Gewissen, weil das Blut sinnlos "in den Gulli läuft" und vielleicht gerade ein Mensch sterben könnte, weil nicht genug Blutkonserven mehr vorhanden sind, wenn Blutnotstand herrscht.
Liebe Grüße
Lia