Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
Hans-G
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Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von Hans-G »

Hallo zusammen,
Ich bin neu hier im Forum, obwohl als Gast habe ich schon die letzten 2 Monate hier verbracht um mehr ueber HC zu erfahren.

Ich bin ein in England lebender Deutscher (maennlich, 42 Jahre alt). Vor 2 Wochen habe ich das Ergebnis meines HFE – Gentest (C282Y homozygote) mit der Diagnose der hereditaeren Haemochromatose (Ferritin 788, Transferrin-Saettigung 94%) erhalten.
Meine HC Geschichte bis heute fing Ende Maerz an:
Ich hatte im Maerz eine Erkaeltung mit Halschmerzen, als die abgeklungen war bin ich nach 2 Wochen wieder zum Arzt, weil ein Lymphknoten weiterhin geschmerzt hatte. Daraufhin wurde ein Bluttest gemacht, der leicht erhoehte Leberwerte aufzeigte (Bilirubin: 55 umol/L, Norm: 2-21, ALT: 60 iu/L, Norm < 40). Daraufhin hat mein Hausarzt einen detalierten Bluttest angeordnet, der die oben genannten Ferritin und Transferrin-Saettigung – Ergebnisse zeigte.
Ueberweisung zur Leberabteilung in der Uniklinik (St. James Hospital in Leeds). Ultraschall der Leber war normal, Fibroscan normal. Diese Woche habe ich meinen ersten Termin beim Haematologen.
Ich bin kein Vegetarier und trinke Alkohol, aber nicht uebermaessig. Bin sportlich mit Unterbrechungen (war Fussballspieler, jetzt HIIT), 1,78 gross, 78kg schwer.
Nun habe ich seit Ende April komischerweise leichte Schmerzen auf der rechten Seite bei der unteren Rippe. Mein Leber – Facharzt will keine Leberbiopsie durchfuehren, weil die Diagnose der HC eindeutig ist und der Ultraschall, Fibroscan und auch die Blutwerte andeuten, dass meine Leber nicht geschaedigt ist. Ich bin darueber auch froh, aber bin trotzdem noch nicht zufrieden, weil ich Schmerzen habe, fuer die ich gerne eine Erklaerung haben moechte.
Meine Fragen an Euch HCler: :frage :frage
Soll ich auf Leber-Biopsie oder andere Tests (MRI) draengen? Was haltet ihr von den Leberwerten?
Koennen die Schmerzen in den Lymphknoten von HC verursacht worden sein? Sollten noch andere Tests vor der Aderlasstherapie durchgefuehrt werden? Zum Beispiel: Herz, Niere, Bauchspeicheldruese, und so weiter. Wenn ja, was fuer Tests? Meine Angst ist, dass ich Schaedigungen habe, ohne Symptome zu haben.
Ich denke, ich hatte Glueck, dass mein Hausarzt diese Bluttests gemacht hat und er richtig auf Haemochromatose getippt hat. Ich habe jetzt schon einiges gelesen, und weiss das in vielen Faellen (auch bei einigigen von Euch) die Krankheit erst viel spaeter erkannt wurde, als schon Symptome, evtl auch Organschaeden vorhanden waren und auch lange in die falsche Richtung gesucht wurde. Aber ich habe trotdzem noch Angst, dass eventuell schon Schaeden da sind.
:daumen
Ich danke Euch allen schon einmal im voraus fuer den einfachen Grund das dieses Forum exisitiert und hier so ein reger Austausch herrscht. Dies ist das beste Forum, dass ich gefunden habe. In UK ist es leider sehr duerftig (wenn ihr ein gutes Forum in UK kennt, bitte mitteilen). Sorry dass ich die Umlaute nicht getippt habe, Ihr koennt Euch bei meinem UK – Keyboard und meiner Faulheit bedanken.
Gruss :winke
Hans-G.
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Lia
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von Lia »

