Auch ich bin neu hier

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Lia
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von Lia »

Hihi ,

ich dachte immer, nur die Patienten hätten Angst vor Aderlässen :weglauf
Meine Daumen sind gedrückt :schwester, daß der neue Doc ein mutigeres Exemplar seiner Zunft ist 8) :D
Nein, im Ernst, ich drücke Dir die Daumen, daß Du einen Arzt findest, bei dem Du fachlich und menschlich gut aufgehoben bist.

Liebe Grüße

Lia
Finquita
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von Finquita »

Hallo aus Teneriffa,

trotz meines Versprechens nicht über das Wetter zu schreiben, werde ich doch einmal rückfällig, aber nur, um Euch zu trösten. Hier ist es regnerisch, bewölkt und kalt. Wir hatten den kältesten Winter seit 40 Jahren, hin und wieder unterbrochen von einem Sonnentag. Wenn das so weiter geht, ist es in Deutschland bald schöner als hier. Aber natürlich würde ich Euch das gönnen.

Ich habe die Zeit genutzt, um alles zu verdauen und noch ein wenig im Internet zu stöbern und mich weiter schlau zu machen. Aufgrund Eurer Infos wußte ich ja nun, wonach ich suchen mußte und habe auch alles besser verstanden. Nur habe ich das Gefühl, daß das alles nicht auf mich zutrifft, wie Ihr ja auch schon festgestellt habt. Oder gibt es doch Ausnahmen?

Besonders viel nachgedacht habe ich über einen Hinweis: "Wenn der Wert der Sättigung und die genetische Disposition nicht zu einer Eisenspeicherung durch Hämochromatose passen, frage ich mich immer noch ..."

Was den erhöhten Nüchternzucker anbelangt, hat mein Mann (Diabetiker) mich an fünf aufeinander folgenden Tagen gemessen, und zwar mit folgenden Ergebnissen: 79, 88, 86, 91, 88, also völlig normal. Der von der Klinik gemessenen Wert muß wohl eine Ausnahme gewesen sein, da mein Nüchternzucker noch nie erhöht war.

Hat jemand von Euch eine Ahnung, welche Untersuchungen ich vom Doc "verlangen" soll? Ich werden in den nächsten Tagen mal den neuen Doc besuchen und die Lage dort ausloten.

Für Antworten bin ich wie immer sehr sehr dankbar.

Liebe Grüße von

Finquita, die eigentlich Gisela heißt.
Marie
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von Marie »

Hallo Finquita!

Ich denke, Du müsstest herausfinden lassen, warum Dein Ferritinwert erhöht ist!
Normalerweise tritt ja bei heterozygoter Genmutation keine Eisenspeicherung auf, aber wer weiß ...?
Wenn weitere Faktoren hinzukommen, die es begünstigen!?
Kontrollierte Aderlässe (Hb-Wert beobachten) würden sicher nicht schaden.

Ich wünsche Dir einen kompetenten Arzt - ansonsten musst Du wohl auf den Termin in der Klinik warten.

Liebe Grüße Marie :winken
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Manes
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von Manes »

Es gibt da noch diverse Entzündungsparameter, die vl mal gecheckt werden sollten, Tumormarker??
Und nicht vergessen, das Ferritin nochmal kontrollieren, wenn beim Zuckr schon eine einmalige Abweichung aufgetreten ist, warum denn nicht auch beim Ferritin.

lg

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
Finquita
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von Finquita »

Hallo Manni,

zu erst einmal vielen Dank.

Der Ferritinwert war kein einmaliger Ausrutscher; er betrug im Juli 2004 423, im Jan. 2008 570, Juni 2008 541, Sept. 08 325, Dez. 08 555.

Ein Tumormarker wurde bestimmt (marcadores tumorales): ß-2 microglobulina 1,40 yg/mL (Intervalo de referencia 0,80 - 2,20).

Auch der Rheumafaktor wurde bestimmt (factor reumatiodeo): 9,6 yl/mL (Intervalo de referencia inferior a 14).

Könntest Du mir bitte sagen, welche Entzündungsparameter ich noch bestimmen lassen soll. Ich habe leider keine Ahnung und möchte meinem neuen Arzt, sofern er sich denn überhaupt zuständig fühlt, genau sagen, was ich möchte.

Ich danke Dir schon im voraus und wünscheDir eine gute Nacht (falls Du nicht schon schläfst).

