wolle hat geschrieben:Konrad ich muss Dir gestehen, ich kenne:
Deine Leckerei: " die französische Spezialität Cassoulet " garnicht,
( noch weniger wie Saumagen oder Baierische Weißwurscht

) da wird mir auch kein Starkoch helfen können ....
wollte heute morgen noch nach gegooglet haben, aber habe es dann doch vergessen

ich schäme ganz doll dafür,
habe jetzt mal nachgeschaut, aber so richtige Begeisterung habe ich an mir noch nicht entdecken können ...
das erinnert mich zu nächst an Bud Spencer ....
Leckerei???
Das ist so, als würde man zu einem 500 Pfund schweren Sumoringer "niedlich" sagen.

(...grummel...Banause...grummel...wohl Labskaus geschädigt...grummel...)
Oder, und da sind wir wieder beim Gesundheitstagebuch, - denke da mal im Fitnissbereich, die Fitniss-Tracker, die über Apps ausgelesen werden, - wo man sich ja auch in Portalen registrieren kann, - und auch dort wie von Geisterhand, wenn auch ananymisiert, die Daten weiter verarbeitet werden, genauso jetzt im Diabetesbereich mit dem FreeStyleLibre, welches wohl auch über GPS ausgelesen werden kann?! ....
Und das wird alles mehr werden,
also warum Tagebuch führen, wenn andere das schon für uns tun!?
Tja, ich glaube nicht, daß sich eine größere Zahl von Leuten permanent medizinisch "tracken" lassen wollen.
Das bleibt Leuten mit einer medizinischen Indikation und Nerds vorbehalten.
Wobei man auch mal genauer hinschauen sollte, welche physiologischen Werte diese Spielzeuge ermitteln und vor allem, mit welcher Genauigkeit. Momentan gibt es einen großen Hype darum, weil die Leute sich nicht erklären können, wie die Dinger funktionieren, und daher Wunder erwarten. Fakt ist aber, daß selbst Geräte, die behaupten medizinische Meßinstrumente zu sein, mehr "Raten" als "Messen". Die Blutdruckmesser fürs Handgelenk kann man z.B. alle in der Pfeife rauchen.
Hinzu kommt, daß Auswerteprogramme die Daten zwar graphisch darstellen und evtl. auch noch statistisch aufbereiten, aber in keinem Fall eine Diagnose erstellen können. Wenn man die Aufzeichnung solchen Maschinen überläßt, bekommt man lediglich einen riesigen Haufen nutzloser Daten.
Das kannst du jeden Arzt fragen, wenn man Laborwerte nach "Schema F" ermittelt, also ohne gezielte Anpassung an einen Krankheitsverdacht, dann kannst du messen bis du schwarz wirst.
Zudem halte ich den sorglosen Umgang mit diesen Daten für gefährlich.
Nicht nur, weil ich keine Lust habe, tonnenweise Reklame zu den neuesten Pharmadrops aus dem Briefkasten zu fischen, die trotz "anonymisierter Bearbeitung" seltsamerweise ihren Weg dorthin finden.
Sondern weil ich befürchte, daß meine Autoversicherung mir mitteilen könnte, daß meine Police nächstes Jahr leider das Doppelte kosten wird, weil die Verbindung der Fitnesswerte mit den Bewegungsdaten meines Autos einen höheren Wahrscheinlichkeitswert für einen Unfall ergeben hätte, der durch die bisherige Police nicht abgedeckt wäre.
Oder weil in Zukunft Durchsagen durch das Kino hallen könnten, der Patient xyz mit dem Blutdrucktracker 12345 habe das Kino sofort zu verlassen, da die von der Versicherung vorgegebenen Grenzwerte überschritten wären.
Oder weil ich nicht will, daß mir mein Feinkosthändler demnächst erzählt, es täte ihm leid, aber seine Versicherung zwänge ihn dazu, er könne mir seine Schokolade nur noch gegen Vorlage der Gesundheitskarte verkaufen...
Ach ja nicht zu vergessen .... die elektronische Gesundheitskarte ....
Ja, die elektronische Gesundheitskarte für "elektronische Schafe".
Sie dient hauptsächlich dazu,
a) den Mißbrauch des Versicherungsschutzes zu verhindern und
b) die Sorgfaltspflicht der Ärzte und Pharmaindustrie sicherzustellen und diese dadurch vor Schadenersatzklagen der Patienten zu schützen.
Soweit ich weiß, sind auch nur Daten zur Identifikation des Patienten und seiner Krankenversicherung, sowie die 8 letzten Rezepte gespeichert.
Alle anderen Nutzungen sind virtuelle Karotten für die elektronischen Schafe...
LG, Konrad