Hallo Koch,
ich glaube, Marie wollte Dich mit ihrem Beitrag nicht zum Alkoholkonsum ermutigen
Marie hat geschrieben:
Die psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie die körperliche, deshalb verkneife ich mir auch nicht alles, was Freude macht! Was nützt ein langes Leben, wenn man es nicht genießen kann!?
Jedenfalls solltest Du meines Erachtens nicht diesen Schluß daraus ziehen:
Koch1 hat geschrieben:
Ja da hast Du schon Recht. Was nutzt ein langes Leben ohne Genuss.
Aber ich versuche es mal bis ich unter dem Ferritin Wert 1.000 bin.
Hat man eine nur geringgradige Eisenüberladung ohne Hinweise auf einen Leberschaden, ohne erhöhte Leberwerte, dann ist moderater Alkoholkonsum ok.
Aber:
Bei Leberschaden oder Hinweisen auf einen Leberschaden, erhöhten Leberwerten, sollte man auf Alkohol ganz verzichten, bis die Eisenspeicher entleert sind und die Leber wieder fit und erholt ist, so weltweiter Konsens der Hämochromatose-Empfehlungen. Ich würde daher mit Alkohol warten, bis Dein Arzt das ok dafür gibt. Und auf keinen Fall einfach so bei Erreichen von 1000 ng/ml wieder mit Alkohol beginnen. Was hat Dir Dein Arzt geraten?
Paar Hintergrundinfos:
Du hast ein Ferritin von 1400 ng/ml, also hoch genug, dass ein Risiko für Eisen- Organschädigungen bestehen kann. Auch eine Eisenüberladung von unter 1000 ist bei bestehendem Leberschaden nicht harmlos. Bei Dir liegt bereits ein Leberschaden vor. Wenn auch "nur" eine Fettleber, die sehr häufig in der Allgemeinbevölkerung ist. Eine Fettleber kann aber weiter fortschreiten in eine Fettleberhepatitis. Ursache dafür ist möglicherweise die zusätzliche Schädigung einer bereits belasteten Leber durch weitere schädliche Einflüsse (second-hit-Theorie). Selbst ganz ohne Hämochromatosemutationen wäre eine Fettleberhepatitis nicht mehr so harmlos, da man bei einer Fettleberhepatitis ein erhöhtes Zirrhoserisiko hat.
Alkohol verstärkt die Eisenaufnahme, z.B. Bier. (Roter Wein enthält sehr viel Eisen, aber viel auch Substanzen, sog. Tannine, die die Eisenaufnahme hemmen.
Bei übermäßigem chronischen Alkoholmißbrauch kann es -auch völlig ohne Hämochromatosemutationen- zu einer teils gravierenden Eisenüberladung der Leber kommen.
Viele Alkoholabhängige haben eine Eisenüberladung.
Alkohol ist ein Lebergift und Eisen ist ein Lebergift.
Als Gifte im Übermaß wirken sie beide leberschädigend und fördern die Krebsentstehung.
Die Dosis macht das Gift.
Eisen und Alkohol im Übermaß wirken zusammen nicht nur- wie jemand hier schrieb, doppelt- giftig, sondern sogar potenziert, also mit mehr als doppelt so starkem Effekt schädigend.
Hier die Dosis-Grenzwerte für Lebergesunde auf http://www.kenn-dein-limit.de
http://www.kenn-dein-limit.de/alkohol/
Diese Grenzwerte liegen nach aktuellen medizinischen Studien für Frauen bei 12g und für Männer bei 24g reinen Alkohol täglich. Das bedeutet:
Als Frau sollten Sie maximal 1 Glas Alkohol pro Tag trinken und an mindestens 2 Tagen pro Woche auf Alkoholkonsum verzichten. Als Mann sollten Sie maximal 2 Gläser pro Tag trinken und ebenfalls an mindestens 2 Tagen pro Woche ganz auf alkoholische Getränke verzichten.
Liegt der Alkoholkonsum über der Grenze von 12g bzw. 24g täglich, ist das Risiko für die Entstehung von Alkoholproblemen sowie eine Vielzahl gesundheitlicher Folgen und schwerer Erkrankungen deutlich erhöht.
http://www.kenn-dein-limit.de/alkohol/r ... holkonsum/
Ein kleines Glas Bier (0,25 l) enthält bei einem Alkoholgehalt von ca. 4,8 Vol.-% ungefähr 10 g reinen Alkohol, ein Glas Sekt (0,1 l) mit einem Alkoholgehalt von 11 Vol.-% enthält etwa 9 g, ein Achtel Glas Wein (0,125 l) mit einem Alkoholgehalt von 11 Vol.-% enthält etwa 11 g reinen Alkohol, mit einem Gläschen Spirituosen (4 cl), etwa einem Schnaps oder Magenlikör, mit einem Alkoholgehalt von ca. 33 Vol.-%, nehmen Sie auch ungefähr 11 g reinen Alkohol zu sich.
Kurzum:
Derzeit hast Du eindeutig zu viel Eisen intus, sprich Deine Leber wird durch leberschädigendes Eisen belastet. Und es gibt bereits eine leichte Leberschädigung. Ich würde meiner Leber derzeit keine weiteren Belastungen zumuten wollen und es gibt genügend andere Möglichkeiten, alkoholfrei das Leben und Küchenköstlichkeiten zu genießen. Aber besprich das mal mit Deinem Arzt.
Liebe Grüße
Lia
edit 19.00: noch ergänzt