Hallo Hans-G,

herzlich willkommen im Forum :winke
Vielen Dank für Dein Forumslob! So ne Rückmeldung tut uns gut!
Es gibt übrigens einige Leute hier, die nicht in deutschsprachigen Ländern leben. Hier sind schon Beiträge von Leuten, die in Spanien,China,Niederlande usw. wohnen.
Und auf die Tasten kannst Du hier tippen, wie Du möchtest. :)
Falls Du mal englisch tippen möchtest, es gibt eine Mailing-Liste des Iron Disorders Institute USA. mehr:
http://www.irondisorders.org/online-discussion-group
und in UK diese support groups: http://www.patient.co.uk/forums/discuss ... tosis-1048
http://www.dailystrength.org/c/Hemochro ... port-group

Also erstmal, Gratulation für Deinen Hausarzt, dass er so schnell geschaltet hat, was Hämochromatose angeht. :daumen
Zu Deinen Fragen:
Soll ich auf Leber-Biopsie oder andere Tests (MRI) draengen? Was haltet ihr von den Leberwerten?
Koennen die Schmerzen in den Lymphknoten von HC verursacht worden sein?
Sollten noch andere Tests vor der Aderlasstherapie durchgefuehrt werden? Zum Beispiel: Herz, Niere, Bauchspeicheldruese, und so weiter. Wenn ja, was fuer Tests?
Meine Angst ist, dass ich Schaedigungen habe, ohne Symptome zu haben.


Für die Diagnostik einer Eisenüberladung braucht es die Leberpunktion in der Tat nicht, wenn das Gentestergebnis zu den auffälligen Laborwerten passt . Mit einem postitiven Gentest gilt die Diagose hereditäre Hämochromatose dann gesichert. Du hast bereits die Diagnose hereditäre Hämochromatose sicher, auch ohne Leberbiopsie.
Eine Leberpunktion kann aber auch sinnvoll sein, wenn es Hinweise auf einen Leberschaden gibt, bei denen nur eine Leberpunktion die nötige Klarheit gibt, wenn nur so Ausmaß und Art eines Leberschadens ausreichend festgestellt werden können und das Ergebnis der Punktion einen Nutzen für die Therapie gibt.

Mit Ferritin ca 800 ng/ml ist noch von keiner eisenbedingten irreversiblen Leberschädigung auszugehen. Das müsste Ferritin höher sein. Ultraschall der Leber und Fibroscan waren unauffällig. Ob eine Leberpunktion oder eine MRT der Leber bzw des Oberbauchs dennoch bei den aktuellen Beschwerden sinnvoll sein könnte, kann natürlich nur der Arzt beurteilen. Dazu gleich mehr.
Eine Leberpunktion ist ein Routineeingriff, aber wie alle invasiven Eingriffe nicht ohne Risiko. Daher soll eine Leberpunktion eben nur vorgenommen werden, wenn davon ein diagnostischer oder therapeutischer Nutzen zu erwarten ist, der die Risiken deutlich überwiegt.
Dein Arzt macht nicht leichtfertig eine Leberbiopsie, das ist gut. (Im Forum haben wir hier zumindest in Deutschand auch schon anderes erlebt, da wurde auch schon mit nicht ausreichender Begründung schnell mal zur Punktion gegriffen, was vielleicht mit dem deutschen Gesundheitssystem zusammenhängen mag.)
Die MRT der Leber bzw des Oberbauchs tut nicht weh, ist kein invasiver Eingriff.

Hämochromatose -Symptome:
Zu den Symptomen einer Hämochromatose gehören schmerzhafte Lymphknoten nicht.

Schmerz unter dem Rippenbogen kann bei eisengeschädigter Leber im Rahmen von Hämochromatose vorkommen. (Ist die Leber fit, gibt es dort natürlich auch keinen eisenbedingten Schmerz.) Es ist eher selten, dass hier im Forum von einem solchen Schmerz berichtet wird, aber es kommt vor.

Aus Hämochromatose-Sicht sind bei Ferritin <1000 ng/ml keine irreversiblen Störungen der Organ-und Hormonfunktion zu befürchten. Daher wird ein Arzt vermutlich keinen dringenden eisenbedingten Grund sehen, weitere Tests z.B. auf Hormonfunktionen zu machen und Herz, Nieren und Bauchspeicheldrüse näher zu untersuchen. Es sei denn, es gibt Beschwerden bzw. Verdacht auf eine Störung.