Liebe Grüße

Gisela (Finquita)
cyco
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von cyco »

Liebe Finquita,
ich habe mir Deine Beiträge mal durchgelesen und versucht ein Bild zu machen. Du hast ja von den anderen Leuten hier im Forum auch schon viel brauchbares lesen können. Vorab, Ferndiagnose ist schwierig bzw. nicht möglich - das betrifft eigentlich alles hier im Forum. Wir können nur Tips geben, ob das zu Deiner Genesung oder Diagnose beiträgt ist fraglich.

Ich fass noch mal kurz stichpunktartig zusammen:
Oberbauch-Ultraschall war unauffällig (also keine sichtbaren Veränderungen am Gewebe der Leber, Bauchspeicheldrüse und Gallenblase). Ultraschall ist mittlerweile strukturell so hochauflösend, da sieht man sogar Strukturen bis 1 mm Größe). Ich denke, hier kann man ersteinmal beruhigt sein.

Deine Ferritinwerte sind im oberen Grenzbereich bzw. leicht erhöht. Üblicherweise sind bei Frauen über dem 60. Lebensjahr Werte über 600 keine Seltenheit und nicht beunruhigend. Der derzeitige Referenzbereich bei Frauen ab 60 Jahren ist kleiner als 650 ng/ml (oder µg/l). Ja, richtig gelesen - 650 ng/ml). Lässt sich auch in diversen Laborlexika nachprüfen (z.B. online hier: http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Info ... rritin.htm) - Aber vorsicht beim Lesen solcher Seiten. Als Laie kann man schnell was falsch interpretieren. Ich würde NUR (einzig und allein) anhand dieses Wertes auch noch keinen Aderlass bei Dir initiieren und vornehmen. Da müssen noch andere Faktoren erfüllt sein. Wobei Aderlässe nicht schaden (wenn man diese sinnvoll einsetzt).

Dein CRP (das sog. C reaktive Protein, ein akutes Phase Protein, welches im Rahmen jeglicher Entzündungen oder zellulärer Prozesse nach oben reguliert, also erhöht wird) ist erhöht. Mit etwa 35 zwar noch nicht exorbitant, aber immerhin. Das spricht schon für Deine Gelenkprobleme in den Händen, kann aber auch durch Magen/Darm-Infekte, einen Schnupfen oder Schlimmeres erhöht sein. Dann aber auf Werte jenseits der 100er Marke. Also auch hier kein Grund zur Panik. CRP reagiert sehr, sehr schnell. So schnell wie es erhöht ist, ist es auch schon wieder auf Normalwert zurück.

Heterozygotie bedeutet, dass Du Merkmalsträger bist. Etwa jeder 100ste Mensch (ich denke, dass es sogar noch mehr sind) ist Merkmalsträger. Dort ist es nahezu ausgeschlossen (nicht unmöglich), dass es zu einer Eiseneinlagerung im Rahmen der primären Hämochromatose kommt. Was nicht heisst, dass Du nicht aus anderen Gründen veranlagt bist, Eisen einzulagen. Übrigens nicht nur Eisen ist schädlich, fast jedes Metall ist in zu hoher Konzentration schädlich, also auch Kupfer, Natrium und der gleichen.

Was die Tumormarker angeht, so ist davon abzuraten, welche bestimmen zu lassen. Die Tumormarker sind dann sinvoll, wenn bereits ein diagnostizierter Krebs (Tumor) vorliegt. Dann bestimmt man die Werte um eine Verlaufskontrolle zu haben. Zur reinen Erstdiagnose sind sie absolut nicht geeignet. Es gibt nur einen Marker, der sehr spezifisch ist und das ist PSA (das sog. Prostata Spezifische Antigen). Diese bestimmen gute Urologen bei Männern ab dem 40. Lebensjahr als Vorsorge bezüglich des Prostatakarzinoms. Alle weiteren Tumormarker können genau wie nahezu alle anderen Werte in Deinem Körper schwanken und dich "verrückt" machen.