Zu den Schmerzen fällt mir ein:
Ich als Patient würde darauf drängen, dass Klarheit gefunden wird, was die Schmerzen verursacht. Und je nachdem, wo die Ursache Deiner Beschwerden zu vermuten ist, sollte genauer hingeschaut werden, mit der jeweilig dafür sinnvollen Methode.
Die Erhöhung des Bilirubins scheint meines Laienerachtens vielleicht auch nicht rein durch die genetische Disposition erklärt, aber das muss der Leberspezialist beurteilen.
Frage ist, woher kommt der Schmerz? Kommt der überhaupt von der Leber? Sind Störungen, die Schmerz im rechten Oberbauch machen können, schon ausreichend durch die bereits gemachten Untersuchungen ausgeschlossen?
Wie beurteilt Dein Arzt Deine Schmerzen, wie will er weiter vorgehen?
Es gibt verschiedene mögliche Ursachen, die so einen Schmerz machen können.
Rechter Oberbauschmerz muss nicht nur direkt mit der Leber zusammenhängen.
Bei Hämochromatose-Disposition scheint mir übrigens auch eine Disposition für Gallensteine gehäuft aufzutreten, aber dies ist vermutlich mein subjektiver Eindruck.
Gallensteine müssen keine Symptome machen und es gibt auch nicht nur die bekannte Gallenkolik bei Gallensteinen, sondern auch leicht symptomatische Gallensteine, die ein wenig Druck und Schmerz machen. Vermutlich hätte man das aber im Ultraschall schon gesehen. Frag evtl. mal Deinen Arzt, ob da ein Zusammenhang bestehen könnte.

Wenn die "Leberschmerzen" zum Zeitpunkt der Leberuntersuchungen und der Hämochromatose-Diagnose eingesetzt haben, ist auch noch denkbar, dass keine organische Ursache vorliegt. Wenn zeitgleich mit der Diagnose von Hämochromatose/Lebererkrankung Schmerzen auftreten, also nicht vorher, sondern ziemlich genau nach der Diagnose, kann einem die Psyche genau in der "Leberschmerzen-Ecke Schmerzen machen. Dazu muss man nicht hypochondrisch veranlagt sein, psychisch bedingte Schmerzen hat jeder mal irgendwann mehr oder weniger.
Wenn man weiss, dass "Leberschmerzen" auftreten können, atmet man vielleicht auf der rechten Seite des Brustkorbs nicht mehr gut, weil man weiss, da ist was (die Leber) krank und schwupps, hakts und macht Schmerzen, genau in der "Leberschmerzen-Ecke" (Zwerchfellmuskulatur kann nicht störungsfrei arbeiten durch fehlerhafte Atmung).
Bevor man Deine Beschwerden als psychisch ansieht, sollten natürlich organische Ursachen ausgeschlossen werden.
Wenn Lymphknoten nach Infekt noch weiter schmerzen, teile dies Deinem Arzt mit, falls noch nicht geschehen.

Soweit für heute-Hoffe, meine Antwort hilft Dir etwas weiter. :)

Liebe Grüße übers Wasser nach UK!

Lia
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christiane
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von christiane »

Hallo Hans-G.

Lia hat ja alles wissenswerte geschrieben, daher bleibt mir eigentlich nur herzlich willkommen zu sagen.

Ich kenne in GB nur folgende Seite: (die sicher auch irgendwie ohne FB zu öffnen ist):
https://www.facebook.com/Hemochromatosis

Ach ja und die Schmerzen rechts unter den Rippen kenne ich auch! Aber die Leber verursacht ja keine Schmerzen, sagte mir gerade neulich wieder Dr. Nielsen von der Eisenstoffwechselambulanz (was für ein Wort!) in der Uni-Klinik in Hamburg.

Fühl Dich hier wohl!
Liebe Grüße
Christiane



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Hanne
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von Hanne »

Hallo! :hallo

Du hast ja schon reichlich Antwort von Lia bekommen, deswegen beschränke ich mich auf ein

„HERZLICHES WILLKOMMEN in unserem Forum!“

Liebe Grüße aus München, :winke
Hanne
Liebe Grüße :winke
Hanne
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von Hans-G »

Hallo Lia, Christiane und Hanne,

Vielen Dank fuer die herzliche Begruessung und die Tips fuer englischsprachige Websites, Foren etc. Die Facebook Seite kannte ich noch nicht.

Lia,

Vielen Dank fuer Deine ausfuerliche Antwort.
Ich sehe es genauso, dass ich keine unnoetigen OPs haben moechte. Nur habe ich die Diagnose noch nicht ganz verarbeitet. Bin frueher kaum beim Arzt und fast nie krank gewesen. Und meine Fachaerzte sehe ich nicht haeufig und dann auch nur fuer einen kurzen Zeitraum. Deshalb moechte ich vorbereitet in die Sprechstunde (die nur 15 minuten dauert :mrgreen ) gehen, so dass ich die richtigen Fragen stellen kann und auch die Zusammenhaenge verstehe.
Nachdem Du Gallensteine im Zusammenhang mit meinen Schmerzen auf der rechten Seite erwaehnt hattest und meine Mutter dies ebenso vermutete, habe ich noch ein wenig im forum und www nach Ursachen fuer Gallensteinen gesucht und dabei ist mir aufgefallen, dass das direkte Bilirubin dabei erhoeht sein kann. Sicherlich etwas, dass ich am Freitag beim Haematologen erwaehne.
Den Zusammenhang des ersten Auftreten der Schmerzen nachdem der Verdacht der HC geaeussert wurde und ich schon relativ viel ueber HC gelesen habe, habe ich auch gesehen und mich gefragt, bilde ich mir diese Schmerzen ein oder versuche ich alle moeglichen weh weh-chen (spelling?) mit HC in Verbindung zu bringen. Ich fuehle mich auch ab und zu schlapp.
Am Samstag ist die Tour de France fast bei mir vor der Haustuer vorbeigefahren, und als ich mit meiner 8 jaehrigen Tochter am Strassenrand wartete, wollte sie auf meinen Schultern sitzten. Habe ich mich auch um den Finger wickeln lassen aber kurz darauf spuerte ich relativ starke Schmerzen in den Schultern. Aber da musste ich durch, in der Menschenmenge und in den Augen meiner Tochter will (Mann) ja nicht als Weichling dastehen (kein Kommentar bitte, dass ist Selbstironie :D )! Aber bei den Schmerzen habe ich auch an HC gedacht.

Also nochmals vielen Dank! Ich glaube, dass mir dieses Forum viel geben wird. Ob ich dem Forum etwas zurueckgeben kann, bleibt abzuwarten. Ich fuehle mich durch meine Mutation mit Euch verbunden!

Mit Christiane sehe ich ausser HC auch noch NF als Gemeinsamkeit! :D

Gruss aus Yorkshire, :winke

Hans-G.
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Elena
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von Elena »

Hallo Hans-G.

auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns! :hallo


Liebe Grüße
Elena :winke
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Hanne
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von Hanne »