Stell Dich einfach nochmal bei einem Internisten vor, beschreib Dein Anliegen und sage ihm nichts darüber, dass Du bereits in Behandlung warst und was dabei herausgekommen ist. So ist dieser nicht voreingenommen und kann Dich richtig (anamnestisch) untersuchen.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft. Und bedenke, dass soll jetzt gar nicht böse oder ironisch gemeint sein - mit 64 ist man eben auch keine 24 mehr. Da tut schon mal das ein oder andere weh und macht Beschwerden und auch die Hormone (die vorher zur Genüge da waren) spielen verrückt. Viele vergessen das immer.
LG, Cyco
Marie
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von Marie »

Hi Cyco,

auf Deine letzten Sätze an Finquita reagiere ich etwas empfindlich u. kann sie nicht unkommentiert stehen lassen! :nana

Vor Diagnose meiner Hämochromatose hat mein Hausarzt sich ähnlich geäußert.
Als ich mich über Gelenkprobleme beklagte, meinte er: "Gucken Sie doch mal in Ihrem Ausweis nach, wie alt Sie sind."
(Meine erhöhten Leberwerte kommentierte er folgendermaßen: "Man sieht halt, dass Sie gerne mal ein Gläschen trinken.")

Glücklicherweise habe ich mich mit diesen Aussagen nicht zufrieden gegeben u. bin schließlich selbst darauf gekommen, dass ich eine Hämochromatose habe.

Also Vorsicht: Alter bedeutet nicht unbedingt Krankheit (und mit 64 haben die Hormone sich eigentlich schon wieder beruhigt)!

Liebe Grüße Marie :winken
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Lia
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von Lia »

Finquita:
Proteina C reactiva <0.3mg/dL = Intervalo de referencia inferior a 0.5
Aus meiner Sicht ist der Wert für CRP unauffällig und liegt im Referenzbereich.

Ferritin von ca 600 ng/ml sieht man bei Frauen in älterem Lebensalter nach Menopause öfter, ich halte dies jedoch nicht für unbedenklich, auch wenn dies immer wieder v.a. in älteren Quellen zu lesen ist, welche einen Referenzbereich für Ferritin angeben, der sich für mich nicht nachvollziehen läßt, v.a. wenn man es z.B. in Relation sieht, wie es mit den Referenzbereich für z.B. Cholesterin gehalten wird- welcher durch Medikamente (!) reguliert werden kann. Aderlässe sind nur im Interesse des Patienten, nicht jedoch im Interesse der Industrie.
Finquita, ich würde das mit dem neuen Arzt besprechen und durchaus dranbleiben, Deine Beschwerden und auch das wenn auch nur geringgradig erhöht Ferritin abzuklären und dann je nach Ergebnis gegebenenfalls Aderlässe /Blutspenden durchführen lassen.
Quantitative Aderlässe (="Probeaderlässe", vorsichtig, und immer unter Berücksichtigung des Hb-Werts usw.) können einen indirekten Nachweis einer Eisenüberladung bringen und so auch schon vor einer gefestigten Diagnose Sinn machen. Es kann also sein, daß Dein Arzt dies vorschlägt.

Liebe Grüße


Lia
cyco
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von cyco »

Liebe Marie,
wie ich schon geschrieben habe. Die Sache mit dem Alter habe ich ganz und gar nicht böse gemeint.
Anhand des Umfangs meines Kommentars siehst Du hoffentlich, dass ich mir mehr Mühe mache als Dein Arzt damals.
Ich finde es verwerflich, wenn man einen Patienten abspeisst und ihm sagt, er solle weniger trinken. Es kommt aber immer auch auf das Verhältnis an, welches man zu seinem Arzt hat.
Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich mir auch nicht gern ins "Handwerk" reden lassen würde. Klar ist das Internet eine Plattform, wo man viele Informationen austauschen kann. Aber man muss dabei sehr aufmerksam sein und versuchen das Sinnvolle vom Sinnlosen zu trennen. Nicht alles, was bei Wikipedia etc, steht ist richtig, sinnvoll oder hilft weiter. Ich muss hier mal eine Lanze für die Ärzteschaft brechen. Ich weiss, dass es extrem viele schlechte Ärzte gibt. Aber es gibt auch gute (und das nicht zu wenig). Was ich sagen will, wenn man dem Arzt nicht vertraut, dann soll man besser nicht hingehen. Das hilft ihm und auch dem Patienten mehr als alles andere. Bitte nicht falsch verstehen. Ich bringe mal ein besseres Beispiel als das mit dem Bäcker: ich gehe doch auch bei Flügen (und ich fliege viel) nicht ins Cockpit und sage dem Piloten wie er die Maschine zu steuern hat, nur weil ich mal im Internet gelesen habe, wie das geht. Wie gesagt, bitte nicht falsch verstehen.
Das beste Beispiel für derartige Missverständnisse ist das mit dem Ferritin (akut hier in diesem Beitrag). Bei Frauen über 60 sind erfahrungsgemäß Werte bis 600 (und das hat nichts mit alter Literatu etc. zu tun) völlig normal. Da verunsichert man einen Laien sehr, wenn man ihm (ferndiagnostisch ohne Anamnese und Untersuchung) schreibt, er/sie solle unbedingt Aderlässe vornehmen, weil der Wert 500 ist. Ich hoffe, ihr versteht was ich meine.
Also, wie gesagt, das mit dem Alter nicht böse auffassen.
LG, Cyco