Hallo! :hallo

Zum Thema „Gallensteine“ kann ich auch noch was beisteuern. Habe auch welche. Immer wieder. Trotz Entfernung der Gallenblase. Erst hatte ich Steine in der Galle, dann – nach Entfernung der Galle – in den Gallengängen. Die Veranlagung bleibt wohl erhalten. Es scheint sich hier zwar auch um eine familiäre Disposition zu handeln, aber ich glaube nicht unbedingt, daß das was mit der Hämochromatose zu tun hat (die Arme kann ja auch nicht an allem schuld sein :wink: ).
Normalerweise sieht man einigermaßen große Gallensteine, bzw. Gallengries im Ultraschall. Das hätte Dir Dein Arzt sicher gesagt. Es kann aber auch sein, daß Du immer mal wieder kleinere Steine bildest, die sich nicht in der Galle einlagern, sondern, sich nach krampfartigen kolikartigen Schmerzen (das hättest Du auf jeden Fall gemerkt! :krank), durch die Gallengänge weiter in den Verdauungstrakt schieben und dann ausgeschieden werden. Das sieht man nicht immer im Ultraschall. Man kann aber eine gereizte Galle, bzw. Gallengänge, gut durch ein MRCP http://de.wikipedia.org/wiki/Magnetreso ... ikographie beurteilen. Das ist ein Kernspin, bei dem Du vorher Kontrastmittel trinken mußt und man dann gut das ganze Gebiet zwischen Magen und Pankreas beurteilen kann. Hier in Deutschland zahlt das die Kasse, wie das in England ist, weiß ich nicht…
Ein weiteres Indiz für Gallenprobleme kann sein, wenn die Blutwerte „Alkalische Phosphatase“ und „Bilirubin“ erhöht sind. Diese beiden Blutwerte gehören aber normalerweise mit zur Standardleberdiagnostik und auch hier hätte Dir Dein Arzt sicher Bescheid gesagt.
Dann kannst Du noch Deinen Stuhlgang beobachten. Wenn nach stärkeren Gallenschmerzen (rechter Oberbauch, aber auch Muskelkater-artige Schmerzen hinten am Rücken unter dem Rippenbogen rechts) der Stuhl wesentlich heller ist als normal, dann kann das auch auf eine Stauungsproblematik der Leber hindeuten.
Lieber Hans-G., ich wünsche Dir, daß Du KEINE Gallensteine hast, sondern eine einfache unkomplizierte Ursache für Deine Schmerzen findest! :daumen
Liebe Grüße aus München, :winke
Hanne
Liebe Grüße :winke
Hanne
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von Hans-G »

Hallo Elena,

Danke schoen!

Hanne,

Starke Schmerzen habe ich nicht, also hoffe ich mal dass es was harmloses ist. Danke fuer die Info. Ist alles sehr interresant!

Gruss

Hans-G.
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wolle
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von wolle »

Hallo Hans-G.,

spät, aber es kommt auch von mir:

:winke :winke :winke :winke :winke Herzlich Willkommen :winke :winke :winke :winke :winke

:hallo Wolle :hallo
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von Hans-G »

Hallo Wolle,

Vielen Dank fuer die Begruessung!

Nun hatte ich meinen ersten Aderlass und werde woechentlich hingehen. Heute war ich beim Leberarzt und eigentlich hatten wir ein gutes Gespraech. Aber wegen der Schmerzen auf meiner rechten Seite bin ich nicht weitergekommen. Die sind zwar wieder weg, aber am 13 Juli hatte ich die Weltmeisterschaft mit ein paar (6 x 0,33 l ) Bierchen gefeiert und hatte am naechsten Tag ziemliche Schmerzen, die am uebernaechsten Tag an schlimmsten waren und dann wieder langsam abgeklungen sind (nach 4 - 5 Tagen war ich schmerzfrei). Der Leberarzt meinte nur dass die Leber laut Tests und Werten nicht dafuer verantwortlich ist, zumindest keine Fibrose vorhanden ist.
Das andere was mich gestoert hatte, war, als ich gefragt habe, ob ich eine Kopie der Blutwerte bekommen kann, dass der Artz dass nicht gerne machen wollte, weil er meinte, dass ich dann vielleicht mich in Sachen reinsteigere und an denen selber sowieso nichts aendern kann. Ich meinte, die koennte ich als Motivation verwenden, um immer zum Aderlass zu gehen und ich auch sonst vernuenftig genug bin, nicht Obsessiv zu werden.
Habt ihr aehnliche Erfahrungen gemacht und wie geht ihr damit um, beziehungsweise wie ueberzeugt ihr den Arzt charmant, diese Werte zu bekommen ohne als besessen abgestempelt zu werden?

Gruss aus UK

Hans-G.
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Lia
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von Lia »

Hallo Hans-G,

nur schnell zum Kopierthema:
Ich weiss nicht, wie es in UK üblich ist. In D gibt es m.W. ein Recht auf Einsicht der Patientenunterlagen. Wünscht der Patient eine Kopie von Befunden, Laborzettel o.ä. für seine Unterlagen, so ist der Arzt verpflichtet, diese herauszugeben, ggfls gegen Erstattung der Kopierkosten. (Originalunterlagen sollen beim Arzt verbleiben. Röntgenaufnahmen o.ä. hingegen können im Original an den Patienten herausgegeben werden, um Doppeluntersuchungen zu vermeiden.)
Das nehmen in D viele Patienten in Anspruch.

Finde gut, wenn ein Arzt dem Patienten rät, sich nicht zu sehr hineinzusteigern, wenn der Arzt übertriebene Aktivitäten und ungute Strategien der Krankheitsbewältigung vermutet. Bei Dir habe ich aber nicht den Eindruck, dass Du Dich reinsteigerst. Interesse an dem, was neu ist (die Hämochromatose) und der Wunsch, sich mit dem Neuen auseinanderzusetzen, kann für eine gesunde Bewältigung konstruktiv wirken. Zudem gibt es dem informierten Patienten einen Überblick, ob alles im üblichen Rahmen "abläuft" :al :wink: und der Patient übernimmt eine Mitverantwortung für seinen Gesundungsprozess.

Manchen Ärzten mag es vielleicht nicht ganz recht sein, weil sie sich auf die Finger geschaut fühlen, aber ich habe andere Erfahrungen gemacht, mir in der intensiven Aderlassphase fast alle Laborzettel kopiert, bei völlig murrfreien Arzt +Helferinnen :) . Dein Leberarzt hat vermutlich kein Kompetenzproblem, sondern so wie sich das liest, hat er vermutlich wirklich Sorge, Du könntest Dich zu sehr reinsteigern.
Kannst ihm ja versprechen, dass aus Deinem gesunden Interesse kein übersteigertes Interesse wird und ausserdem sei es in Deutschland nicht unüblich, dass Patienten Kopien wünschen.
Und (charmant :blumen formulieren :) : ) Die Ärzte in D HABEN den Patienten auf Wunsch Kopien auszuhändigen, wenn Patient bereit ist, die Kopierkosten zu zahlen.
Du würdest es als traditionsbewusster Mensch wegen good old tradition eben gerne in UK so machen, wie früher in good old Germany, wo Du immer gut damit gefahren wärest.

Liebe Grüße

Lia
Hans-G
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von Hans-G »

Hallo Lia,

Vielen Dank fuer die schnelle Antwort.

In UK hat der Patient Recht auf Einsicht in die Krankenakte. Offiziell muss er das beantragen (Formular ausfuellen, Kosten koennten eventuel entstehen).
Ich will aber nur meine Werte (Ferritin, Hb, Transf. Saettigung, ALT, Bilirubin) mitverfolgen (in Logbuch, Excel Tabelle oder aehnlich).
Und ich bekomme die Werte ja auch muendlich mitgeteilt (in der Form: Bluttest war in Ordnung, auf Rueckfrage wie hoch Ferritin war, bekomme ich auch die Zahl).
Ich glaube, dass ich eine bessere Alternative gefunden habe. Ich werde einen Online Zugang zu meiner Hausartzpraxis beantragen. Jeder Patient kann so Arzttermin buchen und Rezepte erneuern lassen, aber auch Bluttest online ansehen.
Ich hoffe (und bin mir ziemlich sicher) dass das Krankenhaus alle Bluttest - Ergebnisse an meinen Hausarzt weiterleitet. Damit werde ich bei meinem Besuch beim Arzt mich weniger (oder gar nicht) mit diesen Zahlen beschaeftigen und die Zeit sinnvoller nutzen.