PS: Referenzbereiche sind nicht immer und universell gültig. Alle Werte unterliegen starken Schwankungen (von Jahr zu Jahr, von Labor zu Labor und Mensch zu Mensch). Der Mensch ist ein dynamisches System. Man muss es nur richtig interpretieren können.
Marie
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von Marie »

Hi Cyco,

ich bin mir sicher, dass Deine Aussage bezüglich des Alters nicht böse gemeint war.
Aber auch gut gemeinte (unbedachte) Äußerungen können Schaden anrichten oder wenig sinnvoll sein.

Nach meinem Empfinden zeichnet sich dieses Forum (im Gegensatz zu vielen anderen) durch eine hohe fachliche (u. soziale) Kompetenz aus;
hier werden eben keine Ferndiagnosen gestellt, sondern es wird umfassend nach dem Grund für Beschwerden gesucht u. dabei oft Ursachen aufgezeigt oder Hilfestellungen gegeben, die nicht offensichtlich sind u. auf die ein Arzt deshalb nicht unbedingt kommt.
Was die Hämochromatose betrifft, gibt es ja auch hier im Forum einen riesigen Erfahrungsschatz (in den Beiträgen u. in den Köpfen!).

Da viele Forumsmitglieder die Beiträge kritisch lesen, werden Irrtümer, falsche Aussagen oder Missverständnisse in der Regel schnell richtiggestellt.
Es ist ein sehr schönes Forum! :applaus

Was den Umgang mit Ärzten angeht, so habe ich schon Vertrauen, aber ich hinterfrage auch einiges kritisch u. habe festgestellt, dass es durchaus Ärzte gibt, die das zu schätzen wissenl

Liebe Grüße Marie :winken
cyco
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von cyco »

Dann sind wir uns ja einig :applaus
LG, Cyco
Marie
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von Marie »

:D :D :D
Finquita
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von Finquita »

Hi,

zuerst einmal ganz lieben Dank, daß Ihr Euch wieder so um mich bemüht. Es ist ganz lieb, dass Ihr Euch wegen der Bemerkung bezüglich meines Alters Sorgen macht. Es mag sein, dass es Leute gibt, die das kränkt und das persönlich Empfinden ist ja auch unterschiedlich. Ich persönlich habe das nicht übel genommen. Es ist nun mal eine Tatsache, daß man mit 64 eher Beschwerden hat als mit 24. Der Körper und seine Organe haben nun mal schon eine lange Zeit "gearbeitet" und da können schon Abnutzungserscheinungen auftreten. Ich stimme Euch zu, dass man nicht alles auf das Alter schieben sollte und zuerst einmal entsprechende Untersuchungen vornehmen sollte. Aber - wie gesagt - bis auf wenige Ausnahmen, man merkt das Alter schon, wenn man sich im Kopf auch noch jung fühlt und für fest alles Verständnis hat und vieles mitmacht.
Ich habe mal etwa sehr nettes gelesen: "wer mit 50 aufwacht und ihm tut nichts weh, der ist tot". - Sicherlich ein bisschen überzogen.

An Cyco:
Ich weiss Deine Mühe sehr zu schätzen, war ja nicht wenig zu lesen und Deine Antwort war auch sehr ausführlich und hilfreich. Auch Dir möchte ich noch einmal persönlich sagen, daß ich das mit dem Alter nicht übel genommen habe. Du hast es sicherlich nicht so gemeint, wie es für einige herüber gekommen ist. Es gibt sicher sensiblere Menschen (obwohl ich eigentlich recht sensibel bin), denen das übel aufstösst. Aber ich denke, ich weiss wie alt ich bin, habe einen Spiegel zu Hause, der mir das bestätigt - und trotzdem fühle ich mich sooooo jung, wenn auch nicht gerade körperlich.

Der Hinweis auf den Besuch bei einem anderen Internisten ist sehr gut, aber in der Praxis nicht realisierbar. Hier in Spanien bekommt man beim zuständigen Gesundheitszentrum einen Arzt zugeteilt, der bei Bedarf weiter überweist (nur wartet man auf Termine je nach Fachbereich zwischen 2 Monaten, einem halben Jahr oder auch es geht gar nichts, z.B. beim Gynäkologen). Es gibt keine Möglichkeit einen anderen Arzt aufzusuchen.
Es gibt noch einen Vertragsarzt einer deutschen Krankenkasse hier. Wie schon berichtet, hat der "die Flucht ergriffen". Jetzt hat sich ein neuer Arzt niedergelassen, der von Haus aus Chirurg ist und hier hausärztlich tätig sein wird. Ob der von seiner Fachrichtung her der richtige Ansprechpartner ist? Vielleicht gibt er sich aber Mühe und ist bereit, sich damit zu befassen. Aber auch hier spielt die finanzielle Seite eine große Rolle. Der Tourismus ist ziemlich am Boden und somit gibt es auch weniger Patienten; die deutsche Krankenkasse zahlt auch nur feste Sätze, wenn auch etwas höhere als in Deutschland.

Zum Thema "schlechte Ärzte": in jedem Beruf gibt es gute und schlechte, warum sollte das bei den Ärzten anders sein; nur die Konsequenzen sind meist schwerwiegender. Es steht einem ja normalerweise frei (zumindest in Deutschland) eine zweite Meinung einzuholen. Ich glaube eher, dass manche Ärzte relativ gleichgültig sind oder festgefahren sind, wie immer man das nennen mag. Die vielen Gesundheitsreformen machen ihnen das Leben aber auch nicht gerade einfacher und Fortbildung ist sehr zeitaufwändig. Aber das alles würde hier zu weit führen. Ich habe in Deutschland viele Ärzte angetroffen, die mich durchaus ernst genommen haben und bereit waren, zu erklären und auch zu diskutieren (einem habe ich sogar sehr wahrscheinlich mein Leben zu verdanken). Es wurden allerdings immer nur wenige Laborwerte bestimmt (aus Kostengründen) und mein Ferritin hat nur ein Arzt bestimmen lassen (da habe ich Euro 25,-- zusätzlich für erweiterte Laboruntersuchungen bezahlen müssen). ........


Nochmals lieben Dank an Dich und einen schönen Wochenanfang
wünscht
Finquita

Marie: Ich finde es lieb, wie Du dich einsetzt. Aufgrund Deiner Erfahrungen kann ich das auch gut verstehen. Wie schon erwähnt, es ist richtig, das Alter allein nicht gleich Krankheit sein muss, es wird aber wahrscheinlicher.

LG von Finquita
Finquita
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von Finquita »

Hallo liebes Forum,

nachdem sich bei mir einiges getan hat, möchte ich Euch noch einmal um einen Rat bitten.

Zuerst einmal hat sich inzwischen der neue deutsche Arzt niedergelassen. Er ist Chirurg, aber sehr bemühlt. Er hat auch neue Laborwerte veranlasst. Die Ergebnisse hänge ich hinten an.

Nun hatte ich endlich den lang erwarteten Termin bei "digestivo". Das Problem dort waren aber meine nicht allzu guten Sprachkenntnisse bzw. der Doc war schon älteren Semesters und hat keine Anstalten gemacht, dass ich ihn überhaupt verstehen konnte (unter sich geschaut und genuschelt).

Jetzt möchte ich Euch fragen, ob ich Eurer Meinung nach überhaupt noch etwas unternehmen muss.

Nun die neuen Werte:
Ferritin 419
Eisen 146
Saturation 45,5
Transferrin 221,4
TIBC 321
Zur Erinnerung: ich bin C282Y heterozygot

Ich sage schon mal im voraus ganz lieb danke für Eure Antworten.