Danke fuer die Blumen (Dein Eindruck, dass ich nicht besessen bin)! Es ist aber leider mit HC (wahrscheinlich auch vielen anderen Krankheiten) nicht allles schwarz und weiss. Es gibt viele Grauzonen, viele Wehwehchen, wo ich sagen kann, die kommen von HC. Man (Ich natuerlich nicht) kann sich damit verrueckt machen! Ich benutze HC jetzt schon als Ausrede (aber nur zum Spass) wenn ich zum Beispiel vergessen habe etwas fuer meine Frau zu tun, dann sage ich mit einem Grinsen im Gesicht: "Vergesslichkeit ist ein Krankheitssymptom von HC!". Da kann ich sehr kreativ werden. :D

Gruss aus der UK,

Hans-G.
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von wolle »

Hallo Hans,

euren beiden letzten Beiträgen ( von Dir und Lia ) ist wirklich nichts hin zu zufügen! Doch mit der Vergesslichkeit, solltest du keine Scherze machen :nana :nene :gruebel ! Interessant finde ich Deine Mitteilung über den Onlinezugang, - .....

Ich habe anfangs auch die Erfahrung gemacht, das die Ärzte nicht so wollen, wie ich gerne möchte, - und bei komplizierten Fragen, - die mein Doc. nicht beantworten wollte .... - oder nicht konnte, - meinte ich dann, " ja vielleicht ist das im Moment für Sie auch sehr Zeitraubend, Wartezimmer ist voll etc.... - Wir können ja nächstes Mal darüber reden ..... " Und tatsächlich hat es dann das nächste Mal auch geklappt!
Inzwischen ist ein gutes Patienten / Arzt - Verhältnis entstanden, - die Zeit wird zwar immer knapper, - aber ich sage schon, wenn ich anderer Meinung bin, oder mir etwas unklar ist, oder garnicht passt.... und es wird drüber gesprochen .....!

:hallo wolle :hallo
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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von christiane »

Hallo Hans G,

mich wundert, dass die Herausgabe von Blutwerten in GB wohl unterschiedlich gehandhabt wird:

Meine jüngste Tochter lebt in London und hatte gar keine Probleme, ihre Blutwerte und die Untersuchungsergebnisse von der NHS zu bekommen. Ich glaube aber, sie musste
5 (?) Pfd. zahlen für die Kopien.

(Ihr Vertauen in die NHS ist nicht so groß, sie wollte alles in D noch mal überprüfen lassen von unserem Hausarzt-Freund. Der aber war beeindruckt von den aussagekräftigen Untersuchungen und Berichten.)

Dann bleibt mir nur, Dir gutes Aderlassen zu wünschen und behalte Deine Gelassenheit!!

Irgendwann kannst Du dann sicher, wie Sprotte in Kent, Blut spenden.
Liebe Grüße
Christiane



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Re: Neu hier! Ich hab's auch! In England lebender Deutscher

Beitrag von Hans-G »

Hallo zusammen,

Hier ein kleines Update meines Eisenabbaus:

Meine Aderlass – Intensivphase hat am 22. Juli begonnen. Ich gehe woechentlich zum Aderlass ins Universitaetskrankenhaus in Leeds (Haematologie – Abteilung). Es wird jedes mal 1 Pint (568 ml) Blut abgezapft. Es geht alles problemlos, leider etwas zeitraubend, je nachdem wie schnell ich gesehen werde gehen schon mal 2 Stunden drauf, aber ich vertrage den Aderlass sehr gut, die dicke Nadel stoert mich nicht, das Blut fliesst schnell. Die Krankenschwestern sind sehr nett und geben mir auf Anfrage auch immer meinen Haemoglobin und Ferritin Wert und Kaffee und einen Snack.
Gestern war ich zu meinem 8. Aderlass. Anfangswert vom Ferritin am 11. Juli war 883 µg/l. Vor dem 7. Aderlass war der Wert 485 µg/l. Soweit so gut. Ich erwarte nicht, dass nach weiteren 7 Aderlaessen der Zielwert erreicht ist aber ich bin gluecklich, dass ich bald im “Normalbereich” bin.
Beschwerden im rechten Bauchraum habe ich nicht mehr, und es geht mir ganz gut.

Gruss aus Yorkshire
Hans-G.
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