Liebe Grüsse aus Teneriffa
Finquita
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Lia
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Re: Auch ich bin neu hier

Beitrag von Lia »

Hallo,

nochmal kurz einen allgemeinen Nachtrag zu älteren Menschen und deren häufig deutlich höherem Ferritinlevel im vergleich zu Menschen in jüngerem Lebensalter.
Ich sehe das kritisch und was ich da mal geschrieben habe, hatte Hand und Fuß bzw Studien als Hintergrundwissen. Denn verschiedene Studien haben gezeigt, daß hohe Ferritinlevel auch bei älterer Bevölkerung nicht nur ausschließlich als normales physiologisches Phänomen angesehen werden können. So wiesen in einer Studie ältere Menschen mit (im für ältere Personen oft angegebenen Normbereich liegenden) höherem Ferritin eine erhöhte Sterblichkeit und erhöhtes Krankheitsrisiko für maligne Erkrankungen auf als ältere Menschen mit niedrigerem Ferritin. Aderlässe auf Senkung und Erhaltung des Ferritins in einem Bereich von 25-60 ng/ml zeigten eine positive Wirkung usw. Es gibt einige solcher Studienergebnisse, die ich hier mal irgendwann in einem gesonderten Thread einstellen werde.
Daher vertrete ich die Ansicht gemäß dieser Studien, daß ein niedrigerer Zielbereich Ferritin als z.B. Ferritin von 600ng/ml o.ä. immer anzustreben ist und nicht einfach deswegen normal ist, nur weil hohe Ferritinwerte bei Älteren recht häufig in westlichen Wohlstandsländern anzutreffen sind und als normal dargestellt werden, nur weil man sich mit dem Potential dieser Werte nicht wirklich auseinandergesetzt hat.

Nun konkret:
Reduzierung von noch vorhandenem Übergewicht macht immer Sinn. Insbesondere wenn Deine anderen Werte immer noch ähnlich aussehen wie
Parámetro Resultado Unidades Intervalo de Referencia
Hemoglobina 15,3 g/dL 12,0 - 15,0
Hemoglobina corpuscular media 32,6 pcgrm 27,0 - 32,0
Glucosa 115 mg/dL 76 - 110
Acido urico 5,85 mg/dL 3,40 - 5,70
Colesterol total 209 mg/dL 150 - 200
.
Dadurch kann das Ferritin bereits sinken.
Das Ferritin weist bei Dir keine langfristig steigende Tendenz auf. Bei vermehrter Eisenanspeicherung steigt das Ferritin ohne größeren Eisenverlust durch z.B Blutungen im Laufe der Zeit meist immer weiter an.
Dennoch gibt es ja Hinweise für leicht erhöhte Körpereisenspeicher (neben den Eisenlaborparametern weisen ja auch Hb=Hemoglobina 15,3 g/dL 12,0 - 15,0 und MCV=Hemoglobina corpuscular media 32,6 pcgrm 27,0 - 32 darauf hin). Dann könnte man, falls man Deinem eben nur geringgradig erhöhten bzw "hohen"Ferritin nun nicht nachgehen möchte z.B. Blutspenden gehen, was ja auch Menschen mit nicht erhöhten Körpereisenspeichern tun können. Dagegen ist medizinisch wohl nichts einzuwenden, wenn man (weil der Ferritinwert dafür etwa zu wenig erhöht ist, um solchen Aufwand zu treiben)
nicht andere Nachweismethoden vermehrter Eisenanspeicherung anwenden will (Desferaltest, Probeaderlässe...).
Ich persönlich (Laie.....) halte auch bei nur gering erhöhtem Ferritin und aufgrund der positiven Erfahrungen von unklaren Verdachtsfällen im Forum viel von quantitativen Aderlässen sprich vorsichtigen Probeaderlässen, die nichts mit den Methoden des Ausblutens im Mittelalter zu tun haben und wundere mich, daß davor (auch bei hohem Ausgangshbwert, also geringem Risiko, den Patienten in eine Anämie zu führen) oft von ärztlicher Seite so zurückgescheut wird. Häufig sind quantitative Aderlässe als seriöse indirekte Nachweismethode dem Arzt gar nicht im Bewußtsein. Du könntest überlegen, das mal mit Deinem Arzt besprechen. (Solltest Du die Studien in kurzer deutscher Inhaltsangabe von mir haben wollen, kann ich Dir was als Entwurf als Private Nachricht schicken)
Oft bewirkt aber schon weitere Gewichtsreduzierung bei Übergewicht zumindest eine Senkung des Ferritinwerts.
Und last but not least sicherlich bekannt, daß Alkohol auch bei normalen Leberwerten immer nur in Maßen und nicht in Massen. :wink:

Liebe Grüße

Lia
Antworten